Fantasy & Horror
Das Schiff aus dem Nebel - Beitrag zur 9. Autorenchallenge

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"Ein wundersamer Nebel speit ein Schiff aus. Was erwartet Inayan an Bord - und wohin geht es?"
Veröffentlicht am 25. Mai 2016, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hauptberuf: Mama. Hobbies: Schriftstellerei, Rendering, Rollenspiele, Lesen, Rätseln, Brettspiele... viel zu viel für nur 24 Stunden, besonders, wenn noch ein kleines Wunder im Haus ist.
Ein wundersamer Nebel speit ein Schiff aus. Was erwartet Inayan an Bord - und wohin geht es?

Das Schiff aus dem Nebel - Beitrag zur 9. Autorenchallenge

Das schiff aus dem Nebel

Inayan saß am Ufer und betrachtete müßig, wie sich die Wellen des Balaton an seinen Füßen brachen. Der Sturm peitschte ihm die Gischt ins Gesicht, doch er spürte es kaum.

Seit dem Streit mit seinen Eltern versteckte er sich hier. Hier war er sicher; seit der Sache mit Lanya kam niemand mehr an diese Stelle vom See. Es hieß, ein Monster habe sie gefressen. Inayan glaubte das nicht; vielmehr dachte er, sie sei ebenso vor einer arrangierten Hochzeit davongelaufen wie er. Er hoffte nur, dass sie ein gutes Leben gefunden hatte, denn Lanya war ein nettes Mädchen gewesen. Warum hatten seine und

ihre Eltern sich nicht miteinander einigen können? Sie hätte er gern geheiratet.


Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass der Sturm verstummt war. Erschrocken sah er sich um. Nirgendwo waren mehr Sturmwolken zu sehen. Statt dessen waberte ein seltsamer, hellblau leuchtender Nebel über den Balaton. Misstrauisch zog Inayan die Füße aus dem Wasser. Das behagte ihm nicht, auch wenn der Nebel keine Bedrohung ausstrahlte.

Etwas bewegte sich darin. Inayan stand auf und versuchte, sich auf dem morschen Anleger zu halten, ohne durchzubrechen. Ihm war unheimlich zumute.

Der Nebel griff nach ihm, bevor er sich richtig

versah. Mit einem Mal verschwand die Welt um ihn herum, er sah nicht einmal mehr den zugewucherten Weg, der ihn vom Dorf aus hergeführt hatte. Inayan bekam es mit der Angst zu tun.

Langsam, ganz langsam schälte sich ein Schiff aus dem Nebel, doch Inayan war klar, dass es sich unheimlich schnell bewegen musste, um so schnell größer zu werden. Es war größer als alle Schiffe des Dorfes, es besaß sogar zwei Masten! An diesen Masten hingen zwei blutrote Segel. Die Farbe schien in dem blauen Nebel förmlich zu pulsieren. Inayan hatte solch ein Schiff noch nie gesehen.

Mit dem Schiff kam das Geräusch. Ein hohes, melodisches Klingen, das etwa klang wie ein

Gemisch aus Wind und dem Klingeln dünner Metallstäbe gegeneinander. Es machte alles gleich weniger bedrohlich, denn es klang friedlich.

Je näher das Schiff kam, desto mehr vermeinte Inayan, eine Gestalt am Bug auszumachen. War es eine Frau? Auch sie schien ein wenig blau zu leuchten, oder war es nur ihr Kleid?

Das Schiff schlug einen Bogen, um am Anleger festmachen zu können. Wie in Trance sah Inayan zu und fing das Seil, das herübergeflogen kam, um es um den Poller zu wickeln. Eine Planke schob sich auf die morschen Bretter des Anlegers, ohne ein Geräusch zu verursachen.

Nun sah Inayan, dass der Nebel von dem

Schiff ausging. Es war über und über von einer dünnen, weißblau schimmernden Schicht bedeckt, von dem sich in dünnen Schwaden Nebelfetzen lösten und davontrieben. Die Gestalt, die er schon eben zu sehen vermeint hatte, erschien an der Reling und winkte ihm, das Schiff zu betreten. Ohne nachzudenken folgte Inayan ihrer Einladung.

