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Geschrieben am: 09.05.2016
deckendüfte
Der Nacht entschweben warme Düfte,
Der Schlaf entzieht sich meinen Lidern,
Von widerlicher Note, der Geruch ist mir zuwider.
Im dunklen Blau, wo Mondes Licht sollt
Hängen in der Leere, doch find ich nur den kalten Leib
Der Geliebten, die gefunden hat ihr End.
Die dünnen Decken, Leichentücher,
Kissen vollgesogen mit schweren Säften,
Am Fußende hockt und lacht,
Der Sensenmann über dich wacht.
Oh Geliebte, oh du Süße,
Fäulnis lacht aus der Dunkelheit,
Bannen mich zwei Augenhöhlen,
Von unergründlich
Schwärze.
Sanfte Berührung, scheut das faule Fleisch.
Hauch des einst Lebendigen,
Durstig nach dem Blute schreit.
Gerissen wie ein achtlos Schaf,
In Fetzen deine Schönheit hängt,
wie braunes Pergament, Haut
Die Finger sie noch hält.
Ich fische deine Hand, die Knochen
Und die Sommerdecke, tröstlich
Salben mir das Herz, gebrochen meine Seele.
Oh Muse, oh du Gute,
Dein Rot hat mir den Traum verklebt,
In Kälte muss ich baden nun,
Ins Theater nicht geladen wurd.
In Bedauern sehe ich dein Kleid
Aus Därmen und Verdruss,
hier
Zur letzten Ruh ich dich nun betten muss.
Flüssigkeiten aus deinen Poren tropfen,
Lockst mit stummer Stimme,
Das Gefleuch der Nacht,
Zum Trauerzuge an.
Der weiche Bauch, Opfer der nervösen Klinge,
Entblößt der monströse Schlund
Rippen, scharfe Zähne.
Verwesung dich ummantelt,
Die Kostbarkeit des jungen Leibs,
Ohr Herr, oh sieh,
Welch schwarzen Engel du hast geschaffen.
Das Katzentier bereits die Zähne bleckt,
Die Augen auf der Mahlzeit gierig funkeln.
Bin ich es doch, dem dein Bild ist Hochgenuss.
So scheuche ich das hungrig
Biest,
Von deinen schwachen Schultern.
Den Arm um dich gefasst,
Sich der Staub auf uns herniederlegt.
Den Fliegenlarven, Gute Nacht,
Küss ich dir das Haupt,
Meine Hand in deiner Hand,
Verlier mich in dem mondlos Blau.
Komm Liebes, lass uns schlafen,
An deiner Seite will ich ruhen.
Am Ort wo du die Schönste bist,
Mit Todesträumen deck ich dich zu.