Die Angst
Nach einer wahren Begebenheit
Ein schöner sonniger Morgen weckte mich und die ersten warmen Strahlen von der Sonne, trafen mein Gesicht.
Wie ich fertig war mit meiner Morgentoilette, zog ich mich an und brühte mir einen Pott Kaffee auf.
Ich war lustig drauf und freute mich auf den langen Weg zur Arbeit, denn er führte mich durch einem Wald, wo der Weg extra angelegt wurde für Fußgänger.
Oft fuhr ich mit dem Farad, mal ging ich zu Fuß.
Hier und da konnte ich Tiere beobachten
und musste sogar noch aufpassen, dass ich nicht zu spät zur Arbeit kam.
Meine Gedanken waren schon auf diesem Stückchen Weg gewesen, als mein Sohn mich noch fragte.
„Sage mal Mutti, musst du heute nicht noch zur Fahrschule.“
Mein Sohn ist gerade zwanzig Jahre geworden und hatte noch keine Lehre gefunden.
„Ach ja das stimmt, dann komme ich heute später nach Hause.“, sagte ich zu ihm und machte mich auf den Weg.
Die Sonne schien es Heute sehr gut zu meinen, denn obwohl wir es früh um sieben Uhr haben, ist es schon angenehm warm
draußen.
So wanderten meine Blicke hin und her, bis mich ein seltsames Geräusch aus meinen Träumen riss.
Angst, ließ mich etwas schneller laufen.
Dann wieder dicht neben mir im Gestrüpp, knackten erneut ein paar dünne Zweige.
Ich blieb wie angewurzelt stehen und schaute Aufmerksam in diese Richtung,woher das Knacken kam, aber ich konnte nichts sehen.
Mein Herz raste vor Angst, schließlich ging so früh noch keiner weiter diesen Weg entlang, somit war ich ganz alleine.
Es dauert noch eine Ewigkeit, bis ich die ersten Häuser zu sehen bekommen
werde.
Ich habe doch nur einen viertel Teil, vom dem ganzen Weg geschafft.
Auf der Straße entlang gehen, dass konnte ich ja nicht, weil dort die Fahrbahn neu gemacht wird und ebenso auch der Fußgängerweg erneuert werden soll.
Schreien hätte mir hier auch nichts gebracht, da mich niemand hören würde.
Was mache ich nur, wie soll ich mich wehren, wenn ich angegriffen werde?
Tränen standen mir im Gesicht und die Schminke verwischte sich.
Wieder hörte ich diese Schritte, wie sie weiter gingen und das Knacken der Zweige begleitet diese
Person.
Ganz deutlich konnte ich es hören, es war ein Mensch und kein Tier gewesen.
Viel schneller als sonnst, ging ich nun weiter.
Meine Ohren und die ganzen Sinne waren unheimlich angespannt.
Dann der halbe Weg war geschafft, die ersten gefällten Baumreihen kamen in Sicht.
Noch nicht ganz hatte ich diese erreicht, als ein ziemlich dicker Knüppel von einem Ast, vor meine Füße fiel.
Flink sah ich mir diesen Ast an, aber er hatte keine frischen Spuren vom zerbrechen an sich gehabt, er war alt und lag schon länger auf dem
Boden.
Dieser Ast wurde von Jemanden geschleudert, gezielt geworfen.
Panikattacken kamen in mir hoch und es wurde mir schwindlig zumute.
Dann sah ich ein paar Steine vor meinen Füßen liegen.
Schnell hob ich sie auf und warf diese nacheinander in die Richtung, wo ich den Angreifer vermutet habe.
Nichts, kein einziger Stein hatte etwas getroffen.
Zumindest hört ich nichts, auch nicht ein einziger Vogel zwitscherte sein Morgenlied.
Es war einfach sehr ungewöhnlich, was meine Angst noch mehr
verstärkte.
Hastig lief ich weiter und drehte mich ständig um, ob mich auch keiner verfolgen tat.