Die Planke war kühl und wurde mit jedem Schritt kälter. Als Inayan den Fuß auf das Deck des Schiffes setzte, kam er sich vor wie im tiefsten Winter. Er fror. Doch nun konnte er die Gestalt besser erkennen.

Es war eine Frau. Ihre Haut war weiß, ihr Haar war weiß, und ihre Augen waren von einem strahlenden Hellblau, klarer als jedes

Wasser. Sie trug ein Kleid aus vielen Schleiern, das Inayan durchscheinend, ja, fast durchsichtig erschien, als ob es aus Kristall wäre, und dennoch war ihr Körper völlig verhüllt. Ihr Haar schien mit dem Nebel zu schweben, und sie trug eine Krone aus langen, spitzen Kristallen, in denen sich das blaue Licht des Nebels hundertfach brach. Inayan meinte, nie ein schöneres Wesen gesehen zu haben. Sie reichte ihm eine Hand, zart wie eine Blüte, und führte ihn unter Deck.

Wieder wurde es kälter, je weiter er in das Schiff hineinging. Bald schon meinte er, sich kaum noch bewegen zu können. Seine Führerin schien jedoch keine Probleme zu haben, im Gegenteil. Es sah vielmehr aus, als

würde sie schweben, so anmutig war ihr Gang.

Sie gelangten in eine Kajüte, deren Einrichtung nicht recht zu einem Schiff passen wollte - vielmehr hatte sich Inayan so immer den Palast eines Herrschers vorgestellt. Ein großes Bett, auf dem fluffige Kissen und samtige Decken zum Schlummern einluden, ein kristallener Tisch, kristallene Stühle mit Polstern, die den Kissen in nichts nachzustehen schienen, und auf dem Tisch ein reiches Mahl auf kristallenen Tellern.

Die Frau ließ Inayans Hand los und begab sich zum Bett. Ihre Gesten machten deutlich, dass sich Inayan einen Genuss aussuchen konnte - entweder sie oder das Mahl. Dem jungen Mann gingen die Augen über. Diese

Frau wollte sich ihm hingeben, einfach so? Ihre Pose zeigte, dass sie ihm mit allem zu Willen sein würde, was ihm einfiele. Dazu schien das Kleid langsam von ihr herunterzuschmelzen. Die Konturen ihres Körpers wurden immer sichtbarer. Kaum konnte er seine Augen von ihr abwenden, während die zarten Schultern sich langsam entblößten, die schlanken Beine immer sichtbarer wurden, die festen kleinen Brüste sich immer schneller hoben und senkten und die schmalen Hüften sich ihm lüstern entgegenschoben.

So ganz traute Inayan seinem Glück nicht. Ein Spruch seines Vaters fiel ihm ein - "Nichts im Leben bekommt man geschenkt. Selbst der Tod ist nicht umsonst; er kostet dich das

Leben." Es war so klar, was sie von ihm wollte, dass er sich fragte, was sie dafür verlangte. Also wartete er erst einmal ab, ohne sich zu bewegen.

Je länger er wartete, desto mehr kam die Kälte durch. Inayan hatte das Gefühl, dass ihm die Zehen abstarben, während er wartete. Doch er hatte ebenso stark das Gefühl, dass er seine Wahl besser noch hinauszögern sollte. Langsam kroch die Kälte immer höher. Inayan war froh, dass sie da war, denn inzwischen war die Frau nackt und räkelte sich verführerisch auf den Laken. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Kälte, die inzwischen in seine Lenden biss.

