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Die Drachenblutchroniken - Der Dunkle Turm (3. Kapitel: Ein Toter Knappe und Merkwürdige Kreaturen)

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"Auf der Einsamen Insel..."
Veröffentlicht am 23. Juni 2016, 32 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Fantasie ist die Blume der Gedanken (K. Burmester)
Auf der Einsamen Insel...

Die Drachenblutchroniken - Der Dunkle Turm (3. Kapitel: Ein Toter Knappe und Merkwürdige Kreaturen)

Ein Toter Knappe und Merkwürdige Kreaturen (3. Kapitel)

Am nächsten Morgen wurde Grimm von einen seiner Männer beim Ankleiden unterbrochen. »Was gibt es denn, Tallie? «, fragte Grimm überrascht. Er hatte seit dem frühen Morgen wachgelegen, hatte sich eben bereits auch schon seine Kleider und ein Kettenhemd übergezogen, doch jetzt hielt er inne, als Tallie im Zelteingang ihn mit großen Augen ansah. »Ser. Brom wurde nahe des Waldes Tod aufgefunden. Etwas hat ihn angegriffen. Er sieht fürchterlich aus. Einige Männer haben ihn bereits in sein Zelt gebracht und ihn bedeckt. «,

berichtete Tallie leicht hysterisch, wobei er immer wieder den Stoff des Zeltvorhangs durch die Finger gleiten ließ. Grimm zog sein Ledergürtel enger und folgte mit schnellen Schritten dem Soldaten zu Broms Zelt, vor dem ein halbes Dutzend Männer warteten. Ohne auf die Warnungen der Männer zu achten, platzte Grimm ins Zelt und sah, wie zwei Männer gerade versuchten, die riesigen Wunden vom Blut zu reinigen und zu vernähen. »Was ist passiert? «, richtete Grimm das Wort an den ältesten der beiden, ein erfahrener Ritter im Dienste der Großherzogin von Klindon. »Es sieht aus als hätte ihn ein Untier in Stücke gerissen. Teile seines Bauches

und sogar Teile seiner Innereien fehlen, Ser. Wenn ihr wünscht werden wir ihn begraben. «, antwortete Ser Corin Grauenstein hochkonzentriert, ohne aufzusehen. Grimm schüttelte entschieden den Kopf. Er legte eine Hand auf das verdeckte Bein des Jungen. »Bringt ihn zurück nach Akarien. Seine Eltern müssen ihn betrauern dürfen, das habe ich ihnen versprochen. «, erwiderte Grimm mit ernsten Blick. Beide sahen auf und nickten. Dann machten sie weiter den Leichnam wieder herzurichten. Grimm schwankte leicht aus dem Zelt. Er hatte den Leichnam nur flüchtig gesehen und doch hatten die Verletzungen ihn bis ins

Mark erschrocken. Alle Männer die um ihn herumstanden, sahen ihn erwartungsvoll an. Er konnte zwar im Moment nicht klar denken, aber eins wusste er. Der Junge sollte nicht umsonst gestorben sein und dafür würde er sorgen, selbst wenn er dabei sterben würde, dachte Grimm mit knirschenden Zähnen und geballten Fäusten. »Was machen wir jetzt, Ser. Kehren wir zurück, oder bleiben und suchen dieses Untier? «, fragte einer der Männer. Seine Kameraden um ihn herum tuschelten und fragten sich dasselbe. »Ich lasse es nicht zu, dass ein Junge unter meinem Kommando stirbt. Brom war mein Knappe und ich war für ihn

verantwortlich. Sein Leichnam wird von Ser Corin wieder zurück nach Akarien gebracht. Und wir werden das Untier suchen, das ihn getötet hat und werden es selbst spüren lassen, was es dem Jungen angetan hat. «, erwiderte Grimm mit voller Inbrunst, wobei die meisten entschlossen ihre Schwerter zogen. Nach einigen Stunden war der Leichnam des Jungen vollständig gewaschen, die Wunden vernäht und in frische Kleider gehüllt. Dann wurde der Leichnam des Jungen auf einer kleinen Karre gelegt und zugedeckt. Bevor Ser Corin mit seinem Pferd den Karren zum Steg bringen sollte, erwiesen die Männer dem Knappen noch einmal die Letzte Ehre.

