Krimis & Thriller
Ex und Hopp - Der Zwergenaufstand

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"Was gibt es heute zum Abendessen? Als Vorspeise: Mord!"
Veröffentlicht am 25. Mai 2016, 18 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Hallo Ihr Lieben, "Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben. Altmodischer geht wohl kaum. Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser. Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich ...
Was gibt es heute zum Abendessen? Als Vorspeise: Mord!

Ex und Hopp - Der Zwergenaufstand

Der Zwergenaufstand

„Du bleibst hier!“ Ihrer Stimme nach zu urteilen saß ich metertief in der toxikologischen Tinte. „Aber warum denn?“ Wollte ich mich damit zufrieden geben? Niemals! „Weil ich es sage.“ Wobei ging ich hier nach ihrer grimmigen Mine könnte es unter Umständen passieren, dass ich meinem Schöpfer gegenüber stehen würde. Die Fronten waren erbittert und verhärtet. Seit gut einer Stunde keiften Melanie und ich uns gegenseitig an. „Vorausgehend aller kausalen

Zusammenhänge...“ „Luisa fang nicht so an! Du bist noch nicht zu alt, um dich nicht ohne Abendessen auf dein Zimmer zuschicken.“ „Das würdest du nicht wagen!“ Zugegeben das Niveau unseres Streites war nicht unbedingt das höchste, der Grund jedoch war auch nicht gerade von Knigge ausgewählt worden. „Oh doch, und den Nachtisch schließe ich in den Kühlschrank ein, dass du heute Nacht nicht ran kommst.“ Das matte Grün ihrer Augen durchbohrt

mich. Die Anästesiekrankenschwester wusste, wie man jemanden rund machte. Das Schöne war: Wenn ich wollte, konnte ich extrem viele Ecken haben. Ich hatte jahrelang den ehelichen Streitigkeiten meiner Großeltern beiwohnen dürfen und diese waren Stoff für mehr als eine lokale Büttenrede gewesen. „Geht nicht“, warf ich sofort zurück und richtete mich auf, immerhin hatten unsere Nasen schon fast knutschen können, so sehr waren wir uns auf die Pelle gerückt. Der schwedische Gebrauchsgegenstand, auch Küchentische genannt, würde als

schützendes Bollwerk in Rente gehen, ehe eine von uns ihn als solchen nutzen müsste. „Ach, meinst du? Treib es nicht zu weit.“ Sie war verunsichert, das war meine Chance. Ich verschränkte sogar die Arme vor der Brust. „Wie willst du das machen? Die Tür zunähen? Schloss anschweißen? Sarah mit einem Rumsteak bestechen, damit sie heute Nacht Berni den tollwütigen Pitbull spielt?“ Ich hatte mich sehr weit aus dem Fenster gelehnt und Melanie konterte: „Medium gebraten, mit Rosmarinkartoffeln und selbstgemachter

Kräuter-Knoblauchbutter.“ Mit aller Trotztigkeit, welche ich aufbringen konnte, funkelte ich sie an. Meine Mitbewohnerin witterte ihren Sieg. „Zuzüglich Petersiliengarnitur und einem Schüsselchen Mousse au Chocolat.“ Wenn ich nur etwas schlagfertiger gewesen wäre, hätte ich dem nächsten verbalen Schlag ausweichen können. „Und sollte das nicht reichen, kampiere ich vor der Küchentür mit Zelt und Lagerfeuer.“ Das Schweigen zwischen uns breitete

sich genauso unvergleichlich aus wie der Duft von Melaniens Chicken Bombay. Mir lief das Wasser im Mund zusammen und als mein Magen zum Hauptverräter wurde, ging das Muttertier auf Abstand. „Wenigstens einer, der vernünftig heute ist“, erfreute sich Melanie und ging zurück an den kulinarischen Chemiebaukasten. Die einzige Reaktion, welche sie damit bei mir noch auslösen konnte, war knurrendes Schweigen. Dämlicher Verdauungstrakt. Beleidigt knabberte ich eher an meiner Teetasse als den

