Kapitel 4
Ich war allein. Stille hatte ausgebreitet und harmonierte mit der Dunkelheit. Ich habe wieder meine Sucht ausgelebt und genoss ihre Wirkung. Mich umgab ein metallischer Geruch. Der Geruch von kaltem Blut. Er klebte an mir und meiner Kleidung und verriet, was ich getan hatte. Doch ich wollte mich nicht bewegen. Ich genieße es hier zu sitzen. Es ist dieses kurze Fenster zwischen einer Tat und dem Eintreffen der Polizei. Hab ich an alles gedacht? Ist alles so wie ich es wollte oder muss ich noch wichtige Hinweise vernichten? Nein. Ich glaube, ich hab an alles gedacht.
Kapitel 4
„Ah, Mr. Yagami. Sie kommen genau richtig, wir sind gerade mit der letzten Obduktion fertig und die Erkenntnisse werden jetzt ausgewertet“, wurde der Polizeiinspektor vom obersten Gerichtsmediziner Ozukawa begrüßt. Die beiden Männer gingen in einen kleinen Raum, in dem eine Frau an einem Computer arbeitete. „Sehen Sie sich das hier an, wir habe die Todesursache von jeder Leiche ermittelt und verglichen. Sie starben nicht alle an den Verletzungen durch das Messer, sondern auch durch innere Blutungen und einen Genickbruch“, erläuterte sie. Mr. Yagami
sah auf den Bildschirm, konnte mit dem Bild jedoch nicht viel anfangen. Doch die Worte der Frau waren eindeutig gewesen. „Wodurch könnten diese Blutungen entstanden sein?“, fragte er. „Ich vermute, der Täter ist sportlich gebaut. Er könnte diese Verletzungen durch Tritte und Schläge verursachen“, erwiderte die Frau.
Polizeiinspektor Yagami saß an seinem Schreibtisch, die Hände ineinander verschränkt und den Kopf darauf gestützt. „Wenn diese armen Seelen bereits tot gewesen waren, warum musste der Täter sie zusätzlich so sehr verstümmeln?“, überlegte er. Wer war zu
so etwas fähig? Und welche Voraussetzungen brauchte man, um jemanden durch reine Muskelkraft zu töten? „Sagen Sie“, richtete er sich an seinen Assistenten, „glauben Sie, wir könnten diese Tat nachspielen? Ich will verschiedene Varianten sammeln, wie diese Todesursache eintreten konnte.“ Der junge Polizist überlegte kurz. „Man könnte einen Dummy mit Sensoren ausstatten und verschiedene Fachleute dazu ziehen“, schlug er dann vor. „An was für Fachleute denken Sie?“ „Ich würde Psychologen, Kampfsportler aus verschiedenen Kampfsportarten und einige die keinen Kampfsport betreiben, aber trotzdem stark sind, dazu ziehen.“
Diese Idee gefiel Yagami und er leitete alles in die Wege.