Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der Archont Wys Carmine schließlich die
Magier von Maras um Hilfe…
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Galren schob sich durch die Reihen der Gardisten, die an ihm vorbei drängten. Mittlerweile wusste er nicht einmal mehr genau wo er war. Um ihn herum sah alles gleich aus, ein Gewirr aus Zelten, Feuer und Blut. Er musste die anderen irgendwie wiederfinden, dachte er, während er weiter hastete. Das eben noch friedliche Lager hatte sich in ein Schlachtfeld verwandelt. Er kam grade noch dazu, sich auf den Boden zu werfen, als er vor sich Feuer aufblitzen sah. Wie Peitschen züngelten die Flammen aus den Händen vierer gestalten hervor und hüllten die
Gardisten ein, die das Pech hatten, hinein zu geraten. Ein Mann, der es Galren gleich zu tun versuchte, wurde am Kopf erwischt und wälzte sich schreiend im Staub um die Flammen zu ersticken. Doch das hier war kein gewöhnliches Feuer, sondern Magie. Es lebte nicht von Luft sondern von der Magie, die sie hervor gebracht hatte. Galren versuchte, irgendwie näher an die vier Gestalten heran zu kommen. Mit Atrun hatte er eine Chance auch gegen Magie zu bestehen, das wusste er… aber dazu musste er nahe genug heran um mit der Klinge auch etwas ausrichten zu können. Zwei der Gestalten trugen weite, braune
Roben, die ihre Gestalt fast vollständig bedeckte. Trotzdem war es offensichtlich, dass irgendetwas mit ihnen nicht stimmte, dachte Galren. Ihre Körper, die sich unter den wallenden Gewändern abzeichneten wirkten verzerrt, als wären manche Knochen verbogen worden und in den Schatten unter ihren Kapuzen schimmerten die Augen rötlich wie Feuer. Die anderen beiden Zauberer Schiene hingegen weniger angeschlagen. Zwar hatte der eine ein großes, dunkles Mal im Gesicht und der andere auf dem Handrücken, doch waren sie zumindest noch menschlich. Wenn man davon absah, das auch ihren Augen ein beunruhigendes
Feuer innewohnte… Und dann ebbte der Strom aus Feuer über Galrens Kopf plötzlich ab. Asche rieselte zu Boden, wo eben noch Männer gestanden hatten und mehrere Zelte hatten Feuer gefangen und brannten mit leisem knistern. ,, Denkt daran, der Meister will Lahaye Lebend haben.“ , ermahnte der Mann mit dem Mal an der Hand seine drei Begleiter. ,, Wenn ihn einer von euch verletzt, will der Heilige euren Kopf.“ Schwerfällig richtete Galren sich auf. Das kristallklare Singen des Stahls füllte die Luft, als er Atrun zog und den vier entgegentrat. Wenn sie ihn, warum auch immer, lebend haben wollten, machten sie sich nicht besonders gut dabei,
dachte er. Wenn er eben nicht rechtzeitig runter gekommen wäre, wäre er jetzt genau so Asche wie die restlichen Gardisten. ,, Warum will mich euer Herr ?“ , rief er zu ihnen. Die vier fächerten wie auf ein geheimes Zeichen hin aus und verteilten sich um ihn. Galren versuchte krampfhaft, sie alle im Auge zu behalten, drehte sich mit ihnen im Kreis. Er konnte nicht hoffen mehrere Angriffe aus verschiedenen Richtungen abwehren. Offenbar war ihnen das auch bewusst. Dann jedoch streckten sie alle gleichzeitig die Hände aus und grünes Licht flutete daraus hervor. In einer Welle raste der Zauber auf Galren zu.
