Krimis & Thriller
Ex und Hopp - Der alte Hund und die Katze

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"Geschwister können wie Hund und Katz sein, sogar bis in den Tod."
Veröffentlicht am 30. Mai 2016, 24 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Hallo Ihr Lieben, "Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben. Altmodischer geht wohl kaum. Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser. Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich ...
Geschwister können wie Hund und Katz sein, sogar bis in den Tod.

Ex und Hopp - Der alte Hund und die Katze

Der alte Hund und die Katze


Torsten konnte einem leid tun. Wenn es um die Wiederaufarbeitung antiker Schmuckstücke ging oder das Fassen von Diamanten, gab kaum jemanden, der es mit ihm aufnehmen konnte. Seine Mutter hatte keine Probleme ihrem Spross die alte Schmiede in vierter Generation zu überlassen. Außer er würde den 1 karätigen Brillanten nicht binnen der nächsten fünf Minuten wieder finden. In dem Beruf des Goldschmiedes war das Rohmaterial sehr kostbar, jedes einzelne abgeschliffene oder abgehobelte

Körnchen wurde aufgefangen. Einen Edelstein zu verschlampen, war der finanzielle Ruin. Schlimmer noch wenn die Werkstattleitung der Mutter oblag und die Geschäftsführung der Tante. Letztere von der Sorte Giftspritze. Sie war sehr penibel, wenn es um Geld und Buchhaltung ging. Sie und meine Großmutter hatten zusammen die Steuer gemacht und auch wenn Großvater ihr dafür dankbar war, so hatte er ihr jedes Mal Salz satt Zucker zum Kaffee gereicht. „Ich dachte, zum Bodenwischen nimmt man einen Lumpen und nicht die

Kniescheiben.“ Torsten und ich zogen augenblicklich den Nacken ein. Das tiefe Knurren ging uns beiden durch Mark und Bein. Hinter uns stand ein Gigant von Hund. Er war fast zwei Meter groß, trug einen dunkelbraunen Anzug, welcher seine Schultern und die Brust gut betonten, einen eleganten Herrenhut, auch in braun und eine Ledertasche, Marke alt, speckig und massive Fußschmerzen, wenn sie einem den kleinen Zeh zertrümmerte. „Guten Morgen, Herr Braun“, begrüßte ich ihn als erstes und wurde von ihm

herzlich in den Arm genommen. „Luisa, du wirst von Mal zu Mal hübscher, wenn ich dich sehe.“ Seit etwa meinem fünften Lebensjahr hörte ich immer diesen Satz, wenn Herr Braun mich sah. „Onkel, wie kommst du hierher?“, fragte mein Kollege, nachdem seine Haltung wieder die eines Homo sapiens angenommen hatte. „Mit Jet des Maharadschas von Sambal Oelek.“ Das war seine Art des Humors. Herr Braun und Großvater hatten sich deswegen wohl gut verstanden. Die verstorbene Frau und meine Oma waren

Schulfreundinnen gewesen. Ich war quasi in der Schmiede der Familie Braun und der Elfenbeinwerkstatt meines Großvaters aufgewachsen. „Helmut “, stöhnte Torsten, um sich weitere Spitzen zu ersparen. „Geschäfte!“ Der Bass war so tief, ich glaubte schon, ihn in meinen Zehen zu spüren und prüfte gleich mal die Position der gefährlichen Ledertasche. „Geht es wieder um Geld?“, schnaufte Torsten. Die Schmiede war ein Familienbetrieb. Hannelore war die Älteste der drei

Geschwister und für die Buchhandlung des Betriebes zuständig. Herr Braun, gelernter Edelsteinfasser, hatte sich jedoch vor gut 20 Jahren mit dem Handeln der wertvollen Wahre selbständig gemacht. Marianne war die Jüngste der Geschwister und leitete die Werkstatt. Marianne und Herr Braun waren der Ansicht, dass Torsten und seine schwangere Frau nun, da für die nächste Generation gesorgt werden müsse, die Schmiede übernehmen sollten. Daniela, die Frau von Torsten hatte BWL studiert und die Buchhaltung mittels PC ins 21. Jahrhundert gebracht. Außer Hannelore war damit jeder zufrieden gewesen. Die

zänkische, alte Jungfer jedoch war der Ansicht, mit der Übernahme der Jugend würde ihr Ruhestand in Armut enden.Würde sie so weiter machen, würde der Familienzwist in einer Gerichtsverhandlung gipfeln Hannelore war eine wirklich sehr schwierige Person. Nett vielleicht, aber schwierig. Herr Braun räusperte sich sehr sanft. Damit machte er meinem Kollegen klar, dass es ein ebenso schmutziges Thema war, wie der Betrug, den mein Ex begangen hatte, um die Elfenbeinwerkstatt meines Großvaters zu