Als er seine Augen wieder öffnete, hatte sich

irgendetwas verändert. Es war, als schmelze noch mehr fort als ihr Kleid. Der ganze Raum triefte und tropfte von Wasser, und das Mahl auf dem Tisch sah nicht mehr sonderlich appetitlich aus, vielmehr erinnerte es an Aas, auf dem die Maden herumkrochen. Auch die Frau hatte sich verändert. Nun schmolz auch sie dahin. Das Haar war strähnig geworden, die Haut zog sich langsam zurück und offenbarte eine schwarze, ölig glänzende Masse, die nur noch in den groben Umrissen Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte. Nach und nach floss auch diese Masse fort und ließ nichts zurück als ein paar tödlich scharf aussehende Kristallspitzen dort, wo Hüften, Brüste und Lippen gewesen waren. Inayan grauste es. Er wollte fortlaufen, doch

inzwischen war die Kälte so weit hochgekrochen, dass er seine Beine nicht mehr spürte. Immer mehr des Raumes tropfte herab; die kristallenen Möbel gaben Rinnsale ab, die Kissen und Polster wurden zu Wasser. Es stieg höher und höher, und da Inayan sich nicht bewegen konnte, fand er sich nach einer Weile notgedrungen damit ab, bald zu ertrinken. Was für ein lausiger Tod.


Gerade, als das Wasser seine Nase erreichte, ging ein Ruck durch das Schiff. Inayan wurde nach vorne geschleudert. Sein Kopf schlug hart gegen etwas, dann wurde alles schwarz.

Als er erwachte, beugte sich eine junge Frau

über ihn. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Hinterkopf, als sie eine Salbe daraufstrich, doch er begrüßte ihn, denn Schmerz hieß, dass er am Leben war. Seine Erlebnisse noch nicht ganz fassen könnend, sah er sich verwirrt um.

Er lag an einem Strand. Der feine, weiße Sand war weich, die Temperatur angenehm, und die Salbe, die die junge Frau aufgetragen hatte, half schnell gegen die Kopfschmerzen. Das Wasser, an dem er lag, war tiefblau, viel dunkler, als er es vom Balaton gewohnt war. Irgendwelche Pflanzen um ihn herum gaben einen unwahrscheinlich süßen Duft ab, und Vögel zwitscherten in den Bäumen - und das im Spätherbst!

Die junge Frau hatte sich entfernt und kehrte

nun mit einer Schale voll Eintopf zurück, dessen Duft ihm das Wasser im Munde zusammenlaufen ließ. Dankbar nahm er die Schale und sah hoch, um ihr seinen Dank auch zu sagen.

Beinahe hätte er das Essen fallenlassen. Die junge Frau war Lanya! Sie lächelte ihn an.

"Willkommen, Inayan!", begrüßte sie ihn herzlich. "Ich bin froh, dass du die Prüfung der Eiskönigin bestanden hast. Willkommen in Thula."

Inayan sah sie verwirrt an.

"Eiskönigin? Prüfung? Thula?", stotterte er verdattert. Lanya lächelte wieder.

"Ja. Lange Geschichte kurz: dies ist das Land Thula, in dem die Eiskönigin Elysa regiert. Sie lädt immer wieder Sterbliche ein,

sich hier niederzulassen, doch nach einigen Problemen mit der Gier der Menschen hat sie eine Prüfung ersonnen, um die Gierigen draußenzuhalten. Hättest du Nahrung oder Frau angerührt, wärest du nun tot. Dein Zögern war richtig."

"Du weißt, was mir passiert ist?"

"Weil mir das Gleiche geschehen ist, nur dass es bei mir ein Mann war - groß, stark, edel, und mir allen Schutz und alle Zärtlichkeit anbietend, die ich nur will. In Anbetracht dessen, wen mir meine Eltern zum Ehemann ausgesucht hatten, habe ich dem Braten nicht getraut, und bin ebenso hergekommen wie du."

"Und was passiert jetzt?" Inayan konnte es noch immer nicht fassen.

"Du kannst hier leben. Es ist schön, und Elysa ist eine gute Herrin. Um Nahrung und Haus brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das Einzige, was die Eiskönigin von dir wollen wird, ist ab und an deine Gesellschaft - ganz in Ehren. Sie umgibt sich gern mit Menschen. Ich glaube, sie spürt die Wärme in unseren Herzen und freut sich daran, denn ohne Menschen, sagt sie, wäre es hier immer kalt. Je wärmer dein Herz, desto wärmer das Land, sozusagen.

Ansonsten lebst du hier freier, als du es zu Hause jemals gekonnt hättest. Viel Spaß dabei!" Mit diesen Worten ließ Lanya den völlig konfusen Inayan allein.