Als letztes verabschiedete sich Grimm von ihm, der ihm einen kleinen Dolch unter den Mantel legte, dem wie er wusste Brom immer gemocht hatte. Es war merkwürdig, dachte Grimm während sich Ser Corin sich von allen verabschiedete und mit dem Karren hinten dran, davon trabte. Er verspürte keine Trauer, eher Wut. Doch er wusste auch, dass er lieber trauern sollte als Wut empfinden. Er kannte nur zugut die Fehler all jener die ihre Wut nicht unter Kontrolle hatten. Wie viele hatte er schon sterben sehen, die versucht hatten, ihre Wut zu nutzen, um sich zu rächen. Grimm sah dem Karren hinterher, der nicht nur seinen Knappen

davon brachte, sondern auch eine Botschaft an seinen König überbrachte. Pyränos sollte davon erfahren, bevor sie zurückkehrten. Dann als der Karren in weiter Ferne nicht mehr zu sehen war, drehte er sich um und ging zurück in sein Zelt, wo er sich auf sein Bett legte. Es war ruhig um das Zelt, dachte Grimm. Nur das Trauerlied der Männer über Brom, erklang noch in der Nähe des Zeltplatzes und wiegte Grimm allmählich in den Schlaf. Es vergingen einige Stunden, bis Grimm wie aus einem Traum herausgerissen aufwachte. Er lag in seinem Zelt. Grimm richtete sich ein wenig benommen auf und sah sich leicht verwirrt um. Sofort schoss

ihm wieder der Traum in den Sinn, den er gerade erst geträumt hatte. Merkwürdige gedrungene und verstümmelte Wesen mit primitiven Rüstungen scharrten sich um eine kleine Festung. Dann ging er aufgeregt aus dem Zelt. Er wusste sofort was das zu bedeuten hatte. Der Mörder war hier und wenn er Recht behalten sollte, würde er auch dort dem Auf dem Grund gehen können, weswegen sie hierher gekommen waren. Der Abend brach bereits an und inzwischen hatte das Wetter umgeschlagen. Ein eiskalter Wind schnitt ihm die Kehle zu, während er im strömenden Regen versuchte, durch den Schlamm zu waten. Er rief die

Männer zu sich, die sich alle in ihren Zelten verkrochen hatten. Sein Kopf pochte, während sich die Männer um ihn versammelten. »Wir müssen weiter. Ich spüre, dass Broms Mörder hier in der Nähe ist. «, brüllte er gegen den lauten Wind an. Die Männer sammelten ohne Widerworte sofort die nötigsten Sachen ein, und ließen ihre Zelte stehen. Grimm selbst trug alles was er brauchte bei sich. Seinen Mantel und sein Schwert. Über den Abend hinaus wurde das Wetter nicht besser und die Männer folgten trotz des starken Regens und des Windes Grimm entschlossen. Bei Einbruch der Dunkelheit kamen sie an einer niedrigen Hügelkette an, die ihnen

Schutz vor dem Wind bot. Während die übrigen sich ausruhten, inspizierte Grimm mit zwei Soldaten die Umgebung, bis sie auf etwas stießen. Hinter der Hügelkette fanden sie in einer tieferen Ebene ein kleines Lager, in den merkwürdige Gestalten umherwanderten. Grimm fiel sofort auf, dass es genau das Lager war, das er in seinem Traum gesehen hatte. Nach einigen Minuten, in denen Grimm und die Soldaten die Gestalten beobachtet hatten, fragte einer. »Was sind das für abscheuliche Kreaturen? «. Grimm schüttelte abwesend den Kopf und beobachtete weiter die Gestalten, die sich monoton, im Gleichschritt bewegten

