Ich bin jetzt siebenundzwanzig und ich muss von mir selber sagen, das ich eine verdammt geile Drecksau bin. Alles ist straff, faltenfrei und perfekt geformt. Deshalb und weil ich früher ein Mann gewesen war, schaue ich mich gerne nackt im Spiegel an und sehe durch die Augen eines Mannes. Und wenn ich sage früher, meine ich nicht vor zehn Jahren oder so. Mit früher meine ich, mein letzten Leben. Wir alle werden geboren und vergehen irgendwann wieder. Der eine früher, der andere später. Ein paar Ausnahmen können sich an ihr früheres Leben
erinnern. So, wie ich. Es hat seine Vor- und Nachteile. In der Schule war ich ziemlich gut gewesen, da ich noch einiges in Erinnerung hatte. Aber es gibt auch Erinnerungen, die ich gern vergessen hätte. Die mich schwanken lassen und in Versuchung führen. Als ich ein Mann war, hasste ich mich selbst. Denn ich wollte nie wie mein alter Herr werden und war es aber geworden. Stinkenfaul und versoffen. Was mir damals fehlte, war die eine richtige Frau. Sie hätte mir in den Hintern getreten. Aber leider traf ich auf eine andere Frau, durch die ich erst richtig tief in den Suff sank. Warum ich sie so sehr geliebt hatte, verstand ich
nie. Weder war sie schön, noch Intelligent. Dennoch war ich scharf auf sie. Bei ihr brauchte ich keine blauen Pillen. Sie brauchte nur nackt vor mir stehen und schon waren er und ich bereit. Eigentlich hatten wir uns ganz gut verstanden. Unter anderen Umständen und mit einem anderem Umgang, wären wir wahrscheinlich ein perfektes Paar geworden. Damals war ich auch sehr emotional gewesen und äußerst schüchtern....Es waren viele Punkte, die dazu führten, das ich mich von ihr abhängig gemacht hatte. Mein Leben drehte sich nur um sie. Und schon damals habe ich an Wiedergeburt
geglaubt. Des weiteren war ich jemand gewesen, der zu schnell geglaubt hatte. Man konnte mir Lügen auftischen, ohne Ende. Wer sich Mühe gab, dem glaubte ich auch. Manchmal erkannte ich auch, das ich belogen wurde. Nur leider brauchte ich oft ziemlich lange, um zu begreifen, wer ein Freund war und wer nur meine Gutmütigkeit ausnutzte. Was wurde mir nicht alles Versprochen... Ich hatte gebetet. Tag und Nacht. Immer wieder. Mein Leben war einfach nur scheiße gewesen. Eine Pleite nach der anderen. Mit Lügen war ich groß geworden und es zog sich bis an mein Lebensende durch. Mit Mitte zwanzig
hatte ich versucht, mich und mein Leben zu ändern. Hörte auf, so viel Unsinn zu reden und bei der Wahrheit zu bleiben. Immer zu helfen, wenn Hilfe benötigt wurde. Aber was hatte es mir gebracht? Zumindest kein Glück. Ich sah die Vollidioten glücklich sein, die andere Ausnutzten und überall bescheißten, wo sie nur konnten. Meinereiner hatte das Pech gepachtet. Was mich zur Flasche greifen ließ. Ich konnte nicht mehr. War am Ende gewesen. Verstand nicht, warum Menschen, die nur lügen und betrügen, erfolgreich und glücklich waren und ich, der versuchte, sich an Regeln und Gesetze zu halten, weder Glück in der
Liebe zu finden, noch im Spiel und genauso wenig bei der Arbeitssuche. Ich hatte darum gebetet, das ich im nächsten Leben nicht mehr so emotional bin. Zu oft wurde auf mein Herz herumgetrampelt. Meine Eltern hatten angefangen, mir mein Selbstbewusstsein und die Freude am Leben, zu nehmen. Eigentlich die ganze Familie, wenn ich so überlege. Sogar meine Oma hatte mich immer mal wieder runtergemacht. Hatte mir dieses und jenes nicht zugetraut. Ich kann mich irren, aber ich bin mir sicher, das dies die ersten Auslöser waren für meine endlose Suche nach Liebe, Vertrauen, Geborgenheit und so weiter. Und auch der Auslöser für
meinen späteren Suff. Wer zu Hause keine Liebe bekam, sucht sie sich woanders. Der eine im Puff, der andere in Substanzen, die ihm auf Dauer schaden, aber in eine andere, bessere, Welt entführen. Die ihm das Leben irgendwie erträglicher machen. Ich wollte eiskalt werden und bin es geworden. Es ist ein schönes Gefühl, da ich weiß, wie ich früher einmal gewesen war. Jetzt prallt alles an mir ab. Mir geht nichts mehr nah. Wenn mir früher jemand von schlimmer Kindheit oder so, erzählt hatte, ging mir das Nahe. Fühlte mit. Heute prallt es an mir ab. Denk mir nur, so ist das Leben. Mit meinem Körper und meinem
