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Rovinius war eine besondere Maus, er lebte in einem Weinkeller einer alten Burg und machte dort das Beste aus seinem Leben. Dies änderte sich nicht aber geriet ins schwanken als er eines Morgens eine junge Mäusedame traf die sich im Weinkeller der Burg verirrte. Wie das zuging und was dann passierte; davon will ich nun erzählen.
Es war der Morgen des 18. Oktober, 1889, ein guter Weinjahrgang nebenbeibemerkt und zudem der Tag an dem Rovinius auf Lorelie traf. Er stöberte mit einer kleinen Laterne mal
wieder im Weinkeller umher und betrachtete die alten riesigen Weinfässer aus Buchenholz deren Farbe längst ins dunkle braun des Alters gewechselt hatte. Schlürfte hier und dort einen guten heraustropfenden Tropfen aus einem Faß der ihm auf die Nase fiel und hielt sich so Munter. Aber warum das alles wirst du Fragen? Nun, Rovinius war einst eine Kirchenmaus gewesen und kannte sich mit Weinen vielr Art aus und wie er einmal nicht aufgepasst hatte war er mit einem Fass in diesem Gemäuer letztlich geladet. Es gab zu trinken, ja, zu essen gelegentlich wenn etwas abfiel. Aber letztlich mochte Rovinius die Ruhe des Kellers besonders.
Er war nicht quirrlig, er war nicht aufgedreht, wie vile seiner Mauskollegen in anderen Häusern und anderer Orts. Er war gerne inzwischen eine Weinkellermaus und stören tat er hier niemanden. So hatte er schon ein stolzes Alter von etwa fünf Jahren erreicht. Der tägliche Spaziergang tat ihm, wie gelegentlich ein Tropfen, sehr gut und so ist das wohl zu erklären.
Diesen Morgen jedoch sollte alles etwas ins Wanken kommen den plötzlich saß bei seinem täglichen Stöberrundgang eine kleine Maus auf der Treppe, oder besser der untersten Stufe, des Kellerendes.
Rovinius traute seinem Näschen nur,
nicht aber seinen Augen. Da saß die hübsche Maus und hatte sich allen Anschein nach auch hierher veriirt. Er lief zu ihr und stellte sich, etwas zurückhaltend, vor: ,,Ich bin Rovinius, schöne Mausedame, wie kann ich zu Diensten seinˮ. Er war ein stolzer und selbstbewusster Mäuserich und Wortgewand, und er war etwas angeschwipst.
,,Ich bin Lorelieˮ, sagte die jüngere Maus.
,,Zu Diensten, ich finde nicht den Weg hier heraus oder besser ich weis nicht wo ich hier gelandet binˮ, sagte die etwas verdutzte Maus und rieb sich mit der linken Pfote die
Nase.
,,Meine Nase hat mich hier her geführt, es roch hier irgendwie anders und interessantˮ, sagte sie daraufhin noch.
,,Ahhja“, sagte Rovinius. ,,Das hier ist der Weinkeller, hier lagen schon Fässer ehe ich hier her kam und es werden noch welche liegen wenn ich mal nicht mehr bin.
,,Ahhja, sehr interessantˮ, sagte die Maus. ,,Und ihr seit warum hierˮ.
,,Ich bin lange hier schon ansässig und verstehe mich auf die guten Tropfenˮ, sagte Rovinius stolz.
Er hatte schon einige Tropfen heute intus und hatte sich darum wohl etwas überschätzt, aber er war eben wie gesagt
auch ein stolzer Mäuserich mit Selbstwert.
Lorelie fand das alles sehr interessant und war entzückt von dem alten Mäuserich der da mit seiner Laterne in der Hand stand und so hilfsbereit war wie sie noch nie eine Maus getroffen hatte.
Nun, so war es. So kam es das Rovinius Lorelie die Gemächer des Kellers etwas zeigte, sie fand Gefallen daran und sie hegten die selben Interessen. Lorelie, war in einer Klosterkirche aufgewachsen und ähnliches hatte auch Rovinius zu erzählen und erlebt. Kurzum, sie passten zu einander wie es besser nicht hätte sein
können.
Rovinius mochte Lorelie, wie gesagt, vom Fleck weg. So war es nicht verwunderlich das sie hier blieb und seine Gesellschaft teilte von nun an. Sie war nicht zu wählerisch den Wohnort halber und Rovinius von nun an nicht mehr allein.
So, hier endet die Geschichte von Rovinius Maus auch schon aber es ist eben eine kleine Mauseliebesgeschichte und die sind nicht so lang meist für gewöhnlich. Wenn auch schön - wie ich finde.