Als der Tag begann
Am Morgen, als die Sonne zurückkehrte und das Licht und die Wärme mit sich brachte, da war alles gut. Da erwachte das Leben, die Liebe und die Lust. Da war alles so leicht und ohne Sorge. Ja als der Tag begann, warn wir voller Tatendrang. Wollten so vieles, fühlten uns dazu bereit, befreit von Schmerz, Einsamkeit und Neid, wollten wir gemeinsam ein besseres Leben wagen. Doch nun, da die Wolken über uns hereinzogen sind, wo sind sie hin unsere Träume. Sie sind ebenso nicht mehr zu sehen wie die Sonne und auch wenn wir wissen, dass beide noch da sind, lässt
uns die Tatsache, dass wir sie nicht sehen können, verzagen. All die schönen Worte, sie vergehen derweil, werden welk wie Rosenblätter und fallen zu Boden wie die Tropfen bei Regenwetter. Die Engel, sie weinen. Nie wieder wirds vergehen, nie wieder so sein wie es einst war, als wir uns liebten und uns all die Sorgen nahmen. Als wir uns in die Augen blickten und durch diesen Augenblick wussten, dies ist mehr als nur ein Augenblick der uns verzückt. Nein, das soll halten für immer und ewig, dazu waren wir bereit, doch letztendlich bleibt zu sagen, wie kurz ist manchmal Ewigkeit. Nun sind die Lippen trocken, das Kribbeln vorbei und
alles was bleibt ist Erinnerung, an die man nicht erinnert werden will. Zu tief sitzt der Schmerz, zu groß ist die Qual und hätten wir nochmal die Wahl, würden wir anders handeln als beim letzten Mal. Ganz bestimmt und sicher wäre es so, und ach könnten wir doch nur nochmal von vorne beginn. Doch ein erstes Mal bleibt ein erstes Mal und kein zweites Mal gibt es ein erstes Mal. Was zuerst geschehen, bleibt für immer stehen, kann nicht mehr verändert werden und bleibt erhalten bis wir sterben. Und in dunkler Todesnacht, in Folge derer kein Tag mehr erwacht, wird es klar, unsere Liebe war wahr, doch wir waren zu schwach sie zu halten.