und auf ein Erdloch zuliefen, in denen sie dann verschwanden. Grimm hatte im selben Moment, in denen er diese Kreaturen sah, das Bild im Kopf, wie einer dieser Monster seinen Knappen in Stücke zerriss. »Ich weiß nicht was das für Kreaturen sind. So etwas ist mir noch nie unter die Augen gekommen. Aber ich bin mir sicher, dass einer von denen Brom getötet hat «. Sie beobachteten die Kreaturen weiter, bis sich etwas Auffälliges tat. Aus dem Erdloch tauchten wieder die Kreaturen auf, die zuvor hineingegangen waren. Doch jetzt trugen sie Rüstungen und Schwerter bei sich. Und auf der Mauer der Festung gab es vermutlich gerade

eine Wachablösung, dachte Grimm. Eine der Kreaturen wirkte größer als die anderen und trug auch eine etwas bessere Rüstung als die anderen, mutmaßte Grimm, der die Kreatur auf einen der erhöhten Punkte der Festung erspähte. »Eine Art Anführer nicht wahr, Ser. «, mutmaßte auch einer von Grimms Begleitern. Doch während Grimm und die beiden anderen die Kreaturen beobachteten, konnte sich Grimm nicht vorstellen, warum ausgerechnet hier ein solches Lager unentdeckt lag. Der Zweck zudem es hier war, schien eindeutig zu sein, so viel war klar. »Um uns anzugreifen «, flüsterte er, dennoch laut genug, damit

seine Kammeraden ihn hören konnten. Er konnte sich nur nicht vorstellen, wer in der Lage war, solche Kreaturen zu befehligen. Während der Regen allmählich nachließ und der Wind auch schwächer wurde, wies Grimm die beiden Kammeraden an, zu den anderen zurückzukehren und von diesem Lager zu berichten. »Und was habt ihr vor, Ser? «, fragte einer der beiden. Beide dachten wahrscheinlich an dasselbe, denn sie bewegten sich keinen Zentimeter und wirkten entschlossen, Grimm von seinem Himmelfahrtskommando abzuhalten. »Versteht doch. Ich habe seinen Eltern versprochen ihn lebend wieder zurück zu

bringen. Wenn ich schon das nicht kann, werde ich wenigsten den Mörder ihres Sohnes finden und ihm seinen Kopf abtrennen. «, erwiderte Grimm leicht gereizt. Er wusste, dass es eine schlechte Idee war alleine in dieses Lager einzudringen. Aber er wollte nicht noch mehr Männer verlieren. Doch ehe er erneut etwas zu seiner Verteidigung sagen konnte, gab es schreckliche Schreie in der Nähe von der sie gekommen waren. »Da stimmt was nicht. Wir müssen zurück und sehen ob mit den anderen alles in Ordnung ist «, erklärte einer der beiden. Er sah zu Grimm, der jetzt nur noch ins Leere starrte und die Schreie mitanhörte. »Ser, wir müssen

wieder zurück. «, wiederholte der Soldat zu seiner Linken. Dann riss sich Grimm plötzlich aus seiner Lethargie und sprang auf. Er rannte los, gefolgt von den beiden, bis zu der Stelle, wo sie die anderen zurückgelassen hatten. Doch als sie nahe genug waren, stockte ihnen der Atem. Die Männer wurden von den Kreaturen überrannt. Sie waren etwas kleiner als die Menschen, aber dafür umso gefährlicher. Die Männer kämpften verbissen, doch einer nach dem anderen fiel. Ihre Augen starrten leer in den Himmel hinauf, der sich wieder zu einem Unwetter zusammenzog. Grimm und die beiden anderen rannten los, wobei Grimm als erster eine der

