Buchcover und Bild
wurde von der Malerin Ute Storjohann www.utestorjohann.de für einen Picture-Poetry-Wettbewerb zur Verfügung gestellt
Textbeitrag zum Wettbewerb
von Martina Wiemers
Den Pinsel in schwarz weiß getunkt,
stimmig der Strich bis hin zum Punkt,
ins Bild hinein getupftes Rot,
schöner Kontrast, sonst wirkt es tot.
Es hängt im Kurhaus an der Wand,
hab Utes Bild dort gleich erkannt,
steh davor und bin ganz still,
weil ich Gesagtes hören will.
„Diese Frau dort auf der Wiese,
sieht aus wie Neumanns Anneliese,
der Blumenschmuck in ihrem Haar,
steht ihr ganz wunderbar.
Vom Glanz auf ihren Lächellippen
möcht ich am liebsten so gleich nippen“,
sagt Herr Bürgermeister Schmidt,
der Stadtrat Franz macht sicher mit.
Am Kopf kratzt sich der dicke Krause,
ein furchtbarer Kulturbanause,
lässt vor dem Bild, welches ihm schnurz,
leis fahren einen Stinkerfurz.
Greift sich vom Tisch danach 5 Häppchen,
gibt es umsonst, somit ein Schnäppchen,
stopft sie in den Mund hinein,
gierig wie zu Haus sein Schwein.
Mit Sekt und furchtbarem Gezier,
steht vor dem Bild Frau Lunkemier,
schaut es sich mit der Lupe an,
weil sie doch so schlecht sehen kann.
Sagt zu ihrem Mann dem Klaus:
„genau wie meins, sieht das hier aus,
jedoch es fehlt das Gelb und Grün
und auch Orange vom Alpenglühn.“
Gustav mit seiner neuen Frau,
redet sehr viel, hält sich für schlau,
beim Weggehen klebt dieser Dummi,
unter den Rahmen Kaugummi.
Bei Erwin huscht durchs Bild `ne Maus,
Edith erkennt am Stand ihr Haus,
Oma mit Hund, sieht drin die Frauke
und Rudi einen Mann mit Pauke.
Höre dies und auch noch das,
erheb mein Glas und habe Spaß,
im Bauch prickelt der Alkohol,
trink auf das Bild und Utes Wohl.
© Martina Wiemers