Kurzgeschichte
... und Dumbo lernte fliegen

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"... und Dumbo lernte fliegen"
Veröffentlicht am 12. Juni 2016, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Nele Namfoh ist eine mysteriöse Gestalt, die aus den Abgründen einer weit verwinkelten Bibliothek erstanden ist und nur durch Glück den Ausgang in das verworrene, aber zumindest reale, Leben fand. Durch ihr Interesse am Weltgeschehen und an der Kunst ganz im Allgemeinen wird sie regelmäßig zum Schreiben kürzerer Geschichten angeregt. Neben der Literatur hat auch die Musik einen großen Stellenwert im Leben der Autorin. So spielt sie Gitarre und ...
... und Dumbo lernte fliegen

... und Dumbo lernte fliegen


… und Dumbo lernte fliegen


Du stehst da, alleine in einer Ecke vom Schulhof und keiner redet mit dir oder sieht dich an. Nein, die Anderen reden nicht mit dir, sondern über dich. Du siehst, wie sie sich immer wieder zu dir umdrehen, auf dich zeigen, dann wieder ganz schnell wegsehen und lachen. Dann kommen die starken, coolen Jungs auf dich zu und du weißt,  bald werden sie dich wieder zwingen deine Taschen zu leeren. Du wirst es sofort tun, denn, nochmal  willst du nicht gewürgt werden.

Du kannst nicht mehr. Es ist unerträglich

geworden. Du musst hier weg! Ein Zucken geht durch deinen Körper, aber doch bleibst du stehen. Was sagen denn die Anderen, wenn du einfach gehst? Den Lehrern wird das auffallen, sie werden es deinen Eltern erzählen und du wirst Ärger kriegen.

Dann denkst du an Dumbo, den kleinen Elefanten mit den Segelohren, der aus dem, weshalb man ihn auslachte, etwas Tolles machte und fliegen lernte. Er lernte über das hinwegzusehen, was man ihm antat und lernte nicht auf ihre Kommentare zu achten. „Ich will auch fliegen“ sagst du dir und gehst los. Du weißt nicht wohin, aber deine Füße tragen dich fort. Irgendwann bleibst du

stehen. Du bist, ohne es zu merken, zum Park gelaufen. Dort, wo immer wieder düstere Gestalten ihr Unwesen treiben. Du willst umkehren, nach Hause oder sogar zur Schule gehen, aber dein Körper macht nicht mit. Du beobachtest deine Hände, wie sie deinen Geldbeutel zücken und einen Zwanziger herausziehen. Dann gehst du auf die Parkbank zu, auf der zwei komische Typen in schwarzen Kapuzenpullis hängen, die leicht weggetreten sind.  Dein Körper baut sich vor ihnen auf und du hörst dich fragen: „Was bekomme ich für einen Zwanziger?“. Die Typen sehen hoch, sie schauen dich an, als hätten sie dich nicht gehört. Du wiederholst deine

Frage und dir wird mulmig zumute. Die Kapuzenpullis beginnen zu lachen. Dann, immer noch lachend, zerren sie dich zur nächsten Ecke, hinter einen Busch. Und dann fliegen sie…

Schweißgebadet wachst du auf. Dir dämmert, dass das nur ein Traum gewesen ist, dass du dir nachts vorgestellt hast, was dir heute passieren könnte. Du setzt dich auf. Du wünschst dir, du könntest fliehen. Das alles kann doch nicht sein, das darf nicht passieren.

Dann stehst du auf, ziehst dir etwas über und gehst zu deinen Eltern. Du willst ihnen alles erzählen, alles was man dir angetan hat. Du nimmst tief Luft und beginnst. Als du fertig bist, denkst du:

so also, so also lernte Dumbo fliegen.

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Hörbuch

Über den Autor

NeleNamfoh
Nele Namfoh ist eine mysteriöse Gestalt, die aus den Abgründen einer weit verwinkelten Bibliothek erstanden ist und nur durch Glück den Ausgang in das verworrene, aber zumindest reale, Leben fand. Durch ihr Interesse am Weltgeschehen und an der Kunst ganz im Allgemeinen wird sie regelmäßig zum Schreiben kürzerer Geschichten angeregt.
Neben der Literatur hat auch die Musik einen großen Stellenwert im Leben der Autorin. So spielt sie Gitarre und beschäftigt sich gerne mit dem Nachsingen bekannter Songs aus Vergangenheit und Gegenwart.
Nele wünscht Ihnen viel Spaß beim Lesen.

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Gast Schade, dass keine neuen Bücher rauskommen... Ich finde deine Bücher inspirierend!


Lg Gast.
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NeleNamfoh danke schön - vielleicht kommt ja demnächst noch einmal etwas.
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Gast Hi, kann ich jetzt jemanden grüssen?
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NeleNamfoh Klaro!
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Gast Berührend, gut geschrieben, schön...
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NeleNamfoh danke schön
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gela556 Jemanden sich Anzuvertrauen, ist oft sehr schwer.
Sie hören nicht zu, haben eigene Probleme, oder man hat den falschen Zeitpunkt gewählt, wird ausgelacht, nicht für Ernst genommen.
Das schlimmste ist, sie geben Dir eine Antwort, meinen das aber nicht so, weil sie gar nicht begriffen haben, was Du ihnen gerade sagen wolltest.
Eine schöne und doch auch eine alltägliche Geschichte geschrieben
Schönen Sonntag, mit glG, Gela
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NeleNamfoh danke für dein Feedback!
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gela556 gerne
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ArnVonReinhard Gerade um die Wahrheit zu sagen, braucht es zuweilen einen Antrieb. Das hast du gut dargestellt.

LG
AvR
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