DoktorSeltsam Ich muss gestehen, Roland, das ist von nachgerade beeindruckender Naivität. Oder eben ganz bewusst nicht. Wir sprechen doch auch über den Multimilliardär, Schwulenhasser, Autokraten, Propagandisten und obersten Kriegstreiber Wladimir Wladimirowitsch Putin, oder? (Man hört, wenn man Putins Freund ist, kann man es auch als simpler Cellist zu einem Millionenvermögen bringen.) Den Mann, der jedes Recht, auch das Völkerrecht, beugt, wie's ihm gefällt und dessen gezielte Verblödungsstrategie weltweit ihre Anhänger findet. Oder sprechen wir über den explizit nicht? Oder darüber, dass die AfD beste Kontakte zum Kremlherrn ihr eigen nennt. Nein? Ist doch eine kluge Strategie, immer nur die Hälfte der Wahrheit aufzudecken, die dem eigenen Weltbild zupass kommt. Nur leider ist ein trauriges Gesicht mit ein paar aufgemalten Krokodilstränen nicht die Wahrheit! Es ist eine Farce! Dok |
FLEURdelaCOEUR Lieber Dok, was soll das jetzt? Ich dachte, dich als klugen und sehr gebildeten Menschen ein bisschen zu kennen, aber deine dermaßen unsachlichen Einwürfe finde ich erschütternd! Ihr im Westen habt immer die Ideologie verteufelt, mit der wir im Osten groß geworden sind. Aber was - wenn nicht Ideologie - ist das monströse Russland-Feindbild nun wieder, das von der NATO frisch aufpoliert, die Runde macht? Dennoch bleibt der 22. Juni 1941 ein historisch gesehen schwarzer Tag - nicht nur für Russland - denn der Angreifer war Hitlerdeutschland, unsere Väter und Großväter waren dabei, ob gewollt oder nicht. Deine Antipathie gegenüber Putin ist ja bekannt, aber der war damals doch noch nicht mal Quark im Schaufenster! Und jetzt soll die AfD mit ihm herummachen? Petry und Putin? ;-))) Und selbst wenn, was hätte das mit Hitlers Angriff auf die Sowjetunion und die 27 Mio Toten auf sowjetischer Seite zu tun? Kann dir nicht folgen, Dok, schade! LG fleur |
Rajymbek Wir sprechen nicht von Putin, Dok, nur du. Ich spreche vom 22.6.1941 und von dem, was eben jetzt grade geschieht. Da du ja die deutschen Medien so gern zitierst, möchte ich mit der ARD antworten: "Die NATO will zwar gesprächsbereit bleiben, scheint aber vor allem auf Abschreckung zu setzen: Beim Warschauer Gipfel Anfang Juli wird das Bündnis sich darauf einigen, dass vier rotierende Bataillone nach Polen und ins Baltikum geschickt werden, die Soldaten in Litauen sollen unter deutscher Führung stehen. Es geht um die Rückversicherung der Bündnispartner an den Ostgrenzen. Doch ist das die richtige Strategie? "Die Gefahr kriegerischer Verwicklungen ist hoch," meint der Bundeswehrgeneral a.D. Harald Kujat im Panorama-Interview. "Gefährlicher als im Kalten Krieg" schätzt der frühere deutsche Spitzendiplomat Wolgang Ischinger die Lage ein. Selbst Bundesaußenminister Steinmeier scheint die Spirale aus Provokation und Gegenprovokation nicht geheuer zu sein: Kürzlich ließ er sich mit dem erstaunlichen Satz zitieren: "Was wir jetzt nicht tun sollten, ist, durch lautes Säbelrasseln und Kriegsgeheul die Lage weiter anzuheizen." Wesentlich ist: Auch in der Debatte um die aktuelle Konfrontation mit Russland geht die Hauptfrage unter. War die Ausdehnung der NATO bis ins Baltikum, war das Ansinnen, auch die Ukraine und Georgien in das nordatlantische Bündnis aufzunehmen, überhaupt richtig? Niemand in Berlin, London oder Washington scheint sich zu fragen, ob man den Sieg von 1989, den Zusammenbruch der Sowjetunion, nicht zu weit ausgekostet hat. Welche historische Gegenleistung steht Russland dafür zu, dass die Rote Armee, ohne einen Schuss abzufeuern, aus Ostdeutschland und den übrigen Staaten Osteuropas abgezogen ist? Der gebetsmühlenartige Hinweis auf die in den 90er Jahren mit Russland geschlossenen Verträge scheinen den Blick auf das Wesentliche versperrt zu haben. Langsam durchsickernde Erkenntnisse über das große Ganze stehen nun in fast komischem Gegensatz zur tatsächlichen Politik. Bundeswehrsoldaten nehmen teil an Manövern in Litauen und Polen, die Russland "abschrecken" sollen. Gleichzeitig warnt der deutsche Außenminister jetzt vor "Säbelrasseln" und "Kriegsgeheul". Lange haben Steinmeier und Merkel die NATO-Politik, die auf Schwächung und Einkreisung Russlands abzielte, gedankenlos mitgetragen. Jetzt ist das Geheul groß: Wie kommen wir bloß von dem Baum wieder runter, auf den wir hochgeklettert sind?" Das Unternehmen Barbarossa war der Deckname des nationalsozialistischen Regimes für den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941, der den Deutsch-Sowjetischen Krieg eröffnete. Allein um die Verhinderung eines solchen Überfalls ging es in meinem Gedicht. Wenn du ein Problem damit hast, dann kannst du es behalten. es ist schließlich deines. Roland |
FLEURdelaCOEUR Leider hast du Recht! Wenn deine Zeilen doch sehr viele Menschen aufrütteln würden! Der 75. Jahrestag - und unsere Regierung verliert nicht ein Wort darüber! VlG fleur |