Sperrt ihn nicht ein, sonst schreibt er noch ein Buch
Ich habe den Text der folgenden Seiten,
als Offenen Brief an Herrn Gauland, an die Parteizentrale der AfD und
#Gauland gepostet.
Vielleicht habt Ihr ja ähnliche Ideen.
Viel Spaß, beim Widerstand gegen Rassismus und beim Kampf für universelle Menschenrechte!
PeKa
„ …sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben!“
Wissen Sie, Herr Gauland, eine ältere Frau, vielleicht Ihr Jahrgang, beschwerte sich fast jeden Tag über meinen Sohn. Sie ging sogar soweit, die Polizei zu rufen, dass diese die „deutsche Zucht und Ordnung“ wiederherstellte.
Sie wohnte in der Etage unter der Wohnung meines Sohnes und war der Meinung, dass dieser seine „Negermusik“ immer viel zu laut eingestellt hätte.
So bekam mein Sohn mehrmals hoheitlichen Besuch, meist in der Nacht.
Aus dem Schlaf gerissen, zeigte er den wechselnden Beamten, dass er über kein weiteres audiotechnisches Gerät, als über einen kleinen Radiowecker, der auf sechs Uhr eingestellt war, verfügte. Die Entschuldigung der Beamten nutzte ihm wenig. Die Nachtruhe war dahin!
Irgendwann fragte er mich, ob ich nicht mal in
seinem Lehrbetrieb vorsprechen könne.
Ihm drohte eine Kündigung, wegen mehrfacher Verspätung.
Erzürnt, denn er hatte schon zwei Lehrstellen hingeschmissen, hieb ich verbal auf ihn ein.
Ob er denn sein Leben endlich in den Griff bekommen will, oder lieber in der Gosse ende … und Ähnliches warf ich ihm an den Kopf.
Und sogleich verstummte ich beschämt, als er mir diese Geschichte erzählte.
Er hat mehrfach versucht, die Dame zu sprechen, ihr seine Wohnung zu zeigen, damit sie sich selbst davon überzeuge, dass der Lärm, wenn es ihn denn gab, nicht aus seiner Wohnung kommen könne. Alles vergeblich! Sie schaute nur durch den Türspion und drohte mit der Polizei, wenn er nicht sofort verschwände.
Was hätten Sie getan, Herr Gauland?
Was ich getan habe, will ich Ihnen kurz berichten.
Ich klingelte, exakt gescheitelt und mit Krawatte,
bei der Dame.
Vertrauensselig öffnete sie, nach einem Blick durch den Spion, die Tür.
So erklärte ich ihr, dass ich davon gehört hätte, dass sie ständig in ihrer Ruhe gestört würde, ja schon mehrmals die Polizei hätte rufen müssen.
„Ach, endlich kümmert sich jemand! Sie sind von der Verwaltung? Ja, ja, dieser „Negerjunge“ über mir hat überhaupt keine Sitten und keinen Anstand! Woher sollen es diese „Hottentotten“ auch haben? Die sind ja gestern erst von der Palme runter!“
Das Maß war voll! Mit der Rechten riss ich mir den Schlips vom Hals, mit der Linken fuhr ich mir durch die Haare. Weg war er, der so vertrauenswürdige, exakt gescheitelte, gesittete und anständige deutsche Mensch. Das schien zumindest ihr plötzlich völlig wirrer Blick zu vermitteln.
„Bin ich ein Neger?“ fragte ich, ohne jeden Wert auf politische Korrektheit zu legen.
„Nein, nein! Natürlich nicht!“ „Aha! Aber der “Negerjunge“ ist mein Sohn, gute Frau!
Waren Sie vielleicht mal im Bund Deutscher Mädchen? Haben Sie eventuell noch ein Führerportrait überm Sofa?“ „Nein, nein! Ich bin kein Nazi! War ich nie!“ Es klang ängstlich, aber doch auch ehrlich. “Mein Sohn ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Er ist nicht schlechter und nicht besser als jeder Andere seines Alters.“ fuhr ich fort. Sie versprach, von sich aus, bei der nächsten Störung erst einmal selbst nachzuschauen, bevor sie die Polizei rufen würde. „Dann ist ja der Zweck meines Besuches erfüllt!“ sagte ich ihr, und warf noch so nebenbei ein „Übrigens, die Mutter meines Sohnes ist Vietnamesin! Wissen Sie, Vietnam ist viel weiter von Afrika entfernt als Deutschland.“
Ja, Herr Gauland, das hab ich getan.