Ohne zu wissen, ob es noch etwas bringen würde, rammte er das Schwert vor sich in die Erde. Als der Strom aus Magie auf die Kline traf, flogen Funken auf und Galren konnte riechen, wie die Luft um ihn verschmorte. Doch der Zauber hielt an. Eine gefühlte Ewigkeit lang zuckten Lichtblitze zwischen dem Ring aus Magie und der Klinge hin und her. Langsam aber beständig färbte sich das Schwert von der Farbe gebleichter Knochen zu einem leichten grün. Und noch immer führten seine vier Gegner dem Zauber mehr Macht zu, verstanden offenbar nicht, wie es möglich war, das Galren ihn abhielt. Als das Schwert schließlich überlud, warf die
entstehende Schockwelle Galren fast von den Beinen. Der Zauber um ihn jedoch wurde mit einem dröhnenden Geräusch hinweggefegt. Staub und kleine Steine flogen auf und verteilten sich und folgten der reflektierten Magie, als sie über ihre Erschaffer herfiel. Drei der Magier versuchten noch, sich herumzuwerfen, der vierte rief eilig einen Schild herbei… doch hier richtete sich ihre gesammelte eigene Macht gegen jeden einzelnen. Der Magische Schild zerbrach bei der ersten Berührung mit dem Ring aus grünem Licht und alle vier Männer standen plötzlich still. Ein Lähmzauber, dachte Galren irritiert. Sie hatten es wohl wirklich darauf
abgesehen, ihn bloß gefangen zu nehmen. Einen Moment überlegte er sie zu töten… doch versteinert wie sie waren, wären sie wohl so schnell keine Gefahr mehr. Und der Gedanke jemanden zu töten, der sich nicht einmal mehr wehren konnte… Es gefiel ihm nicht. Und gleichzeitig schien ein Teil von ihm nach der Waffe greifen zu wollen, ließ seine Hand das Schwert heben. Nein… nicht von ihm. Galren schüttelte den Kopf, versuchte, das flüsternde Ding los zu werden, das sich erneut an seinen Geist heften wollte. Es gelang ihm grade so. Mit einem Ruck schob er das Schwert zurück in die Scheide und drehte sich um. Er hatte
keine Zeit sie zu töten, selbst wenn er wollte. Er musste die anderen finden und dann hier verschwinden. Und zwar jetzt. Und es gab nur eine Möglichkeit, wie er auch nur hoffen konnte, schnell genug zu sein. Dennoch zögerte er, erneut seine Gabe zu nutzen. Ihm war klar, was passieren mochte, der schleichende, zermürbende Prozess der ihm beim letzten Mal fast in den Wahnsinn getrieben hatte, hatte längst begonnen. Aber ihm blieb auch keine Wahl oder? Elin, dachte er, während er die Augen schloss und sich konzentrierte. Es würde nicht viel brauchen um nach ihr zu suchen, dachte er. Dafür kannte er sie zu gut. Und er musste einfach wissen, ob
sie in Sicherheit war. Danach konnte er versuchen, die anderen zu finden. Der Weg war fast sofort da, eine schimmernde Linie, die sich vor seinen Füßen ausbreitete. Diesmal gab es keinen zweiten Pfad der sich auftat, doch seine Beine schienen sich trotzdem wie von selbst zu bewegen, wollten dem Weg folgen, bevor er sich bewusst dazu entschlossen hatte. Galren achtete nicht darauf, sondern rannte einfach los, sobald er etwas die Kontrolle über sich zurück gewann. Der Lärm der Schlacht trat in den Hintergrund, während der Weg vor ihm sich ständig anzupassen schien. Er hatte nicht einmal darüber nachgedacht, aber seine Gabe musste ihn
wohl um die schlimmsten Kämpfe herum führen. Und dann sah er sie. Und sah ihn. Einen Moment flackerte das goldene Licht, das sich wie ein Pfad von seinen Füßen zu ihnen spannte, überschnitt sich und wurde erneut zu zwei Linien. Eine die zu Elin führte, die andere, die direkt vor dem fremden Mann endete, der vor ihr stand. Und dann brach die Realität mit Wucht wieder über Galren herein, als beide Pfade erloschen. Ihm blieb jedoch keine Zeit, darüber nachzudenken. Der Fremde hatte sich vor Elin aufgebaut und eine Hand nach ihr ausgestreckt. Goldene Anhänger schimmerten im Sonnenlicht, während