Kreaturen erwischte. Mit einem schnellen Hieb, zerschlug er dem Biest den Helm, bis die Klinge zwischen den Augen im Kopf stecken blieb. Die Kreatur schielte und brach zuckend zusammen. Grimms Begleiter wiederum hatten nicht so viel Glück wie er. Einer der beiden fiel nach nur kurzer Zeit, als zwei dieser Kreaturen ihm hinterrücks in den Hals bissen. Der andere wurde hinterrücks mit einem Schwert aufgespießt. Grimm kämpfte jetzt voller Wut und schlug jeder Kreatur, die ihm zu nahe kam, den Kopf ab. Das Unwetter brach jetzt über sie ein. Die Blitze schlugen nicht weit von ihnen in den Boden ein, während der Regen das Blut

auf dem Boden ins Tal spülte. Erschöpft zog Grimm nach ein paar Stunden die Klinge aus einen der Kreaturen heraus und ließ sich in den Schlamm sinken. Er sah um sich herum und Trauer ergriff sein Herz, wie ein Pfeil seine Beute. Von Fünfzig Mann, waren nur noch neun am Leben. Mehr schlecht als recht, halfen sie sich gegenseitig zurück zum Lager, um die Wunden und Verletzungen zu verbinden. Unter den neun Überlebenden waren Mitglieder der Thronwache, sowie Leibwächter der anderen beiden Könige. Grimm stützte Ser Lucas Sturmfront, bis sie zu einem Baumstumpf kamen, auf dem sich Ser Lucas ausruhen konnte. Sein Bein blutete

stark, aus dem die Kreaturen ein großes Stück seines Oberschenkels gebissen hatten. Ser Wilhelm Veleris, ein stämmiger Mann mit kurzem dunklem Haar, brummte vor sich hin, während er Ser Alexej von Tafahls Wunden verband. Die übrigen Ritter waren nur leicht verletzt und halfen den schwerer verletzten. Als die Nacht einbrach, waren alle um ein kleines Lagerfeuer versammelt, wobei Grimm wachsam immer wieder über die Schulter in die Dunkelheit sah. »Wenn die uns hier finden, sind wir erledigt. «, meldete sich Ser Lucas flüsternd zu Wort. Bevor Grimm etwas sagen konnte, fiel ihm Ser Wilhelm ins Wort. »Die sollen nur

versuchen einen aus dem Haus des schwarzen Wolfs zu töten. Ich werde mir höchstpersönlich einen von denen schnappen und ihm seine Kehle zerbeißen. «, murrte er und wischte sich die Reste von Blut aus dem Gesicht. »Ser, was machen wir jetzt? «, fragte Ser Markus Bergelin an Grimm gewandt. Grimm starrte einen Augenblick ins Feuer, bevor er ihm antwortete. »Ich finde, dass Ser Lucas Recht hat. Wenn wir entdeckt werden, sind wir Tod. Wir müssen so schnell es geht, nach Balyrias zurück und Hochkönig Pyränos informieren, was hier los ist. Bevor es zu spät ist. « Dann räusperte sich plötzlich Ser Viktor Gondalon, der neben

Ser Markus saß. »Ich will mich zwar nicht hervortun, aber ich denke ich weiß was diese Kreaturen sind. Wir aus dem Haus der Eule, sind die Wächter der Geschichte und der Wissenschaften. Ich habe mich oft mit anderen Kulturen und Rassen auf Sturmfeste befasst. Nach meinen Beobachtungen, könnten, dass Elben sein. «, mutmaßte er und stocherte gedankenverloren mit einem Stock in den Flammen herum. »Woher nimmt ihr diese Unverfrorenheit, mein Volk für diese niederen Kreaturen zu halten. «, donnerte Ser Ithrill, Gesandter von König Everos von Asteros. Die zwei, die ihn flankierten, zogen ihn wieder hinunter und beruhigten ihn. »Ser Ithrill,

wie gesagt. Es sind keine festen Beweise, es sind nur Vermutungen, die ich hier aufstelle. Ich habe sie beobachtet wie sie kämpfen, wie sie sich bewegen, wie sie sprechen. Einige der toten Leiber habe ich mir näher angeguckt. Sie haben spitze Ohren. Auf ihren Körpern befinden sich alte Runen, die sonst nur Elben tragen. «, erklärte Ser Viktor ruhig. Ser Ithrill sah wie vom Blitz getroffen mit großen Augen auf Ser Viktor. Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Das darf nicht wahr sein. Denn müssen die Gerüchte, doch wahr sein. «, hauchte Ser Ithrill mit erstickter Stimme. Grimm und Ser Viktor sahen ihn verwirrt an. »Wie meint ihr das, Ser

