Kurzgeschichte
Von Sprengstoffgürteln und Ruhm

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"Von Sprengstoffgürteln und Ruhm"
Veröffentlicht am 13. Juni 2016, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Nele Namfoh ist eine mysteriöse Gestalt, die aus den Abgründen einer weit verwinkelten Bibliothek erstanden ist und nur durch Glück den Ausgang in das verworrene, aber zumindest reale, Leben fand. Durch ihr Interesse am Weltgeschehen und an der Kunst ganz im Allgemeinen wird sie regelmäßig zum Schreiben kürzerer Geschichten angeregt. Neben der Literatur hat auch die Musik einen großen Stellenwert im Leben der Autorin. So spielt sie Gitarre und ...
Von Sprengstoffgürteln und Ruhm

Von Sprengstoffgürteln und Ruhm

Von Sprengstoffgürteln und Ruhm

Der Junge steht im Hauptbahnhof, um seinen Bauch ist ein Gürtel gespannt, an den er Sprengstoff befestigt hat. Durch Käbel ist die Bombe mit einem Knopf in seiner Hand verbunden. Er muss nur darauf achten, nicht zu früh zu drücken. Für den Notfall hat er die Pistole seines Vaters dabei. Er stellt sich aufrecht hin, so wie er es zuletzt im Fernsehen gesehen hatte. Der Mann war von einer Überwachungskamera erfasst worden, kurz bevor er sich in die ewigen Jagdgründe katapultiert hatte. Jetzt liefen die Bilder von dem Mann in den Medien rauf und runter und bei dem

Jungen und seinen Freunden war er schon längst zu einer Ikone geworden. So berühmt wollte der Junge auch werden. Man konnte so einfach mit einer Aktion bekannt werden, die nur eine Zehntelsekunde andauerte! Deshalb stellte er sich genauso selbstbewusst und nonchalant genau in das Blickfeld der Überwachungskamera. Er hatte sogar errechnet, wie weit er in etwa von der Kamera entfernt stehen musste, damit sie ihn erfasste, aber er sie bei der Explosion nicht zerstörte. Er war sich sicher, wenn er nur genügend Leute mitriss, wurde er zu einem Weltstar! In den letzten Tagen waren im Fernsehen immer wieder Aufnahmen von Attentaten

und Massenmorden gezeigt worden. Der Junge hatte sie sich alle angeschaut und nach und nach seinen Plan entwickelt. Nach ein paar Ausschnitten begann er die Fehler der Täter zu erkennen und die richtig guten Taktiken herauszulesen. Mit der Zeit entstand in seinem Kopf die Idee und wurde dann immer konkreter. Sein Plan war ausgeklügelt und perfekt, es konnte nichts schief gehen. Auf seinem Schreibtisch hatte er penetrant aufdringlich einen Brief gelegt, auf welchem „Liebe Eltern“ stand. In dem Schreiben hatte er alle seine Idole gelistet und mit vagen Worten erklärt, warum er den Angriff verüben wollte. Er wusste, dass seine Eltern erst spät abends

in sein Zimmer gehen würden um ihm eine gute Nacht zu wünschen; es konnte ihm nichts und niemand in die Quere kommen. Seine Freunde hatte er gestern gebeten, bei der Polizei und vor allem den Medien vorstellig zu werden, um der Welt zu erzählen, welch gutmütiger und wundervoller Mensch er doch gewesen sei. Der Junge wollte nichts dem Zufall überlassen, sein Ziel berühmt zu werden war zum Greifen nahe!

Noch immer stand er selbstsicher und mit einem leicht arroganten Lächeln auf dem Bahnsteig. Plötzlich erinnerte er sich an all die religiösen Extremisten, die immer irgendetwas schreien um ihren Gott zu loben. Diese Rufe hatten immer

eine sehr große Wirkung auf die Menschen in der Umgebung, die Leute hatten meistens Angst und liefen weg, es war jedoch immer zu spät für sie. Der Junge entschloss sich kurzerhand auch etwas von wegen „Gott ist supidupi“ zu rufen, obwohl er an gar keinen Gott glaubte. Und da er außer Deutsch keine andere Sprache beherrschte, musste das auch reichen. Der Junge freute sich bereits auf den Ruhm und auf die Artikel über ihn in den Zeitungen der ganzen Welt. Er würde Groß werden! Einer der bekanntesten Attentäter der Welt! Er konnte es kaum noch erwarten! Zum Glück hatten die Berichte in den Medien ihn auf diese geniale Idee gebracht!

Dann, endlich, sah er den Zug einfahren!     10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 …

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Über den Autor

NeleNamfoh
Nele Namfoh ist eine mysteriöse Gestalt, die aus den Abgründen einer weit verwinkelten Bibliothek erstanden ist und nur durch Glück den Ausgang in das verworrene, aber zumindest reale, Leben fand. Durch ihr Interesse am Weltgeschehen und an der Kunst ganz im Allgemeinen wird sie regelmäßig zum Schreiben kürzerer Geschichten angeregt.
Neben der Literatur hat auch die Musik einen großen Stellenwert im Leben der Autorin. So spielt sie Gitarre und beschäftigt sich gerne mit dem Nachsingen bekannter Songs aus Vergangenheit und Gegenwart.
Nele wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen.

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ArnVonReinhard Da kann man nur hoffen, dass am selben Tag nicht jemand auf die selbe Idee kommt- oder irgend so ein doofes AKW in die Luft fliegt -, denn dann ist es schon wieder aus mit dem Ruhm.

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
NeleNamfoh ja...
ich wollte nur aufzeigen, auf welche dumme Ideen Menschen kommen können, wenn die ganze Medienlandschaft mit Berichten über die Täter plakatiert wird... Ich hoffe, dass das mir einigermaßen gelungen ist!
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Verstehe mich nicht falsch, mein Kommentar galt der Dummheit deines Protagonisten. Du siehst also: Es ist gelungen!

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
NeleNamfoh alles klar, danke schön !
Vor langer Zeit - Antworten
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