Aussehen, könnte ich so ziemlich jeden Mann haben. Wobei, meine Damalige war keine Schönheit gewesen und sie hatte so viele Stecher gehabt? Gesehen hatte ich die Typen nie. Kann mir aber vorstellen, das es nicht wirkliche Schönlinge gewesen waren. So viele hatten mir gesagt, das sie sie nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden. Ich hatte mich darüber gefreut und mir gedacht, schön, da ist sie mir 100% treu. Die Freude währte nicht lang. Aber der Schmerz, war um so größer. Eigentlich hatte ich nicht darum gebetet, das ich eine Frau werde. Auch wenn ich ab und zu daran gedacht hatte. Ich habe mich daran gewöhnt. Und obwohl ich
zum Teil noch irgendwie Mann bin, fühle ich mich nicht zu Frauen hingezogen. Andere Frauen finde ich zwar teilweise attraktiv, aber ich könnte mir nicht vorstellen, mit ihnen was anzufangen. Um ehrlich zu sein, bin ich eher asexuell. Ich habe kein wirkliches Interesse mich in Betten herumzuwälzen und dabei zu stöhnen. In meinem jetzigen Leben bin ich aktiv. Karrieregeil. Ich treibe sogar Sport. Ein bisschen laufen, radfahren, Gewichte stemmen... All das, was ich in meinem alten Leben nicht gebacken gekriegt habe, hole ich jetzt nach. Und da stört nur Sex. Wie gesagt, stehe ich nicht so sehr auf Frauen. Aber auf Männer habe
ich auch keine Lust. Das ist wahrscheinlich der Nachteil, wenn man sich an sein früheres Leben erinnern kann und dort ein anderes Geschlecht hatte. Im Internet habe ich eine Website gefunden, wo Männer und Frauen nach einer Beziehung ohne Sex suchen. Ich hatte überlegt, ob ich mich da anmelde. Bis jetzt hatte ich aber noch kein richtiges Interesse an einer Beziehung. So, wie ich jetzt lebe, fühle ich mich wohl. Ich habe Zeit für meine Karriere und Zeit für meinen Sport. Und dadurch, das ich kein Interesse an sexuellen Aktivitäten besitze, kann ich mir das Geld für die Pille sparen. Es ist
mir egal, ob sie zu mehr fähig ist, als zur Schwangerschaftsverhütung. Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts gab es die Pille nicht und wir Frauen haben es überlebt. Also scheiß drauf. Warum Geld für Dinge ausgeben, die man nicht wirklich braucht. Wie gesagt, bin ich siebenundzwanzig. Vielleicht ändert sich noch die eine oder andere Einstellung. Es kann passieren, das ich eines Tages Familie haben will. Sprich, Mann und Kinder. Aber bitte keine eigenen Kinder. Erstens, habe ich keine Lust, mir die Figur zu ruinieren. Ich habe bei meiner damaligen Frau gesehen, wie unförmig und unschön ihre Brüste geworden waren, nach dem sie
abgestillt hatte. Dazu noch die ekligen Schwangerschaftsstreifen. Darauf hab ich keine Lust. Ich bin stolz auf meinen Körper und will es auch bleiben. Zweitens, finde ich, gibt es genug Kinder, die eine Familie suchen. Sie wurden, wie ich damals, ungewollt und ungeliebt geboren, oder wurden aus anderen Gründen ihren Familien entrissen. Warum nicht lieber diesen Kindern ein nettes zu Hause schenken, als sich die eigene Figur zu zerstören. Wenn ich an einem Kinderspielplatz entlang jogge, fällt mir meine alte Kindheit wieder ein, als ich ein Junge war. Dann zwinge ich mich dazu, an meine jetzige Kindheit zu denken. Die
war um Längen schöner. Auch wenn sich meine Eltern oft über Kleinigkeiten gestritten hatten, waren sie stets liebevolle Eltern gewesen. Ihnen verdanke ich, das ich weder rauche, noch trinke. Sie haben es mir vorgelebt. Beide sind strikt gegen das Rauchen. Alkohol gibt es nur zu besonderen Anlässen und dann auch nur in Maßen. Für mich, als Kind, war es schön gewesen, in Rauchfreier Luft zu leben. Nicht zusehen zu müssen, wie die Eltern den Alk in sich hineinschütteten. Jeden Tag waren wir irgendwie draußen. Egal ob es regnete, schneite, oder die Sonne schien. Mindestens eine halbe Stunde gingen wir gemeinsam spazieren. Sie