Früchtetraum zu genießen. Melanie hingegen summte friedlich vor sich hin. Irgendwann begann ich die Zeitung von rechts nach links und wieder zurück zu schieben. „NAAAAAHEIN, DU-bleist-da“, kommentierte sie mit dem Rücken zu mir. „Ich habe in den letzten fünf Minuten keine Dramen meiner Gemütslage verlauten lassen.“ „Sei eine brave Luisa und werfe endlich die böse Zeitung weg. Denk dran kein Abendessen und kein Nachtisch.“ Diese Frau war schlimmer als jede Mutter. Konnte sie in die Zukunft

blicken? Mann, war ich sauer. Ich katapultierte mein spärliches Lebendgewicht in die Höhe, marterte die Zelllose des Tages mit beiden Händen und... donnerte aus Versehen Sarah die Zeitung gegen den XXL-Busen. Sie blieb regungslos in der Tür stehen. Das Schweigen war so durchdringend, dass Melanie sich umdrehte und kurz die Luft anhielt. Dem plötzlichen Stillstand war dies nicht unbedingt förderlich. „Sag mal, Luisa, hast du nicht mal gesagt, meine Mordmethoden, um einen Kerl aus dem Weg zu räumen seien zu materialisch?“, wunderte sich die Größere von uns beiden und schob mich

zur Seite. Schnell verfrachtete ich die Zeitung in den Papierkorb und antwortete: „Martialisch, dem Duden nach: kriegerisch, Frucht einflößend, grimmig.“ „Wenn du ihr helfen willst, dann mach dich darauf gefasst, dass ich dir alle Arbeitsblusen auf hochgeschlossen und bieder umnähen werde“, konterte Melanie sogleich, die sich wirklich in den Kopf gesetzt hatte, mich heute in den Wahnsinn zu treiben. Gerade hatte sich Sarah einen Kaffee aufgesetzt, da hielt sie schon zum Muttertier: „Luisa, egal was du angestellt hast oder tun willst. Mein herzliches Beileid, aber da musst du

selber durch! Ähm, um was geht es eigentlich?“ „Luisa sieht überall Morde.“ Vergnügt nahm Sarah ihre schwarze Koffeintinktur zu sich und hockte sich auf einen Küchenstuhl. Sie grinste Melanie schamlos an: „Welche denn? Haarspitzen im Essen bis der Magendurchbruch kommt? Besoffen an einen Viehzaun pinkeln der unter Starkstrom gesetzt wurde? Oder mein Liebling: der vergiftete Tampon.“ Ich quietschte mit hochrotem Gesicht auf und wünschte mir neben der

zerknautschten Zeitung Platz zu haben. Melanie legte den Kochlöffel beiseite und stützte sich fassungslos an der Küchenarbeitsplatte ab. Sie massierte sich mit einer Hand den Nasenrücken. „Klarer Fall von halzinatorischrem verhungenes Dinges irgendwas. Luisa, du kannst das besser“, meinte Sarah unbehelligt und trank ihren Kaffee. Sie war es auch, welche das erneute Schweigen unterbrach: „Wann gibt’s was zu beißen?“ Melanie blickte auf und pfefferte einen Kochlöffel in die Spüle. „Es gibt nix zu essen, bis sie wieder vernünftig im Kopf

ist. Oder am besten gleich ihr beide.“ Der Kaffeebecher donnerte auf die Tischplatte. Ich erschrak schon wieder. Im Brustton der Überzeugung stand Sarah auf und schob mich mit ernsten Worten zur Tür: „Luisa, raus auf den Balkon, Liegestütze machen und einmal ums Haus laufen und dann wiederkommen!“ „Was?“ Mein Entsetzen war verständlich, allerdings nicht für meine Mitbewohnerin: „ Hallo - Chicken Bombay, danach gibt es immer Mangocreme, die lass ich mir nicht

