Das Kleinod
Als ich eines Abends nach der Arbeit noch einmal einen Spaziergang machte – hinein in die freie Natur des nahen Waldes und dem Weg zum See hin, fand ich diese wunderbare Halskette. Sie schien aus einer anderen Zeit zu stammen. Sie enthielt 77 blautönige Glasperlen, die Farben und eine Farbtiefe enthielten, die ich bisher nicht kannte. Unten hingen 7 große, aus Silber getriebene kreisförmige Platten mit fein eingearbeiteten Punkten am jeweiligen Rand. Die mittlere war am größten und erinnerte mich irgendwie daran, dass sie wohl einst einer sehr wohlhabenden
Dame gehört haben musste. Als ich das Schmuckstück noch etwas in meinen Händen hin und her drehte, tat sich plötzlich der Himmel auf, ein Lichtstrahl kam herunter und berührte mich. Er war angenehm und berührte nicht nur meinen Körper mit seiner Wärme, sondern schien auch gleichzeitig eine Botschaft in einer Sprache in mein Herz zu schreiben, die ich bislang nicht gekannt hatte. Plötzlich war nicht mehr das schmucke Kleinod in meinen Händen wichtig, sondern was mit mir passierte. Auch wenn ich nicht die Sprache verstand, die mit mir gesprochen wurde, so war es doch wie pures Wasser, das in mich
hineinlief und mein Inneres kühlte. Sodass ich am Ende in einen ruhigen Schlaf verfiel und erst wieder später in meinem Zimmer, direkt vor meinem Fernseher aufwachte.