Er setzte sich auf und begann, nachzudenken. Müßig schaute er auf die

Wellen des Meers, die sich an seinen Füßen brachen. Bis auf die Wellchen einer kleinen Brise war das Wasser still. Ein paar Enten quakten mit den Fröschen um die Wette, und hinter ihm sangen noch immer die Vögel. Inayan überlegte, was er hier denn machen wollte.


Zunächst wollte er sich umschauen. Danach die Eiskönigin kennenlernen. Und dann... und dann wollte er Lanya fragen, ob sie ihn vielleicht noch immer heiraten wollte.

Inayan stand auf und klopfte sich den Sand von der Hose. Auf in ein neues Leben!

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Lessa
Hauptberuf: Mama. Hobbies: Schriftstellerei, Rendering, Rollenspiele, Lesen, Rätseln, Brettspiele... viel zu viel für nur 24 Stunden, besonders, wenn noch ein kleines Wunder im Haus ist.

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EllaWolke Ich finde die Roten Segel im letzten Abschnitt wieder ... zumindest war das schon gleich beim ersten lesen, nachdem Du die Geschichte eingestellt hattest, meine Empfindung.

Rote Segel = Liebe
oder eben der Gedanken an eine Heirat :))))

Auch, das ihm immer kälter wird, je mehr sie schmilzt, erscheint mir logisch - ihre Kälte muss ja irgendwo verbleiben. Vorerst
Ich komme nochmal lesen, wenn mein Hirn wieder "klar" ist.
Doch ich weiß, an meiner Faszination wird sich nichts ändern.

Die Aufgabenstellungen grenzen Dich ein, das ist in allen Deinen Beiträgen zu spüren.
Du sprudelst ...und das finde ich toll.
Erlesbar - auch hier könnte mehr daraus werden. Du hast Dich gebremst
Liebe Grüße in den Abend
Vor langer Zeit - Antworten
Lessa Danke Ella, auch für den Fav!

Erst mal: gute Besserung! Werd schnell wieder gesund!

Zweitens: Die Aufgaben engen mich selten ein, meistens sind es mehr die Seitenbegrenzungen. Aber das ist ganz gut so, denn sonst würde ich nie fertig. Die Aufgaben selbst sind Inspirationen. Mein Brunnen sprudelt erst, wenn Jemand einen Schalter umlegt und den Korken rauszieht ^^ Dann aber kräftig, das gebe ich zu.
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Ja, so meinte ich es auch :) nicht die Aufgabe selbst .... Du siehst mein Hirn :)
Danke für die Besserungswünsche
Vor langer Zeit - Antworten
dkoelsch Es ist eine sehr schöne Geschichte!

Die Prüfung zur Gier ist auch interessant - diese scheint im weiten Sinne Gier mit Völlerei und Wollust zu kombinieren.
Also mit Avaritia, Luxuria und Gula gleich drei der Todsünden.

Die Prüfungen ist mir aber ein Rätsel - der Wollust Faktor wird angepasst aber der recht nicht?
Vor langer Zeit - Antworten
Lessa Danke Dkoelsch für den Fav und den Kommentar!