Ithrill. Welche Gerüchte? «, fragte Ser Viktor skeptisch. »Bevor mich mein König mit auf diese Reise geschickt hat, sagte er mir, dass ich ebenso nach einigen Vermissten Elben suchen soll, die schon seit einigen Monaten verschwunden seien. Er wollte mir aber nichts Genaueres erklären. Wenn das stimmt, was ihr da behauptet, dann hat jemand die Elben entführt um sie zu brechen. «, erwiderte Ser Ithrill erstarrt. »Was meint ihr mit brechen? «, fragte Grimm neugierig. »Es gibt alte Legenden, dass damals im ersten Zeitalter der Drachen, die Drachenfürsten einige der Elben benutzt haben sollen. Als Auftragsmörder und

Spione. Doch da jeder Elb rein ist und seinem Leben seinem Volk gewidmet hat, konnten sie die Elben nicht kontrollieren. Um sie gefügig zu machen, folterten sie die Elben auf grausame Art und Weise, bis sie endgültig gebrochen waren. Das war die Geburtsstunde der ersten Dunkelelben. Doch die sind nichts im Vergleich zu diesen abscheulichen Kreaturen. Wenn das wirklich Elben sein sollen, dann haben die etwas noch viel Schlimmeres durchleben müssen, als ihre Vorfahren. «, erwiderte Ser Ithrill beschämt. Im Lager wurde es Still und jeder der Männer horchte auf ein verdächtiges Geräusch im Unterholz oder das rascheln

im Gebüsch. Grimm überlegte sich währenddessen einen Plan wie die Gruppe es schaffen konnte, unentdeckt bis zum Steg zu kommen, um mit dem Boot zurück nach Akarien zu segeln. »Wir brechen am besten so schnell es geht in Richtung des Steges auf, um mit dem Segelschiff zu verschwinden. «, erklärte Grimm und sah in die Runde. Einige wirkten entschlossen, andere wiederum nicht sehr begeistert von dieser Idee. »Wir haben keine Pferde mehr, Ser. Wir müssten laufen und das einige Kilometer. Und was ist, wenn diese Kreaturen bereits am Steg sind. Sollen wir die etwa Angreifen. Das Überleben wir nicht. «, erwiderte Ser

Lucas mit Verzweiflung in der Stimme. Grimm fand in den Worten des Ritters sehr wohl Wahrheit, als auch Möglichkeiten es zu schaffen. »Ich weiß Ser Lucas. Wir sind Neun. Drei von uns sind schwer verletzt. Der Rest nicht. Also schlage ich vor, dass Jeder Verletzte sich einem anderen anschließt, der nicht verletzt ist. Der Rest ist die Eskorte und zugleich die Vorhut. «, antwortete Grimm. Er fand seine Idee gar nicht mal so schlecht, vorausgesetzt, dass jeder an einem Strang zog, um die Gruppe nicht zu gefährden. Bis dahin konnten sie sich noch ein wenig ausruhen um Kräfte zu sparen. In der tiefsten Dunkelheit erwachte Grimm. Ser

Lucas war über ihn gebeugt. »Wollt ihr nicht besser jetzt los, Ser? «, fragte Ser Lucas mit einem Grinsen. Grimm rappelte sich auf und sah sich um. Ser Lucas und er waren nicht die einzigen die wach waren. »Ich habe die nähere Umgebung beobachtet. Wir können los, wenn sie soweit sind, Ser. «, meldete sich Ser Ithrill und kam gerade aus dem Unterholz. Ser Gritt, der Gesandte von Zwergenkönig Tumbaritz saß auf einem Baumstumpf und schärfte seine Streitaxt, während die restlichen Männer ihre Sachen packten und sich um das kleine Lagerfeuer versammelten. »Wenn wir nach Nordosten laufen, könnten wir im Morgengrauen am Steg sein und das

