Romane & Erzählungen
In your Arms...

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"In your Arms..."
Veröffentlicht am 25. Dezember 2008, 10 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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In your Arms...

In your Arms...

Beschreibung

Die 21-jährige Julie wurde von ihrem Ex-Freund Eric betrogen. Seitdem leidet sie schrecklich: Sie kann es nicht ertragen, andere Paare glücklich zu sehen, sie verfällt in Depressionen. Ihre einzigste Stütze: ihre bsete Freundin April. Doch auch sie hat nun jemanden kennengelernt. Den äußerst charmanten 23-jährigen Jayden. Julie muss sich nun damit anfreunden, April mit einem Mann teilen zu müssen. Wird Julie wieder glücklich werden können?

Man kann nicht einfach vergessen...

Weiße Flocken rieselten auf den Boden. Ich sah aus dem Fenster und schaute dabei zu, wie sich der Boden allmählich weiß färbte. Ich hatte mir eine kuschelige Decke geschnappt und es mir damit im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Ich mochte diese kalten, verschneiten Wintertage, an denen man den Tag einfach nur mit Entspannung verbrachte. Nachdem ich mein Buch zu Ende gelesen hatte und auch meine Tasse Kaffee aufgebraucht war, entschloss ich mich dazu mir eine neue zu machen und meine Freundin April anzurufen. Also schwang ich meine Beine vom Sofa und machte mich, mit der leeren Tasse in der Hand, auf den Weg zur Küche.
Unten angekommen drückte ich zuerst auf den Knopf meiner Kaffeemaschine, um mich dann meinem Telefon zu widmen. Mit flinken Fingern wählte ich die Nummer meiner besten Freundin und lies es klingeln. Nach wenigen Sekunden schon, meldete sich die zarte Stimme meiner Freundin April.
„Morrison?“
„Hey April. Ich bin’s Jules. Hast du vielleicht Lust mit mir einen DVD-Abend zu machen? Heute?“ Solche Abende hatten wir schon lange nicht mehr, weswegen ich nun Lust hatte einen zu organisieren.
„Klar. Kann ich vielleicht jemanden mitbringen? Oder macht es dir etwas aus, ich meine…“ Sie beendete diesen Satz nicht, da sie genau wusste, welche Wunden er aufreißen würde.
„Wenn du mir verrätst, wen du mitbringen möchtest?“ Ich hatte den schwärmenden Unterton in ihrer Stimme natürlich nicht überhört. Deshalb beschloss ich lieber nachzufragen, wer es war, den sie mitbringen wollte. Vielleicht kannte ich die Person ja.
„Er ist wunderbar. Ich habe ihn letzte Woche erst kennengelernt und seitdem verbringen wir jede Minute miteinander. Du wirst ihn mögen. Glaub mir.“ Ein Seufzen entwich ihr.
„Süße? Wer ist er? Kannst du vielleicht einen Namen nennen?“ Ich verdrehte die Augen.
„Oh, entschuldige. Er heißt Jayden McCoy und ist 23 Jahre alt. Er ist charmant und einfach hinreißend. Also? Kann er mitkommen?“ Im Hintergrund konnte ich ein schmatzendes Geräusch und ein Kichern hören. Warscheinlich war ihr „Freund“ gerade bei ihr. Ich konnte diesen Geräuschen einfach nicht standhalten. Ich musste dieses Gespräch so schnell wie möglich beenden.
„Klar kann er mitkommen. Heute Abend dann um 20 Uhr? Ist das okay für… euch?“ Irgendwie kam das letzte Wort nicht so leicht über meine Lippen, wie es hätte kommen sollen. Dennoch zwang ich mich dazu es auszusprechen.
„Klar. Bis dann.“ Erneut ein schmatzendes Geräusch inklusive einem Kichern von April. Dann klickte es in der Leitung.
Ich ließ mich mit dem Telefon in der Hand an der Wand hinter mir auf den Boden gleiten. Ich hasste dieses schmatzende Geräusch. Ich hasste es, andere Paare so glücklich zu sehen, während ich so schrecklich leiden musste. Tränen stiegen in mir auf und bahnten sich einen Weg über meine Wange, bis sie schließlich auf meiner Kleidung zerplatzen. Zerplatzen, wie mein größter Traum.
