Lakanus
Teil 35
Seit einem Monat versuche ich schon diesen Maike zu finden, doch nichts fand ich. Von Arthur war auch noch nichts zu hören und nicht einmal von Robot bekam ich ein Zeichen. Immer schwächer wurde auch mein Körper, da ich mich nur von den Algen und dem Felswasser ernährte, was ich auf meinem langen Weg gefunden hatte. Doch nun hatte ich die Nase voll und machte mich auf dem Rückweg, zum Ausgangspunkt zurück. Nicht eine einzige Spinne war mir bis jetzt über dem Weg gelaufen. Wie ausgestorben wirkten diese
unterirdischen Höhlen auf mich. Wieder hatte es einen ganzen Monat gedauert, bis ich zu meinem Ausgangspunkt, angekommen war. Endlich hatte ich es geschafft und freute mich riesig auf ein wenig frische Luft, weil Robot einen Zugang nach oben gelegt hatte und das auch überall, damit alle unterirdischen Eingänge mit Luft versorgt werden können. Doch je näher ich dem Eingang gekommen war, der ja eigentlich schon zugeschüttet gewesen war, um so heller wurde ein sehr beißendes Licht, dass mich dermaßen geblendet hat. Etliche Tage verbrachte ich in diesem Vorraum, aber meine Augen wollten sich nicht an dieses Licht gewöhnen. Es war einfach
wie verhext. Nach einer Woche bangen warten' s, ich immer noch nichts sehen konnte, viel mir plötzlich ein, was ich falsch gemacht hatte und schlug mir mit der Hand und mit Tränen gefüllten Augen, vor dem Kopf.
„Ach natürlich, wie konnte ich das nur vergessen,“ rief er etwas lauter vor sich hin und dachte dann daran, wie er damals durch das Licht sehen musste, um etwas erkennen zu können. Nun suchte er sich einen Punkt und dann, dann sah er endlich mal, nach drei langen Monaten, wieder Menschen. Schon wollte er aufspringen und loslaufen,als ihn plötzlich jemand von
Hinten festhielt.
„Ach Gerd, dich kann man einfach nicht alleine lassen. Wie oft müssen wir es schon sagen, dass du Vorsichtig sein musst!“
„Mensch Robot, Ich bin zu Tode erschrocken! Sag doch, wie konntest Du mich hier finden?“
„Das war einfach nur rein Zufällig gewesen, Gerd. Aber schau nur mal dort hin, nach der durchsichtigen Wand dort hinten! Siehst du das auch?“
„Ja, Robot! Sieht aus, als wenn dort schwangere Frauen laufen würden. So wie ich das sehe, stehen sie kurz vor der Geburt. Oder was sagst du, Robot?“
„ Gerd, genau so ist das auch. Dieses
Monster nimmt die Frauen als Gebär- Maschine. Was er mit ihnen macht, oder wo er sie hinbringen wird, kann ich dir nicht beantworten. Auch weiß ich noch nicht einmal, ob diese Frauen auch aus Glas erschaffen worden sind. Wir hatten andere Sorgen , auf die wir uns konzentrieren mussten.“
„OK, Robot, kann ich sehr gut verstehen.“
„So Gerd, die letzten Frauen gehen nun vorbei und wir beide können jetzt auch gehen. Bitte, fange nicht an zu laufen! Sondern, gehe langsam und bleibe dicht hinter mir!“
Die letzte Frau war dicht an der durchsichtigen Wand vorbei gegangen,
als Robot dann durch diese Glaswand ging. Ich versuchte so gut es ging, keine Miene zu verziehen und folgte ihm. Es war unerträglich heiß und nicht ein Lüftchen wehte in mein Gesicht. Dann diese Hände, die ständig neben mir her liefen und mich durchdringend Musterten. Der Schweiß lief mir nur so von der Stirn herunter. Wie das die Hände sahen, gingen sie fort und ich atmete erleichtert auf. Dieser Weg schien mir unendlich zu sein, als ich in weiter Ferne, die ersten Glashäuser zu sehen bekam.
