Frühlings-Erwachen
Käfer schwirren um die Nase,
mancher liegt im grünen Grase.
Pollenfliegen, Rapsgestank,
Allergie und Schnupfenkrank.
Frühlingssonne, draußen sitzen,
und auch schon im Schatten Schwitzen.
Augen zu, Pigmente Haschen,
zuckersüße Eiscreme Naschen.
Morgenfrost und Frühjahrssaat,
Sonnenschein und erste Maat.
Frühjahrsmüde, Kuscheldecke,
Gartenstühle aus der Ecke.
Wonnemonat, süße Düfte,
Aufgekratzt, entdeckte Lüste.
Schwere Luft und Blütenmeer,
Wintergrau will keiner mehr.
Kurze Röckchen gehn Flanieren,
Mücken, Wespen Masakriern.
Schnell Verlieben, Blindes Huhn,
manchmal einen Fehler tun.
Frühlingszwiebeln, Frühlingsfest,
Frühlingsblüher, Vogelnest.
Rasenmäher rauben Stille,
Pflanzenwuchs in Turbo-Fülle.
Grüne Welle, grüne Blätter,
Menschen werden plötzlich netter.
Fahradraser, die sich Trollen,
plötzlich alles machen wollen.
Bunte Frühlingsgarten-Feten,
in den Hundehaufen treten.
Nächte kurz und Tage lang,
Federbetten in den Schrank.
Schlankheitswahn und Schönheitstoll,
Fitnesscenter rammelvoll.
Winterspeck zum Niederknien.
Oh mein Gott, nichts Anzuziehn!
Tanzen, Fliegen und Entdecken,
tief verschlafene Faulheit wecken.
Hähne krähen viel zu früh.
Verflucht nochmal, Du blödes Vieh!
Frühling, ach wie bist du Toll,
so genial und rücksichtsvoll.
Und trotz, dass du so übertreibst,
und niemals auf dem Teppich bleibst,
berührst du Herz und auch Gewissen,
nein, wir wollen dich nicht missen.