„Sag mal, stimmt das, das der Hugo in die Klappe gekommen ist? So richtig Mattscheibe .. plem-plem geworden?“
„Traurig, aber wahr - Hugo ist verrückt geworden!“
„Einfach nicht zu fassen. Du weißt nicht zufällig, wie das passiert ist, oder?“
„Na hör mal, das pfeifen doch mittlerweile die Spatzen von den Dächern, wodurch das passiert ist!“
„Also ich weiß von nix. Erzähl doch mal!“
„Ach, das ist eigentlich schnell erzählt. Du kennst Hugo ja, wie er so drauf ist ... mit Frauen und so..“
„Na klar. Gegen den ist der olle Casanova ein richtiger Waisenknabe.“
„Eben.“
„Jetzt sag nicht, dass die Frauen ihn echt meschugge gemacht hätten...“
„Nee, das nicht ... obwohl ... so indirekt schon ...“
„Nu machs nicht so spannend - erzähl!“
„Also schön. Der Hugo war seinerzeit mal wieder auf seiner „Rockzipfeltour“, verstehste. Bei so einer hübschen Brünetten. Wäre ja soweit nix Schlimmes - bloß: die Süße war verheiratet..“
„O - o ...“
„Du sagst es. Denn ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, als Hugo ihr seine große Liebe unter Beweis stellen will - da kommt doch deren Ehemann nach Hause!“
„Ei, das ist fatal!“
„Genau. Zum Glück hatten die beiden das vorzeitige Nachhausekommen von dem Macker der Brünetten früh genug mitgekriegt und der Hugo ist auch noch schnell raus aus dem Fenster geflüchtet, hat sich an den Fenstersims gekrallt und sich ganz platt an die Wand gedrückt. Tja, da hat der dann nun so vor sich hingehangen und gewartet ...“
„Solange, bis er wahnsinnig geworden ist...?“
„Quatsch. Aber der Mann von der Brünetten muß den Hugo wohl doch noch gesehen haben, wie der zum Fenster raus und so. Klar, ist auch gleich hinterher, Fenster wieder aufgerissen - und guckt dem dahängenden Hugo so richtig gehässig aufs Gesicht.“
„ O - o ...“
„Genau. Denn da fängt Hugos Martyrium nämlich an. Der Typ machte nämlich gleich kurzen Prozess und kloppt mit seinen Fäusten immer druff auf Hugos sich in den Sims verkrallt haltenden Fingern ... und immer druff ... und druff ... verstehste ... immer volle Kanne drauf ... musse dir bloß mal vorstellen...“
„Der Arme! Ja, dann is klar, wieso der Hugo bekloppt geworden is ...“
„Nee, doch nicht davon...“
„Nich...?“
„Nee, paß auf. Als der Typ nämlich sieht, dass Hugo sich noch verzweifelter so richtig in die Mauer kratzt - was macht der - der holt sich nen Hammer ...!“
„Is nich wahr ...?!“
„Doch. Und damit weiter immer auf die Finger drauf. Mann! Ich darf gar nicht dran denken, wie dem armen Hugo die Knochen wehgetan haben müssen.“
„Jetzt ist klar, warum Hugo plem-plem ...“
„Nee, das isses ja. Selbst das hat Hugo nicht verrückt werden lassen!“
„Ach komm, das gibts doch nicht. So einen Schmerz hält keiner aus, ohne verrückt zu werden...“
„Hugo schon. Der hat das tatsächlich weggesteckt.“
„Ja, mein Gott, und dann?“
„Aah, ich mag selbst gar nicht dran denken, was der Typ sich dann ausgedacht hatte, als der sah, dass er damit Hugo nicht beikommen konnte.“
„Und? Was hat der gemacht?“
„Das Schwein holt doch tatsächlich ne Zange und nimmt sich jeden Fingernagel von Hugo einzeln vor und ...“
„Oh Mann nee, hör bloß auf! Da wird man ja schon verrückt, bloß vom Zuhören. Da kann ich verstehen, daß es den Hugo komplett erwischt hat.“
„Denkste. Nicht mal das hats geschafft, den Hugo verrückt werden zu lassen!“
„Nun mal aber mal nen Punkt. Das erzähl aber mal nen anderen. Das würde jeden in die Klapse bringen!“
„Nicht den Hugo!“
„Das gibts doch nicht. Machs kurz - womit hats Hugo denn nun erwischt?“
„Schock. Der Schock wars.“
„Is ja auch kein Wunder. Bei alledem, was der durchmachen mußte...“
„Nee, nee, deswegen hat der den Schock nicht gekriegt.“
„Sondern?“
„Den hat er erst gekriegt, als er so hilfesuchend um sich guckte ... natürlich auch mal unten ...“
„Und...?“
„Nuja, da hat er gesehen, dass er höchsten 10 Zentimeter übern Boden gehangen hat ...“