Was aber, Herr Gauland, werden Sie tun, sollte die Mutter von Jérome Boateng vor Ihrer Türe
stehn?
Die alte Dame hat danach des Öfteren mit meinem Sohn bei Kaffee und Kuchen geschwatzt.
Und er, mein Sohn, hat ihr später bei ihrem Umzug in ein Seniorenheim geholfen.
Allerdings glaube ich nicht, dass Jérome irgendwann mit Ihnen bei Kaffee und Kuchen schwatzen wird. Auch wird er Ihnen sicher nicht beim Umzug helfen.
Wohin auch mit Ihnen?
Wenn Sie allerdings so weiter machen, könnte es sein, dass Sie doch nochmal umziehen müssen.
Vielleicht in ein Zimmer der Festung Königstein? Schließlich war Ihr Herr Vater ja wohl mal Kommandant dieses ehrwürdigen Bauwerkes.
Oder? Besser doch nicht!
Fällt mir doch gerade ein, dass schon einmal jemand in Deutschland in einer Festung saß und aus Langeweile, bei Vollpension ein Buch schrieb, das ein ganzes Volk verblödete!
Nein, das nicht, Herr Gauland!
Aber, sollten wir nicht vielleicht Nachbarn werden, Herr Gauland?
Jetzt, wo sie wissen was ich getan habe.
PeKa
Und nun?
Auf den folgenden Seiten findet Ihr die Reaktion der AfD.
Aber, seht selbst!
Pawlowscher Reflex?
Wie ist das mit dem Dreck vor der eigenen Tür?
Und hier die Reaktion
Sehr geehrter Herr Kahn,
ich habe den Brief nicht weitergeleitet, da die Basis einer Diskussion bereits durch die nachgewiesene Falschaussage der Reporter ad absurdum geführt wurde.
Vielen Dank aber für die Mühe und den erneuten Beweis des Pawlowschen Reflexes, den manche Personen in diesem Land merkwürdigerweise derart engagiert an den Tag legen, wenn es um die AfD geht, dass es mich wundert, warum dieses Engagement bei den wirklich wichtigen Skandalen wie z.B.
der Pädophilengeschichte der Grünen oder dem Immer-Noch-SPD-Mitglied Edathy ausbleibt. Woran mag das liegen? Heuchelei, Dogmatismus, Paranoia? Ich weiß es nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Ihre Bundesgeschäftsstelle
ff
Alternative für Deutschland
Bundesgeschäftsstelle
Schillstr. 9
10785 Berlin
Hier meine Antwort dazu!
Sehr geehrter Herr Bundesgeschäftsstelle ... oder doch vielleicht Frau?
da Sie in der Ichform schreiben, nehme ich an, Sie sind ein Einmann- oder Einfraubetrieb.
Ich weiß leider nicht, wie der BEWEIS einer Falschaussage erbracht worden wäre.
Nur dadurch, dass Herr Gauland die eine oder andere seiner internen Aussagen nicht für die Veröffentlichung autorisiert hat, ist der Satz nicht vom Tisch.
Heinrich Heine (ein glühender Patriot übrigens), schrieb einst sinngemäß, dass einem das Wort nicht mehr gehöre, wenn
es gesagt oder gedruckt ist.
Und Recht hat er! Jedes Wort, ob intern oder extern gesprochen, entspringt einem Denkprozess, der nicht unwesentlich von unseren Einstellungen, Vorurteilen und Erfahrungen geprägt ist.
Daran muss man sich messen lassen, egal ob es gleiche oder gar schlimmere Vergehen anderswo gibt. Nach Ihrer Einschätzung ist ja dieser Fauxpas kein “wirklich wichtiger Skandal”!
Für diese stramme Haltung danke ich Ihnen, im Namen meiner Söhne und sicherlich auch im Namen von Herrn Boateng und allen anderen “etwas anders aussehenden”Deutschen.
Und im Übrigen: Ich stellte Herrn
Gauland nur einige Fragen.
Ist er nicht Manns genug, diese zu beantworten?
Oder sollten Sie ihn noch mehr diskreditieren wollen (warum auch immer), indem Sie ihm die Chance nehmen sich zu äußern?
Mit freundlichem Gruße
Peter Kahn
P.S. Der Pawlowsche Reflex betrifft übrigens das Vegitative, das Unbewusste. hat also mit dem Denken wenig zu tun!Es ist immer schlecht, von sich auf Andere zu schließen.