Dass der Völlerei-Faktor nicht angepasst wird, liegt an 2 Dingen:
1.) Es sind Gegenstände, die sich so einfach nicht verändern können
2.) Es spricht den Magen an, meistens mehr über die Nase als über das Auge. Die Düfte sind schon in dem Raum, als Inayan hereinkommt; wäre er hungrig oder der Völlerei zugetan, bräuchte es nicht viel mehr, während Wollust selbst bei zwanzigjährigen Jünglingen erst einmal induziert werden muss :)
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks .-)
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks eine Geschichte von geheimnisvollem Geschehen zwischen unterschiedlichen Welten und Daseinsformen, die sich zwischen Märchen, Traum und Sozialkritik bewegt.
Flüssig und anschaulich geschrieben, bleibt die Geschichte, die eigentlich die Erinnerung einfordern soll, die ein rotes Segelboot beim Protagonisten auslöst, dennoch blau und kühl und löst sich für mich nicht ganz auf. Sie ist wie wahllos herausgenommen aus einem anderen zusammenhängenden Ganzen. Als Leser wünschte ich mir das Ganze zu lesen, um zu begreifen, was plötzlich Feen und sonstige Gestalten in der bedrängenden Geschichte oder dem Aplbtraum des jungen Mannes zu suchen haben und wie sie dahin gekommen sind.
Es wäre gewiss spannend, eine disziplinierte Erzählstruktur von Dir vorausgesetzt. Ich bin mir sicher, Du kannst es. Jedenfalls Deine überschäumende Phantasie ist ein wundervolles Fundament.
LG vom Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Lessa Danke Tintenklecks, auch für Talerchen und Fav!
Dass meine Geschichten oft so "rausgerissen" wirken, liegt meistens daran, dass sich mir auch nicht das ganze Bild offenbart. Hier weiß ich nur, dass mein Protagonist zu einer Fantasy-Gesellschaft gehört, in der Planungsehen normal und akzeptiert sind; dass diese Gesellschaft eher in einem mittelalterlichen Umfeld spielt, und dass Inayan in Thula erst einmal glücklich werden kann. Was kommt? Woher es kommt? Ich weiß es nicht. Vermutlich könnte ich, wenn einmal angefordert, es schnell entdecken, aber bislang hat sich mir nicht mehr offenbart.
Man kann es sich bei mir oft wirklich so vorstellen, dass ich vor einem Nebelteich sitze und Steine hineinwerfe. Dort, wo ein Stein landet, entsteht ein Bild, das ich beschreiben kann. Erst, wenn andere Steine hineingeworfen werden, sehe ich mehr.

Leider bin ich so ein Autor, der oben links anfängt und unten rechts aufhört, ohne vorher zu wissen, wohin die Reise geht. Daher kann es vorkommen, dass gewisse Dinge, die ich für später in der Geschichte angesetzt hatte, einfach verloren gehen, wenn der Weg nicht dorthin führt. Ich muss allerdings gestehen, das mit der Erinnerung hatte ich einfach völlig vergessen... *schäm* Soviel zu meinem Erinnerungsvermögen :)
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks danke für deine ausführliche Antwort. Ich finde es sehr interessant, hier so unterschiedliche Schreibstile zu entdecken. Weißt Du, Deine Fantasie und deine Art zu schreiben sind schon faszinierend. Auch das Bild, dass Du gibst mit dem Stein in den Teich ..
Letztlich bin ich auch impulsschreiber. Aber ich verdaue den Impuls erst 2-3 Tage und spinne die Geschichte im Kopf, entwerfe die Figuren und reichere sie an.
Wenn ich dann schreibe, habe ich schon eine Menge Stoff, allerdings, wenn im Erzählfluss mein Held plötzlich NEIN sagt und ich ihm folge, kann die Geschichte ganz wo anders enden, als vorher ausgedacht. Manchmal wird es besser, manchmal auch nicht, dann muß ich als mein eigener Lektor nochmal ran.
Ich wünsche Dir nen feinen Tag
Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Lessa Das kann ich nicht. Wenn ich die Geschichte einmal fertig habe, schreibe ich sie nicht mehr auf - dann ist sie erzählt. Deswegen kann ich, wenn überhaupt, nur mit einem seeeehr groben Plot arbeiten.
Das macht die Arbeit an einem Buch so schwierig, insbesondere mit einem Co-Autor, der immer mit Plot arbeitet. Wir haben etwas gebraucht, bis wir auf dem einem Nenner waren. Bislang klappt es aber prima.

Mit Figuren ist es wie mit dem Setting: sie kristallisieren sich erst im Kontakt mit der Geschichte heraus. Manchmal habe ich grobe Vorstellungen von einzelnen Eigenschaften, wie "rothaarig", "scheu", "schwul" oder so, oder einen Eindruck von dem Platz in der Geschichte, wie "missverstandener Bösewicht", "Katalysator der Hauptcharakter-Wandlung", "Stimme der Gesellschaft" oder ähnliches, aber fertig sind sie eigentlich nie.
Vor langer Zeit - Antworten
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