Alfons und die Erdbeeren
Alfons war oftmals etwas verwirrt. Einmal hatte er sogar vergessen, am Morgen sich umzuziehen. So kam es, dass er im Schlafanzug in den Discounter lief, und dass alles nur, weil er noch unbedingt Gelierzucker brauchte. Er wollte endlich wieder einmal Erdbeeren für Marmelade einkochen.
Gerade erst gestern war er auf einem großen Feld gewesen, auf dem man sich die Erdbeeren selbst pflücken durfte. Er war nun einmal süchtig nach Erdbeeren, daher nutzte er jede Gelegenheit, die er finden konnte, um auf diesem Erdbeerfeld Erdbeeren zu
pflücken. Nicht zuletzt auch weil man die, die man während des Pflückens nebenher ass nicht bezahlen musste. Natürlich war auch mal die eine oder andre Erdbeere schlecht, die meisten waren sehr reif und sehr lecker. Da sich Alfons auch immer wieder gerne Fragen stellte, auf die sonst niemand gekommen wäre, fragte er sich, warum es eigentlich nur rote Erdbeeren gab, mal abgesehen von den grünen, wenn sie noch nicht reif waren. Warum gab es keine blauen, weißen, schwarzen, oder vielleicht sogar neongelben Erdbeeren?
Erwähnenswert ist vielleicht auch, dass Alfons beim Erdbeeren pfücken immer einen viel zu großen Kopfhörer aufhatte, der an die
Ohren einer seiner bekannten Maus erinnerte. Über diesen hörte er immer seinen Lieblingsradiosender. Die Frequenz würde er sogar im Schlaf finden. Manchmal wenn er diesen Kopfhörer trug, wurde er blöd angemacht. Die andren lachten ihn aus und ärgerten ihn. Am schlimmsten war es für ihn, als ein anderer Erdbeerenpflücker einmal zu Alfons sagte:
„Haha, wie sieht das denn aus? - Sollen die Kopfhörer Dein Brett vorm Kopf verstecken? Womöglich hast Du da ja sogar ein Wurmstichiges?“
Alfons ließ das an sich abprallen, über so etwas regte er sich schon lange nicht mehr auf. Als er genügend Erdbeeren gepflückt hatte, trug er sie voller Stolz, ja fast schon ein
bisschen ehrfurchtsvoll, an die Kasse an der diese gewogen wurden. Er bezahlte und setzte sich in sein Auto. Er wollte nur noch nach Hause und weiter an seinen Geschichten schreiben. Das Geschichten schreiben war eines seiner größten Hobbys. Daher ging er auch nie ohne Notizbuch aus dem Haus. Schließlich könnte es ja sein, dass ihm unterwegs eine ganz tolle Idee für eine Geschichte kam, und er wollte nicht riskieren diese zu vergessen, wenn er wieder einmal unterwegs war. Wie immer dachte er, beim nach Hause fahren, über Verschiedenes nach.
Gerade als er in Gedanken war, machte es einen fürchterlich lauten Knall und sein Auto war nicht mehr zu steuern. Zum Glück führte
sein Heimweg über eine äußerst schwach befahrene Straße, mitten durch einen Wald, in dem auch ein See war, an dem er gern und oft entspannte. Er stieg aus dem Auto aus, öffnete die Motorhaube und schnell erkannte er, was hier los war. Der Keilriemen war gerissen und leider war er ja keine Frau, sonst hätte er das ja vielleicht mit einer Strumpfhose notdürftig reparieren können. Zumindest hatte er das gelesen, dass das gehen würde, so ganz glaubte er das allerdings nicht. Wie sollte er jetzt nach Hause kommen?
Hier gab es weit und breit keine Häuser, das Feld war schon viel zu weit weg, und sein Handy lag, wieder einmal, zu Hause. Wie er
sich das Elend so ansah, stellte er auch noch fest, dass er sich dreckig gemacht hatte. Genau in der Bügelfalte seiner Hose verlief jetzt ein schwarzer Strich. Wie und wo hatte er das jetzt wieder geschafft? Er wusste es nicht, und eigentlich war es ja auch unwichtig. Er wollte nur noch nach Hause. Es war einfach ein beschissener Tag. Er stellte sich vor seine geöffnete Motorhaube, fast hätte er angefangen zu weinen. Plötzlich hörte er eine Stimme, die immerzu „Hilfe, „Hilfe“ rief. Es war eindeutig eine Frau, die schrie, und der Schrei kam aus Richtung des Sees. Alfons ließ alles stehen und liegen und rannte in Richtung des Sees. Als er dort ankam, sah er im Wasser eine Frau. Schlecht schien es ihr nicht zu sein, und schwimmen konnte sie wohl auch,
aber - sie war komplett nackt. Alfons fand sie hübsch, natürlich versuchte er trotzdem, nicht allzu genau hinzusehen. Er sprach mit der Frau, die ihm dann erklärte, dass sie hier wie jeden Samstag gebadet hat. Plötzlich seien ein paar Rabauken gekommen und hätten ihre gesamte Kleidung mitgenommen, und nicht nur das. Sie hatte aus einiger Entfernung beobachten können, wie diese Rabauken ihre Kleidung einfach anzündeten. Alfons fragte:
„Ja, haben Sie denn nicht wenigstens ein Handtuch?“
Da musste Frau lachen, und sagte: "Natürlich habe ich, oder besser hatte ich, ein Handtuch. Das war aber natürlich nicht mit im Wasser und wurde daher mit meiner Kleidung
zusammen verbrannt. Haben Sie mir denn ein Handtuch?“
Alfons sagte:
„Ja, das habe ich, ich muss es aber erst holen.“
Er lief zum Auto und holte ein Handtuch um dieser armen Seele helfen zu können, damit sie wenigstens ein bisschen sich bedecken konnte. Das Handtuch war ein großes Badetuch, das dann sowohl die Oberweite als auch untenrum alles verbergen konnte. Als Alfons das Handtuch geholt hatte, ging er wieder zu der Frau,die sehr glücklich war. Sie sagte zu ihm :
„Oh Sie sind mein monchimonchi“
Alfons sah man an, dass er nicht wusste, was das bedeuten sollte, monchichi kannte er ja,
und damit wollte er eigentlich nicht angesprochen werden, aber monchimonchi? Daher fragte er:
„Was bedeutet denn Monchimonchi?“
und die Frau sagte:
„Das ist eine ganz seltene Sprache. Ich komme aus einem fernen Land aus einem, in dem Träume wahr werden.“
Dabei lächelte sie geheimnisvoll und Alfons fragte:
„Na jetzt aber los, verraten Sie mir endlich, wer Sie sind...“ Da sagte die Frau: „Alfons, ich kenne Dich besser, als Du denkst, denn ich bin in Wirklichkeit eine Fee, und ich bin gekommen, damit ich Dir 3 Wünsche erfülle. Das Handtuch habe ich benutzt, um mit Dir in Kontakt zu kommen, denn Du weißt ja,
Handtücher sind der nützlichste Gegenstand im Universum“
Sie lachten beide gemeinsam, denn diesen Film kannten sie beide und zum Schluss des Gesprächs sagte sie noch:
„Achja, Monchmonchi in der Feenwelt heißt einfach Liebling...“
Mit diesen Worten verschwand sie, doch auf seltsame Art wurden die nächsten drei Wünsche, die Alfons hatte erfüllt. Sicher wollt ihr wissen, welche Wünsche das waren, doch davon erzählt eine andere Geschichte.