verkaufen. „Danke, aber ich bin doch schon ein großes Mädchen“, lächelte ich etwas schief, doch Herr Braun zog ein Karamellbonbon aus dem Jackett und legte es mir noch wie vor 20 Jahren in die Hand. „Ich werde alt. Genau wie dein Opa, Luisa. Lass mich dich noch solange verwöhnen bis ich Großonkel bin.“ „Helmut, wenn das deine verstorbene Frau noch hören könnte...“, lachte Torsten plötzlich und er fiel mit ein, dass die Schmiede wackelte. „Dann würde sie mit der Bratpfanne

hinter der nächsten Türe auf mich lauern.“

Wir lachten alle. So war die alte Hausherrin gewesen, sehr fürsorglich, aber höllisch eifersüchtig. Nachdem das Fachwerkhaus vom Gelächter geschüttelt worden war, wurde es wieder ernst. „Darf man mitlachen oder wir hier auch noch gearbeitet!“ „Marianne, zu dir wollte ich gerade“, Herr Braun nahm meine Chefin in den Arm. „Ist Hannelore im Haus?“ Die Chefin verzog das Gesicht. „Gnädige Frau ist in die Terme

gefahren.“ Empört richtete sich Herr Braun auf, dass ich schon glaubte, sein Volumen würde den Rahmen der kleinen Werkstatt sprengen. Der alte Diamantenhändler kochte vor Wut. „Erst bestellt mich die alte Drusche hierher und dann ist gnädige Frau in der Terme.“ „Du hast dich wieder mit ihr gestritten, Helmut. Da ist es doch nur natürlich, dass sie dich wieder auflaufen lässt. Das war schon immer so. Weißt du was, bleib doch zum Essen. Geh hoch in die gute Stube, rauch ein Pfeifchen und ich komme später nach. Du weißt, wo deine

Sachen stehen.“ Die Zahnräder aus reinem Gold und Silber setzten sich bei Herrn Braun langsam in Bewegung. Seine Zähne zeigten sich bei einem hungrigen Grinsen. „Heute ist Samstag.“ „Und es gibt Mudderns gude Eindop“, ergänzte Torsten im oderwälder Dialekt sichtlich genervt, denn er hatte immer noch nicht den Edelstein gefunden und nun standen zwei von drei Chefs vor ihm ohne die Chancen auf Rettung, wenn dieser Tatbestand aufflog. „Ich glaube, ich könnte auch zwei

Pfeifen rauchen. Hier, Luisa, für dich“, beschloss Herr Braun hoch erfreut und beugte sich zu mir hinunter. Wieder legte er mir etwas in die Hand und flüsterte ganz vorsichtig: „Gib ihn erst kurz vor Feierabend zurück. Der werdende Vater muss seine Nerven doch trainieren.“ Jeder dachte, ich bekäme erneut ein Bonbon, nur ich wusste, dass es der vermisste Stein war. Der alte Hund hatte doch darauf spekuliert, mal wieder gute odenwälder Heimatkost zu genießen. Und weil es eine Anweisung vom Chef war, würde ich mich auch daran halten. … vielleicht. Der Hund knurrte noch einmal, das

Fachwerk bebte und Torsten huschte wieder auf dem Werkstattboden herum, wie eine Maus im Kornspeicher. Ich legte den Edelstein in den Safe und machte mich unbemerkt wieder an meinen Arbeitsplatz. Ich mochte meine zweite Wahlfamilie genau so gerne wie meine WG. Nach meiner Ausbildung zur Elfenbeinschnitzerin und Goldschmiedin war ich überglücklich gewesen in meiner Heimat und bei guten Freunden eine Stelle erhalten zu haben. Überall in der Werkstatt hingen Bilder von meinen Großeltern, den Chefs und Kinderbilder von Torsten und mir. Irgendwann war

Danielas Bild dazu gekommen und das Bild von meinem Ex hatte Marianne persönlich mit der Zange und voller Abscheu im Sondermüll versenkt. Torsten und ich machten selten Pause, deswegen machte sich Marianne alleine auf den Weg ins Rückgebäude. Genau der richtige Zeitpunkt, um die Maus von ihrem Leid zu befreien, und der Augenblick, in dem die Chefin aus voller Kehle schrie. Unser Handwerksmaterial flog beiseite und wir stürmten zu Hintertür raus. Sie kauerte im Hof über dem Kadaver einer verkrampften Katze. Der Anblick war nichts für schwache Nerven. Das Tier

musste sich massiv gewunden haben. Das Fell war voller Staub, Sand und Kies. Erbrochenes lag auf dem Boden. Wer tat so etwas? Vor allem wie kam das Pederle in den Hof? Er war ein Hauskater und Mariannes Liebling, nach Gatten und Sohn. Ihr Weinen war zum Gotterbarmen. Es traf uns beide mitten ins Herz. Marianne wollte das Tier anfassen, doch ich hielt sie auf. Solange wir nichts wussten, was geschehen war, konnte sie sich eventuell anstecken oder … Um ein Haar hätte ich ein Wiedersehen mit meinem Frühstück gehabt. „Luisa, kannst du hoch in die Wohnung