sich Feuer vor seinen Fingern sammelte. Galren schloss die Augen. Er hatte keine Zeit das Schwert zu ziehen. Das würde wehtun. Mit einem Satz war er zwischen Elin und dem Fremden und hatte die Gejarn gepackt. Einen Moment flackerte ein überraschter Ausdruck über das Gesicht des Mannes. Erkennen, dachte Galren. Aber woher wusste dieser Mann wer er war? Dann musste er den Kopf abwenden, als ihn eine Feuerlanze am Rücken traf. Trotz des momentanen Schreckens hatte der Mann nicht gezögert, den Zauber auch zu entfesseln und Galren hatte dieses Mal nichts, um sich davor zu schützen. Er schrie auf, als die Hitze sein Kleider versengte und
sich innerhalb weniger Herzschläge bis auf seine Haut durchbrannte. Sein Rücken stand in Flammen, alles in ihm wollte sich herumwerfe, irgendwie dem Inferno entkommen. Trotzdem hielt er Elin weiter fest, schirmte sie vor dem Feuer ab, als die Schmerzen ihn schon halb in den Wahnsinn trieben. Er kämpfte mit der Ohnmacht und mehrmals wurde ihm kurz schwarz vor Augen. Aber er blieb auf den Beinen… ,,Galren ?“ Überraschung und Angst sprachen gleichermaßen aus ihrer Stimme. Er konnte nicht antworten, hatte Mühe auch nur zu atmen… Irgendwie jedoch schaffte er es, einen Arm von ihr zu lösen. Der kurze Moment, den er
brauchte um das Heft zu fassen und das Schwert zu ziehen, kam ihm wie eine Ewigkeit vor. In Wahrheit waren wohl grade einmal ein paar Sekunden vergangen, aber die Schmerzen, die von seinem verbrannten Rücken aus ausstrahlten schienen die Zeit lang werden zu lassen. Jede Bewegung war eine Qual, denken war unmöglich. Galren warf sich mit einem Aufschrei herum, spürte, wie ihm die Flammen einen Moment den Arm versengten und ins Gesicht schlugen. Seine Augen begannen zu Tränen und durch den Schleier hindurch konnte er kaum noch die Gestalt seines Gegners ausmachen. Dieser lachte hörbar,, als er sah, wie
Galren sich ihm entgegenstellte. Dann war die Klinge endlich zwischen ihm und seinem Gegner. Die Flammen, die ihn eben noch gepeinigt hatten, trafen auf das Sterneneisen, wurden von der Magie der Waffe absorbiert, die daraufhin begann rötlich zu schimmern. Das Lachen des Fremden erlosch schlagartig. Galrens verbranntes Fleisch schickte Schmerzenswellen durch seinen Körper, als er die versengten Muskeln anspannte. Erneut kämpfte er darum, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Er erinnerte sich später nicht, wie er auf die Knie gegangen war, doch als er das nächste Mal aufsah, ragte sein Gegner
nach wie vor über ihm auf und ließ Flammen regnen. Schwankend stemmte er sich wieder hoch, bevor die Wucht des Angriffs ihn erneut zu Boden zwang. Das Schwert in seinen Händen war schwer, das Feuer ließ einen Rußschleier auf seinem Gesicht und seinen Fingern entstehen. Und trotzdem schaffte er es irgendwie. Erst fand das eine Bein wieder halt. Dann das andere. Die Mine seines Gegners wandelte sich von Siegesgewiss in Besorgt… und schließlich in entsetzt, als Galren sich erhob. Um das Schwert in seinen Händen tobte ein Feuersturm. Blitze zuckten um die feinen Adern im Kristall, als er die Waffe schwerfällig auf seinen Angreifer
richtete. Die Schockwelle des entfesselten Zaubers warf ihn erneut auf die Knie. Blaugrüne Flammen loderten auf, so heiß, das Galren spürte, wie seine Wunden erneut entflammten. Sein Gegner schrie auf, als die Flammen ihn einhüllten… und blieb doch stehen. Es dauerte nicht lange, bis der Schrei einem Lachen wich, das aus dem Feuer drang. Als hätten sie einen eigenen Willen tanzten die Flammen um die Gestalt des fremden, schlugen Funken, wenn sie auf das Schild prallten, das er um sich erreichtet hatte. Das Gras um die beiden Kämpfer war mittlerweile vollkommen zu Asche verbrannt. Galren fiel es schwer, sich auch nur auf den Beinen zu
halten. Sein Rücken fühlte sich an, als steckten Splitter aus glühendem Eisen darin und sein versengter linker Arm zitterte. Sein Gegner hingegen schien nach wie vor so gut wie unverletzt… sah man davon ab, dass das selbstgefällige Lächeln endgültig aus seinen Zügen gewichen war. ,, Alles in Ordnung ?“ Elin ließ sich rasch neben ihm auf ein Knie fallen. ,, Dumme frage natürlich nicht aber…“ ,, Ich komme durch.“ Er brachte tatsächlich irgendwie ein dünnes Lächeln zustande. Ihr war nichts passiert, den Göttern sei Dank. Und irgendwie fand er die Kraft noch einmal auf die Füße zu