„Ich hoffe nur, du weißt noch wie so ein Haus von innen aussieht, Gerd?“
„Ja Robot, ich habe es noch nicht
vergessen.“
Ich wollte noch etwas fragen, als Robot leise und fast schon mehr als flüstern mir sagte, „ Sage Kurt und die Tür öffnet sich und nun geh nach rechts, gleich das erste Haus, da ist es wo du hin musst. Uns beobachten gerade zwei Augen. Bitte, nicht den Kopf drehen und versuchen sie sehen zu wollen.!
„Ja, ich habe schon verstanden! Sehen wir uns noch?“
„Ja! Doch etwas später erst.“
„Gut!“sagte Gerd und bog ab.
Nun gut, mir blieb nichts weiter übrig, als so zu gehen, wie er es mir gesagt hatte.
„Ach Kurt, ich komme und bin schon
ganz nahe,“ dabei machte sein Herz riesige Freudensprünge. Seine Schritte wurden immer schneller und erst als er diese lauernden Augen, dicht neben sich sah, wurde es ihm Bewusst das er langsamer gehen muss.
„Man wo kommen bloß diese Biester ständig her. Schau hier vorsichtig herum, aber nichts ist zu sehen. Dann, wie aus dem Nichts stehen diese grässlichen Viecher vor einem. Noch einen viel größeren Schreck bekam er, als jemand hinter ihm ging und ihn auch noch leise angesprochen hat.
„Dreh dich nicht um,Gerd! Ich bin es, Kurt! Meine Frau war auch in diesem Trupp, mit dem du gekommen bist. Ich
war so froh, als ich dich lebend sah. Nun nach Rechts und da sind wir dann angekommen, bei mir zu Hause. Meine Frau sehe ich nun nie wieder, sie ist eine von Ihnen geworden.“
Gerade wollte ich mich zu ihm herumdrehen, als er leise, „Nein,“rief.
Es ermahnte mich auf der Hut zu sein und kurz darauf waren wir auch schon angekommen. Wir waren nun im Haus drinnen, als ich schon den ersten Fuß auf diese bewegliche Treppe setzen wollte, da zog Kurt mich zu einem Schrank der in der rechten Ecke stand. Vorsichtig schaute er noch einmal herum, bevor er durch die Wand ging, die in dem Schrank verborgen blieb für
fremde Blicke.
Denn ich sah nichts weiter als eine Wand durch die ich hinaus ins Freie blicken konnte.
„Ach Gerd bin ich froh, dich heil und Gesund zu sehen. Du kannst dir nicht vorstellen, was hier los ist. Hoffentlich hast du keinen Chip verpasst bekommen, ich bin nämlich sauber.“
„Kurt, ich begreife nun gar nichts mehr, du wurdest doch von einer Spinne fort getragen und das sah ich sehr deutlich.“
„Das hast du gesehen, ja! Doch in der Zeit hatte ich meine Fingernägel schon aufgesetzt gehabt und hatte erfolgreich geschossen. Das Biest fiel um und zerbrach in tausend Stücke. Weißt du was
mir bis heute keine Ruhe ließ? Ich konnte mich an diesem Glas nicht verletzen, als wenn es gar nicht da wäre.“
„Bitte Kurt, ich weiß nicht was du mir sagen möchtest! Ich verstehe deine Worte nicht!“
„Ist doch total einfach zu verstehen, dieses Glas existiert nicht, wenn du es aufnehmen möchtest.“
„Ach so meinst du das, Entschuldige! Mir fehlen einfach nur die Worte und meine Kehle ist wie zugeschnürt! Wie konnte das alles nur geschehen? Mein Herz schreit vor Kummer und ich möchte endlich wieder wie ein Mensch leben. Ein saftiges Steak und einmal
wieder ein frisches Bier kosten. Doch das alles scheint ja nur noch ein Traum zu bleiben, eine Erinnerung die wir auch vergessen werden.“