Ich wischte mir mit dem Handrücken über meine tränennasse Wange und ärgerte mich über mich selbst. zischte eine zynische und mir vollkommen Fremde Stimme im inneren meines Kopfes. Sie hatte Recht, doch es schmerzte einfach zu sehr. Die Erinnerung riss alte Wunden in mir auf und lies mich wieder weinen. Obwohl ich mir geschworen hatte, nicht mehr zu weinen. Ich wollte gegen den Schmerz ankämpfen, der immer wieder in mir hochstieg, doch ich war nicht stark genug…
Ständig rannen neue Tränen meine Wange hinab. Ich konnte es einfach nicht verhindern. Ich verfluchte mich selbst dafür, jemandem wie Eric hinterher zu heulen. Er hatte es einfach nicht verdient. Ich hatte ihn geliebt. Geliebt wie nichts anderes auf der Welt. Doch er…
Der Schmerz brannte wieder in mir auf und lies mich laut aufschluchzen. Warum konnte ich es nicht einfach hinter mir lassen? Ich wollte versuchen den Schmerz und die Erinnerung an jenen Tag zu verdrängen, doch es ging einfach nicht. Ich konnte das, was er getan hatte, nicht einfach vergessen. Es war einfach zu hart für mich, als das ich es jetzt einfach ungeschehen machen könnte.
Was hatte dieser Mistkerl sich eigentlich dabei gedacht, mich so zu hintergehen? Warum zum Teufel hatte er mir das angetan? War ich ihm denn nicht gut genug? Warum hatte er nicht gesagt, dass er mich nicht mehr wollte? Warum hatte er das getan?
Seit Monaten plagten mich diese Fragen und noch immer hatte ich keine Antworten darauf. Immer wieder zweifelte ich daran, dass es vielleicht meine Schuld gewesen war. Dass ich ihm einfach nicht gut genug war, um mit ihm auf Dauer glücklich zu sein. Doch musste er es auf eine solche Art und Weise beenden? Hätte er nicht Schluss machen können, wenn ich ihm nicht mehr reichte? Stattdessen betrog er mich, mit einem Mädchen, das nicht älter als 19 war. Das Bild jenes schrecklichen Tages rief sich in mein Gedächtnis zurück. Wieder sah ich ihn, mit diesem Mädchen.
Ekel stieg in mir auf. Ekel und Hass. Ekel, wie er nur zu so etwas fähig war und der Hass auf dieses kleine, junge Ding, das sich auf eine solche Tat einließ. Bestimmt wusste sie, dass Eric eine Freundin hatte. Bestimmt wusste sie, wie schwer man litt, wenn man betrogen wurde. Und bestimmt wusste sie, dass es verdammt weh tat, genau in dem Moment dazu zu stoßen, in dem sich die Szene bot. Doch all das schien dieses junge Mädchen nicht zu interessieren.
Plötzlich überkam mich das Gefühl, mich übergeben zu müssen. Mir wurde schlecht. Schlecht, von dem Gedanken, an diese schrecklichen Minuten des Geschehens, die ich gesehen hatte.
Ich schob die vielen Gedanken, so gut es ging, beiseite. Mein Blick fiel auf das Telefon, dass ich noch immer in der Hand hielt. Dann richtete ich mich auf und schlurfte in die Küche. Dort ließ ich mich auf einen der Stühle fallen und legte das Telefon auf den Tisch vor mir. Ich schlug die Hände vors Gesicht und begann hemmungslos zu weinen. <Wie oft willst du ihm noch hinterweinen? Hat er es verdient, dass du so viele Tränen an ihn verschwendest? Glaubst du wirklich, dass du ihm noch irgendetwas bedeutest? Was erhoffst du dir denn noch? Gib es auf!  Er zeigt keine Reue und er schert sich einen verdammten Dreck darum, was du tust, oder ob er deine Gefühle verletzt hat. Vergiss ihn endlich!  Es tut dir nicht gut, an ihn zu denken. Ich sehe wie du leidest und dass, obwohl du schon längst wieder glücklich sein könntest. Doch stattdessen versteckst du dich in deinem Haus und heulst einem Typen hinterher, des es absolut nicht verdient hat, dass man auch nur einen klitzekleinen Gedanken an ihn verschwendet. Ich weiß, man kann so etwas nicht vergessen oder gar ungeschehen machen, doch du musst aufhören an ihn zu denken und einen neuen Abschnitt in deinem Leben beginnen. Vertrau mir!> Diese Stimme in meinem Kopf. Ich kannte sie nicht. Sie war mir völlig unbekannt. Doch tief in meinem Inneren wusste ich, sie hatte Recht. Aber in meinem Kopf wehrte sich alles dagegen. Ich wollte keinen neuen Abschnitt in meinem Leben beginnen!
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