gott und andere idioten
Eine Idee,
nur eine Idee, mehr nicht.
Elli kocht
Grünkohl mit Mettwurst.
Dann waschen wir ab
und lieben uns.
Im Fernseher läuft
die siebenhundertfünfzigste
Kochshow,
aber keiner sieht mehr hin.
Die Rinder demonstrieren seit Monaten.
Irgendein Gott
wurde rausgeklingelt:
Hey Gott, kümmer dich mal.
Und dieser Gott kommt vor die Türe.
Voll verschlafen,
mit gelben Flecken auf dem Unterhemd.
Er scheint genervt,
lächelt aber unverbindlich.
Er teilt den Leuten mit,
dass er da nunmal gar nichts machen kann.
Und überhaupt es ist 21 Uhr und er hätte ja auch noch was anderes zu tun.
Währenddessen kommt Elli auf mir.
Zwei bis drei Mal.
So jedenfalls schätze ich das ein.
Nebenan streiten sie wieder.
Er schreit, sie heult.
Dann schreit sie und er er heult.
Sie lieben sich.
Jedenfalls erzählt sie es Elli
hin und wieder im Hausflur.
Der Pöbel hat Gott inzwischen gefesselt
und treibt ihn zu Mc Donalds.
Mc Rip für alle,
oder du bist Geschichte,
rufen sie.
Was soll er machen?
Er bestellt und zahlt mit Visa.
Elli steht auf und öffnet das Fenster.
Ich höre die Autos unten auf der Strasse.
Sie hören sich an wie kranke Kinder.
Und kein Retter in Sicht.
Batman wäre jetzt cool.
Oder Spiderman.
Jedenfalls irgendeiner dieser Helden,
die nie auf die Toilette müssen.
Ich aber.
Ich sehe mir den fantastischen Strahl an, den ich in der Schüssel versenke.
Elli, ich liebe dich,
rufe ich ins Nebenzimmer.
Und Elli nickt zustimmend,
während sie sich eine Tüte Chips gönnt.
Gott ist inzwischen pleite.
Seine Karte wurde live geperrt.
Jetzt ist es vorbei
mit dem Lotterleben.
Ist mir egal.
Ich setze mich neben Elli
und mache den alten Plattenspieler an.
In my time of dying.
Meine Fresse,
was sind das alles für Idioten