brachten mir auch Ordnung bei. Man sieht es an meiner Wohnung. Nix mehr, mit Kraut und Rüben. Alles hat seinen Platz. Kein Schnickschnack weit und breit. Ich habe nur das Nötigste und deswegen auch jede Menge Platz. Wobei, der Fernseher, ich brauche ihn nicht wirklich. Der ist nur an, wenn ich mal Besuch habe und der irgendwas sehen will. Ansonsten steht er nur da und verstaubt. Das Niveau ist mir einfach zu niedrig geworden. Davon abgesehen, habe ich eh kaum Zeit zum Fernsehen. Ich mache gern Überstunden. Es kommt auch vor, das ich eine Extraschicht am Wochenende einlege. Aber nicht, um mich bei
irgendwem einzuschleimen. Die Zulage ist mir auch egal. Ich will einfach nur arbeiten. Während andere gern ausgehen und feiern, sitze ich lieber im Büro und arbeite. Mir macht der Job Spaß. Nur einmal im Jahr nehme ich Urlaub und fahre weg. Und das ist im Dezember. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist eh zu. Zwangsurlaub. Also fahre ich in warme Gefilde und erlebe Kultur. Im Sommer nach Spanien und Italien fahren, wo bei uns auch die Sonne brennt, macht jeder. Ich verreise lieber, wenn es bei uns kalt ist. Von Anfang bis Ende Dezember bin ich entweder in Ägypten, oder in der Türkei, oder in Indien...Eben da, wo es
warm ist. Einen ganzen Monat habe ich weniger Winter, als die meisten anderen. Ich kann mich nicht beschweren. Mein Job gefällt mir so gut, das ich weder Wochenende brauche, noch Urlaub. Dabei verdiene ich recht ordentlich, ohne mich zu überarbeiten. Nicht so viel, wie ein bekannter Hollywoodschauspieler, aber ich kann sehr gut leben. Brauche nicht jeden Cent einzeln umzudrehen. Kann jedes Jahr in Urlaub fahren, ohne auf die Preise achten zu müssen. Gut, ich lebe auch sparsam. Kaufe nur das Nötigste. Durch meine gesunde Ernährung und meinem Ausgleichssport, werde ich nie wirklich krank, weswegen ich kaum
Krankheitstage vorweisen kann und kein Geld für Arzneien ausgeben muss. Ab und zu mal Kopfschmerztabletten. Aber ansonsten brauch ich nichts aus der Apotheke. Gott, oder wer auch immer, hatte meine Gebete erhört. Ich liebe dieses Leben. Nichts geht mir nah. Der Suff bestimmt nicht mein Leben, da ich keinen Tropfen anrühre. Mein Job macht mir irrsinnig viel Spaß. Was will ich mehr? Klar, wäre es einfacher für mich, wenn ich wieder ein Mann geworden wäre. Aber ich beschwere mich nicht darüber. Damals wollte ich wissen, wie es ist, eine Frau zu sein. Dachte, wenn ich eine Frau wäre, könnte ich die Finger
nicht von mir lassen. Würde ständig an meinen Brüsten spielen und meine Hand zwischen den Beinen haben. Damals war ich ein Mann gewesen und dachte wie eine Heteromann. Der weibliche Körper war für mich einfach nur faszinierend und wunderschön. Jetzt bin ich selbst eine Frau. Entgegen der heutigen Hygiene und Optik, habe ich meine Schamhaare. Ich rasiere sie mir nicht ab. Wenn ich mich im Spiegel betrachte, will ich sehen, das ich eine erwachsenen Frau bin. Dazu gehört nun mal eine Intimbehaarung. Das ist jedenfalls meine Meinung. Ich habe Frauen gesehen, die sich komplett rasieren. Bei dem Anblick habe ich
irgendwie das Gefühl, als würde ein Kind vor mir stehen. Als ich noch ein Mann war, wollte ich auch lieber unrasiert haben. Das sah für mich fraulicher aus. Und es machte für mich den Unterschied. Ich kann es nicht genau beschreiben, wie ich es meine. Aber rasiert, finde ich, sehen alle gleich aus. Vor allem, mehr wie Mädchen, nicht wie Frau. Damals hatte ich mich nur rasiert, weil meine Damalige es schöner fand und weil er dadurch größer erschien. Ich hatte komplexe, wegen der Länge. Ganz egal wie und wo ich ihn betrachtete, ich fand ihn klein und unansehnlich. Deswegen machte ich auch Scherze