Schiff klarmachen. «, erklärte Grimm im Flüsterton. Als alle fertig gepackt hatten, ging der kleine Trupp los. In der Dunkelheit war zwar kaum was zu erkennen, aber durch Ser Ithrills Augen, hatten sie einen guten Wegweiser, der sie durch die sumpfigen Ebenen sicher hindurchführte. Sie hatten Glück, dass keine Patrouillen unterwegs waren, so konnte sie unbehelligt die Weite Wiesenlandschaft in einigen Stunden zu Fuß zurücklegen. Zwischendurch hielten sie nur kurze Rast, um sich zu orientieren und um die Verbände bei den Verwundeten zu wechseln. »Wir haben es bald geschafft. Etwa einen Kilometer noch, bis zum Strand. «, schätzte Ser

Ithrill und sah durch die Finsternis hindurch. Grimm der neben Ser Lucas auf dem Boden saß, biss von seinem Trockenfleisch ab, das er von Ser Veleris erhalten hatte. »Ich hoffe echt, dass die unser Schiff nicht entdeckt haben. «, meldete sich Ser Lucas zu Wort. »Wir werden das Schiff mit allen Mitteln zurückerobern, wenn es sein muss, Ser Lucas. «, erwiderte Grimm zuversichtlich und entschlossen. Als sie ihren Weg fortsetzten, gelangten sie nach einiger Zeit, beim ersten Sonnenstrahl an den Wanderweg, der sie zuvor ins Landesinnere gebracht hatte. Es ging leider nur langsam voran, da die Verletzten über den unwegsamen Pfad

gebracht werden mussten, den sie zuvor mühelos mit den Pferden überwunden hatten. Doch nach einiger Zeit stieß Ser Bergelin einen Jauchzer aus. »Da ist es. Die Ritterliche. «, rief Ser Markus Bergelin über die Schulter, als sie durch den schmalen Weg hindurch, auf den Strand stießen. Im Dämmerlicht des Sonnenaufgangs ragten die Masten des Schiffes wie lange Finger in den Himmel und die Galionsfigur einer Frau, in einer Rüstung, hielt ihr Schwert empor. Am Strand und auch auf dem Steg waren keine der Kreaturen zu sehen. Auch als die Vorhut das Schiff inspiziert hatte, waren keine dieser Abscheulichkeiten zu entdecken. »Es ist

so ruhig. «, flüsterte Ser Ithrill misstrauisch, während er und die verletzten aufs Schiff gebracht wurden. Die Vorhut hatte bereits die Segel gesetzt und die Anker gelichtet, damit sie sofort von hier verschwinden konnten. »Was machen wir eigentlich, wenn wir wieder in Sturmfront angekommen sind? «, fragte Ser Lucas nach einigen Minuten, der neben dem Ruder auf einer Kiste saß. Neben ihn stand Ser Wilhelm Veleris am Steuerrad und manövrierte das Segelschiff sicher aus der Bucht. »Ihr werdet in Sturmfront bleiben, Ser Lucas. Die anderen Verletzten ebenso. Die anderen können mit mir kommen. Ich muss so schnell es

geht, zurück nach Balyrias reiten und unseren Hochkönig über unsere Entdeckung informieren. Ich hoffe Ser Grauenstein hat den Brief bereits zustellen können. «, erklärte Grimm. Er stand neben Ser Lucas, mit dem Rücken an der Reling und sah auf die Insel, die sie nun endlich hinter sich lassen konnten.

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Kimbo
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gela556 Ich muss sagen, zu dieser Zeit waren die Kämpfe noch Real und nicht hinterhältig.
Sehr schön geschrieben
GlG, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
Kimbo danke. Ich werde noch einige Kapitel einfügen als Leseprobe. Sind aber noch nicht fertig. Möchte aber gerne wissen, was du davon hälst.

Kimbo
Vor langer Zeit - Antworten
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