gehen und eine Decke holen?“; bat Torsten, weil er selbst kurz vorm Heulen war, während er seine Mutter auf die Beine zog. Ich nickte nur und rannte nach oben in die Gute Stube. Doch dort kam ich nicht an. Ich bremste vor dem Bad und wickelte mir ein altes Handtuch um die Arme. Meine Hand griff bereits nach der Türklinke, als ein Windhauch mich irritierte. Wäre Torsten als Junge nicht mal verdroschen worden, weil er Balkontür und Haustür zur selben Zeit aufgelassen hatte und durch den Luftzug die Glasscheibe zersprungen war, hätte ich niemals meine Schritte in das Wohnzimmer

gelenkt. Die Tür stand auf. Deswegen war Pederle nach draußen gelangt. Alles war wie immer. Eine wunderschöne alte Handwerkerstube. Die Sonne schien. Es roch nach Pfeifentabak. Süß, nicht aufdringlich. Meine Schuhspitze stieß die Pfeife an. Ich hob sie auf und fühlte, dass sie schon fast kalt war. Plötzlich bemerkte ich, die Konzentration. Meine Persönlichkeit wich zurück bis die Logik alles Handeln übernahm. Herr Braun hatte die Balkontür geöffnet und er hielt sie immer noch auf. Oder besser gesagt, sein Körper tat dies. Er

hatte versucht mehr Luft zu bekommen. Das Hemd hatte er sich auf gerissen, vergebens. Den Todeskampf hatte er verloren. Ich legte das Handtuch über ihn. Wenn ich mich an ihn erinnern würde, wollte ich an den großen alten Hund erinnert werden und nicht an eine Fratze des tödlichen Grauens. Danach rief ich mit klaren und komplizierten Worten die Polizei an. Ein Krankenwagen war nicht mehr nötig. Hannelore Braun nahm seid Jahren Rizinusöl zu sich, wegen ihrer „Magenverstimmungen“. Sie kannte das „Gift ohne Gegengift gut“, ein Kontaktgift, das durch verschiedene

Attentate der Presse gut bekannt war. Nach dem Telefonat ging ich nicht zu den anderen. Die logischen Gedanken quälten mich. Rizin, war ein äußerst toxisches Lectin aus den Samen von Ricinus communis - Familie der Wolfsmilchgewächse -, wichtig für die der eukaryotischen Proteinbiosynthese. Es ist einer der giftigsten Eiweißstoffe, welche in der Natur vorkommen. Gelangt das Gift in den menschlichen Organismus, so bringt es die kontaminierten Zellen zum Absterben. Für eine tödliche Vergiftung eines Erwachsenen sollen 0,25mg isoliertes Rizin oder 2-4 der ornamentierten

Samenkörner genügen, bei Kindern entsprechend weniger. So konnte ich nicht nach unten. Wie in Zeitlupe, mein Körper steif vor Entsetzen, glitt ich an der Hauswand oben am Treppenabsatz hinunter. Pederles Fell war wahrscheinlich damit eingestrichen worden. Durch die Haut drang es eher selten, aber beim Kuscheln hätte es in Mariannes Lunge landen können. Die Symptome hätte man ähnlich wie bei E605 nicht sofort erkannt. Die Menge im Tabak musste erheblich mehr gewesen sein. Meine Knie zogen sich eng an meine

Brust und ich umklammerte das letzte Karamellbonbon mit meinen Händen. Pederle hatte sich, noch ehe sein Frauchen ihn knuddeln konnte, geputzt. In der Werkstatt war es laut. Schreie konnte man vorne im Laden nicht hören. Klar und deutlich lief jedes einzelne Bild des Tages an mir vorbei. Warum hatten Torsten und ich nur keine Pause gemacht? 4-8Stunden hatten die Vergifteten Zeit, dann begannen die Symptome, je nach Vergiftungsgrad tödlich. Das Flügelschlagen über meinem Kopf war sanft und angenehm. Es waren die

Tauben der Altstadt. Die Sonne schien so friedlich und warm. Im ganzen Haus und im Hof war es still. Totenstill.

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Über den Autor

silberfunke
Hallo Ihr Lieben,

"Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie
Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen
und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben.
Altmodischer geht wohl kaum.
Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser.

Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich darauf mich mit anderen
fleißigen Schreiberlingen auszutauschen und eventuell auch die ein oder andere Geschichte neu zu kreieren
Hauptsächlich bin ich geschichtlich mit Fantasy und Abenteuer unterwegs, allerdings versuche ich mich seit kurzem auch in der Sparte Krimis und Kurzgeschichten.

Ich bin gespannt was mich hier erwartet,
liebe Grüße
der Silberfunke

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