darüber. Sagte so was, wie: „Du hast so viel abgeguckt, deswegen ist er so klein.“ Ist schon blöd, wenn man irgendwie zwiegespalten ist. Aber ich beschwere mich nicht darüber. Wie gesagt, habe ich einen Job, der mir tierischst Spaß macht und bei dem ich gutes Geld verdiene. Mir geht nichts mehr nah und ich habe einen verdammt geilen Körper. Ich kann mich nur nicht dazu hinreißen, mit irgendwem zu schlafen. Dabei interessiert es mich eigentlich, wie es sich anfühlt, wenn da was drin ist und sich im Takt bewegt. Ich kannte damals Frauen, nicht nur die eine, die es oft brauchten und ihre Stecher häufig
wechselten. Aber ich will nicht genauso werden. Will keine Schlampe werden, die es mit allen und jeden treibt. Deswegen vermeide ich auch jeglichen sexuellen Kontakt. Damals war ich sehr schnell auf den Geschmack von Alkohol gekommen und habe ihn reichlich konsumiert. Ich will nicht, das ich eine andere Art von Sucht entwickle. Natürlich könnte ich in einen Pornoschuppen gehen und mir Dildos kaufen, um mich damit zu befriedigen, aber irgendwie bin ich zu prüde dafür. Getraue mich nicht rein. Vielleicht auch besser so. Warum für irgendwas Geld ausgeben, was ich im Grunde nicht
brauche. Was wäre, wenn ich mich nicht an mein früheres Leben als Mann erinnern würde? Wäre ich da genauso, wie jetzt? Oder...? Das würde mich mal brennend interessieren, wie ich wäre, wenn ich mich nicht an mein letztes Leben erinnern würde. Wenn ich nicht durch die Augen eines Mannes sehen würde. Ein Männermagnet bin ich ja. An angeboten mangelt es mir nicht. Nicht so, wie damals, als ich noch ein Mann war. Wie viele Frauen hatte ich da angeschrieben. Aber keine schrieb zurück. Kein Wunder, das ich dann an der einen hing. Bei ihr durfte ich wenigstens ab und zu mal ran. Je nach
ihrer Laune. Mein Körper ist völlig makellos. Es klingt unglaublich, ist aber wahr. Kein Leberfleck und keine Falte. Nirgends Pickel oder Mitesser. Hatte Er so viel Mitleid mit mir, das Er mir diesen perfekten Körper schenkte? Als Mann sah ich ja wirklich scheiße aus. Dünne Arme, beschissenen Haltung. Muskeln hatte ich nicht wirklich. Mein Gesicht...lassen wir das lieber. Das ist vergessenen Vergangenheit. Ich lebe im Hier und Jetzt. Und da bin ich eine Frau. Eine absolut geile Drecksau. Ob Kopfsalat oder Eisbergsalat. Ganz egal, was ich esse, ich nehme nicht zu. Okay, das war grad Spaß. Wie ich oben schon
erwähnte, achte ich auf meine Ernährung. Viel gedünstetes Gemüse, etwas Fisch und wenig Fleisch. Wenn ich Appetit auf etwas Süßes habe, esse ich Obst. Dazu noch ausreichend Bewegung und schon hat man einen perfekten Körper. WENN der Genhaushalt mitmacht. Ich habe das Glück, das meine ganze Familie dünn ist. Keiner ist in irgendeiner Art und weise Fettleibig. Ich möchte hier betonen, das ich niemanden verurteile, der zu viel auf den Rippen hat, da ich weiß, das es sehr viele unterschiedliche Ursachen hat. Es hat nicht immer was mit Essen und mangelnder Bewegung zu tun, wie viele
denken. Übergewicht hat so viele Ursachen. Ich habe einfach nur Glück, nicht zu denen zu gehören, die Rettungsringe mit sich herumtragen müssen. Aber mir ist bewusst, das es mir jederzeit passieren kann. Viele Medikamente schwemmen auf, zum Beispiel. Nachteile gibt es immer und überall. Ich muss damit leben, das ich mich haargenau an mein altes Leben erinnern kann. Es ist nicht immer leicht. Aber um so mehr ich mich daran erinnere, umso mehr freue ich mich wie jetzt mein Leben ist. Ich genieße es in vollen Zügen. Vielleicht vergesse ich eines Tages, das ich früher ein Mann war und
ein beschissenes Leben hatte. Wenn nicht, kann ich immer Vergleiche ziehen und sagen, was besser ist. Ich liebe mein jetziges Leben, meine Familie und meine Freunde. Es macht alles so viel Spaß. Trotz meiner Gefühlskälte, bekomme ich warme Liebe. Besonders von meiner Familie, die sehr stolz darauf ist, was aus mir geworden ist. Sie drängen mich zu nichts. Reden mir nichts ein. Meine Familie ist ein kleiner Clan, der zusammen hält, egal was kommt. Sie haben mir Zucht und Ordnung beigebracht. Mich auf das harte Leben vorbereitet. Ihnen gilt mein Dank. Und wenn ich keine Erinnerungen an mein
altes Leben hätte, wüsste ich meine jetzige Situation wahrscheinlich nicht wirklich zu schätzen.