kommen. ,, Beeindruckend.“ Das Galren seinen Angriff zurückgeworfen hatte, schien ihn tatsächlich überrascht zu haben. ,, Aber gegen etwas wie mich nützen euch diese Tricks nichts, Junge. Und ich werde viel Zeit haben, herauszufinden, wie ihr das gemacht habt. Ihr habt schon verloren… Galren Lahaye…“ ,, Ihr wisst wer ich bin. Ihr seid mir gegenüber im Vorteil…“ Galren wusste noch einmal würde es ihm nicht gelingen, stand zu halten. Mal davon abgesehen, dass er kaum die Arme heben konnte. Im Augenblick war seine einzige Hoffnung, Zeit zu gewinnen. Und den Mann weiter reden zu
lassen. ,, Ich habe meinen Namen abgelegt, als ich mich meinem Gott verpflichtet habe. Doch meine Anhänger kennen mich als den roten Heiligen. Ich bin der erste Diener des Herrn der Ordnung. Der lebende Zorn einer Gottheit… Und wer seid ihr euch mir in den Weg zu stellen?“ Galren sah eine Bewegung im Rücken des Mannes. Sobald er die Gestalt jedoch erkannte, sah er sofort wieder weg um diesen roten Heiligen nicht darauf aufmerksam zu machen. Armell… Die Junge Adelige wirkte noch abgekämpfter als er, aber sie hatte sie gesehen. Und Sentine war bei ihr, ein
weißer Schatten auf ihrer Schulter. Zusammen mit einer scharfen Klinge. Lass ihn weiterreden, sagte er sich erneut. Wenn der rote Heilige abgelenkt wäre, hatte Armell eine Chance… ,, Ich bin es, der euren Herrn befreite.“ , erklärt er ruhig. Es war nicht zu leugnen, ob beabsichtigt oder nicht. Am Ende… war es seine Hand gewesen, die das Schwert führte, er der alle Warnungen und Hinweise in den Wind geschlagen hatte… ,,Oh wie unwissend ihr seid. Wie blind. Ihr erkennt die Wahrheit nicht einmal dann, wenn sie euch ins Gesicht lacht.“ Doch statt ihn erneut zu verspotten, streckte der rote Heilige ihm die Hand
entgegen. ,, Aber keine Sorge mit etwas Zeit, wird sich alles aufklären. Wenn ihr mit mir kommt.“ Er sah zu Elin, die den brennenden Blick trotzig erwiderte. ,, Von mir aus könnt ihr das da… auch mitnehmen.“ Warum ? Wozu ? Was bot ihm dieser Mann da eigentlich an? Er wusste es nicht. Und doch drängte ihn beinahe etwas, die Angebotene Hand zu nehmen, diesen roten Heiligen wohin auch immer zu begleiten. Er brauchte seine Gabe nicht zu rufen, er konnte das doppelte goldene Band sehen, das sich vor ihnen entlang zog. Zwei Straßen, die in eine Richtung gingen. Bevor Galren dazu kam, noch etwas zu sagen, zuckte der
rote Heilige plötzlich zusammen. Armell war da… und hatte ihm ein langes Messer tief in die Seite gerammt. Jeder normale Mensch wäre vor Schmerzen schreiend zu Boden gegangen. Der rote Heilige jedoch wischte die junge Adelige mit einer einzigen Handbewegung beiseite und zog die Klinge achtlos aus der klaffenden Wunde. ,, Eure Freunde geben nicht leicht auf, das muss ich ihnen lassen.“ Mit großen Schritten trat er auf Armell zu, die Rücklings am Boden lag. Mit einem Mal hatte er die Sense in der Hand. Die gekrümmte Schneide glitzerte, als er damit ausholte. ,, Aber jetzt ist Schluss…“
,, Das meine ich auch.“ Mit einem Mal war es die Gestalt des roten heiligen, die mit unvorstellbarer Gewalt zurück geschleudert wurde. Die Sense fiel ihm aus der Hand und landete im geschwärzten Gras. ,, Ihr werdet niemanden hier anrühren !“ Armell richtete sich umständlich wieder auf, während ihr Retter mit langsamen Schritten an ihre Seite trat. Der rote Heilige sah sich nur verwirrt nach der neuen Bedrohung um, die plötzlich wie aus dem Boden gewachsen aufgetaucht war. ,, Verzeih, das ich nicht schneller war.“ Merl streckte Armell eine Hand hin, bis
ihm wohl wieder klar wurde, wie sinnlos das war. Dann wendete er sich dem roten Heiligen zu, der sich lachend und hustend wieder aufrichtete.
EagleWriter Na ^^ Wobei ich momentan an einem Konzept für eine Geschichte arbeite, in der er auftauchen würde.^^ Verdammt ich hab zu viele Ideen.^^ lg E:W |
abschuetze Merl ist also immer noch nur .... Seele ...ohne Körper LG von Antje |
EagleWriter Jap ^^ lg E:W |