SOMMERFREUDEN
Oh lieblicher Sommer, du schöne Zeit der Hitze, Freibäder und der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, wenn das Fettpölsterchen sich wieder zu deutlich über der Bikini-Hose abzeichnet.
Die Jahreszeit meines Herzens in der alles irgendwie zu kleben scheint, natürlich am liebsten nackte Schenkel an unangenehm vorgewärmten Bus- und Autositzen, in der Schwitzen nicht länger ein Nebenprodukt von, sondern selbst eine äußerst kräftezehrende Tätigkeit ist, die vor allem dann ihren Höhepunkt erreicht, wenn man gerade frisch und schweißfrei aus der Dusche gestiegen ist.
Die Zeit, in der Menschen verzweifelt nach irgendetwas suchen, mit dem sie sich wie bekloppt vor dem Gesicht herumwedeln können, auch wenn es zu nichts weiter führt, als der Befleckung anderer mit dem eigens produzierten Saft in dem ein jeder schmort.
Sommer, was würden wir nur ohne dich tun, denn wer sonst könnte uns zeigen, dass sogar keine Kleidung einfach nicht genug ist und das alle Deos auf dieser Welt verdammte Lügner sind oder Stunden mit Sekunden verwechselt haben - aber wenigstens gibt es dann Eiscreme.
TAG 54, 24.Juni 2016