entgehen.“ Na toll, wer solche Freundinnen hatte, benötigte keine Feinde mehr. Von Melanie gab es auch keine Hilfe, das Gegenteil war der Fall: „Wenigstens ins Bad und Gesicht waschen. Sonst verwechsel ich dich noch mit einer Tomate und du landest im Suppentopf.“ „Wisst ihr was? Ihr könnt mich alle mal am Aschermittwoch kreuzweise besuchen“, maulte ich lautstark und rauschte aus der Küche. Am Herd köchelte das Curry, der Wasserkessel pfiff erneut für Tee und das leise Rascheln von Zeitungsseiten

erfüllten die Wohnküche. Mit ernstem Blick betrachtete Sarah die Zeitungsberichte. Melanie stellte den Reiskocher neben den Tisch auf einen Servierwagen. Danach postierte sie sich mit ernster Mine an Sarahs Seite. „Tote im Pferdestall?“, las sie laut vor. „Wenn die Frau wirklich von ihrem eigenen Pferd erschlagen worden wäre, hätte die Nervosität alle anderen Pferde im Stall aufgebracht und man hätte die Frau schon am Abend und nicht erst am nächsten Nachmittag gefunden.“ Melanie begann den Tisch zu decken. Sarah las weiter und kommentierte:

„Eine Arbeitsreise mit dem Auto, gutes Alibi für den Alten. Luisa hat doch bestimmt noch mehr in dem Artikel entdeckt als wir beide?“ Ein Nicken war zuerst die Antwort, erst als die beiden Frauen am Tisch saßen, sprach Melanie wieder: „Wir haben eine Stunde darüber gestritten.“ „Du warst sehr hart zu ihr.“ Ein Schnaufen, das ganz tief aus dem Mutterherz kam, erfüllte den Raum, noch erdrückender als die orientalischen Gewürze des Abendessens: „Sie hat ein so sanftes Wesen und Mord ist wirklich

scheußlich. Das hat sie nicht verdient.“ „Sie hat sich aber dieses Wissen angeeignet und muss nun damit klar kommen“, erklärte Sarah kritisch, selbst wenn sie insgeheim Melanies Meinung war. Diese hingegen wurde etwas eitel und berief sich auf ihre Stellung in der WG: „Soll ich sie deswegen den Händen von grobschlächtigen Polizeibeamten überlassen? Am Ende verliebt sich so ein Unhold in Luisa, weil er merkt, dass sie klug und aufmerksam ist.“ Ein lautes Lachen dröhnte aus Sarahs Kehle. Sie warf ihren Kopf vor Belustigung in den Nacken. „Und deswegen willst du mich mit einem

Rumsteak bestechen? Du guckst zu viel Fernsehen.“

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Über den Autor

silberfunke
Hallo Ihr Lieben,

"Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie
Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen
und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben.
Altmodischer geht wohl kaum.
Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser.

Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich darauf mich mit anderen
fleißigen Schreiberlingen auszutauschen und eventuell auch die ein oder andere Geschichte neu zu kreieren
Hauptsächlich bin ich geschichtlich mit Fantasy und Abenteuer unterwegs, allerdings versuche ich mich seit kurzem auch in der Sparte Krimis und Kurzgeschichten.

Ich bin gespannt was mich hier erwartet,
liebe Grüße
der Silberfunke

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gela556 O wie schön....schmunzel lieb
kann nun endlich lesen....lächel

Nein im ERNST, muss man immer Strafen mit dem Essen?
Kenne das vom Heim her, wir bekamen dann auch nichts zum Essen, wenn wir einmal nicht so waren, wie wir hätten sein sollen.
Bei meinen vier Rabauken habe ich das so nicht gemacht, sondern mir Extra eine Strafe ausgedacht..
Trotzdem schön deine Geschichte
GlG, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
silberfunke Danke für dein Kommentar

Die Strafe mit dem Essen kommt durch Melanies Rolle in der WG. Wenn sich die andern beiden gefetzt hätten wären es mit Sicherheit eine andere Androhungen gewesen. ^___^
In meiner Kindheit waren Hausarest und Stubenarest die schlimmsten Strafen.
Noch mal danke, Gruß der Silberfunke
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 JOOO, diese Strafen gab es bei mir auch
GlG, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
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