Ich sah keinen einzigen hinter mir.
Meine Puste blieb weg und das Atmen viel so unendlich schwer, ich musste stehen bleiben und Luft holen.
Dann rutschte ich auf einer Schlange aus, die schon von einem Farad überfahren wurde, ich fiel hin, schürfte mir die Knie auf und die Strumpfhose war nun entzwei.
Eine Ersatzstrumpfhose trug ich immer in der Handtasche, wenn ich einen Rock an hatte.
„Mein Handy, warum ist mir das nicht
gleich eingefallen?“
Ich suchte in meiner Handtasche, aber ich fand es nicht.
Dann viel mir ein, es liegt ja noch in der Küche, mitsamt der Taschenlampe auf dem Küchenschrank.
„So ein Mist,“ dachte ich und dann hörte ich wieder ein schnaufen.
Es war ein Mensch, der unheimlich nach Luft rang, da kam nichts anderes in Frage.
Aber wenn er jetzt nach Luft ringt, dann kann ich schnell weiter laufen, in Kürze kommt das erste Haus in Sicht.
Schon musste ich wieder Inne halten, denn um ein Haar wäre ich frontal mit einem Wildschwein zusammen
gelaufen.
Ich versuchte zu lauschen, so gut es ging, doch von dem Verfolger war nichts zu hören.
Das Wildschwein schien mich nicht zu beachten, schaute nur in die Richtung, wo ich den Verfolger auch vermute.
Ganz langsam und schön Vorsichtig, ging ich Stück für Stück auf die Baumstämme zu.
Immer darauf bedacht, ja keine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
Geschafft, ich war auf die Stämme geklettert und nun warte ich darauf, dass dieser Eber weiter zieht.
Doch er stand da mit seinen langen Hauern und machte keine Anstalten zu
gehen.
O, doch siehe da, da stand er ja, mein Verfolger.
Bestimmt glaubt er, ich sei schon über alle Berge und er muss sich nun mit dem Wildschwein plagen.
Auch nahm er seine Skimütze ab tat mächtig darunter schwitzen, denn seine Haare waren klatsch nass, als käme er gerade vom Baden.
Dann lief er, so schnell er konnte und auch ich machte mich auf und davon.
War noch pünktlich auf der Arbeit angekommen und konnte auch rechtzeitig öffnen.
Ich leite ein kleines und ruhiges Kaffee, wohin die Gäste gerne kamen.
Da es ein stiller Fleck in der Natur war wo das Kaffeestübchen nicht so schnell zu finden gewesen wäre, so sprach es sich doch fix herum, dass es bei mir hausgemachten Kuchen gab.
Dem entsprechend reichlich, waren auch die Gäste da.
So war es auch Heute und noch nie hatte ich so viele Menschen auf einmal in meiner kleinen Cafeteria gehabt, daher rief ich über das Bürotelefon , meine beiden Söhne an und die mussten mir helfen kommen.
Was sie auch immer gerne taten, denn zur Zeit hatten sie nichts weiter zu tun.
Es ging auf den Feierabend zu und für
gewöhnlich kommen immer Kinder, im Alter von Zehn bis zwölf Jahren vorbei.
Sie holten sich gerne die Kanten von Blechkuchen und bekamen auch umsonst ein Stückchen Kuchen von mir ab.
Die Kinder waren längst wieder gegangen und die beiden Söhne schickte ich zum Einkaufen, da ich selber noch mit dem Abwasch im Gange war.
Gerade stellte ich die Tassen in den Küchenschrank und der Geschirrspüler war auch nun fertig, als ich einen total stinkenden Geruch war nahm.
Es war so etwas Abartiges, dass mir Schlecht wurde und ich nur ein paar Schritte brauchte, um aus der Küche zu laufen und dann an der frischen Luft zu
stehen.
Tief versuchte ich die frische Luft zu atmen, aber der Gestank war einfach nicht verschwunden.
So konnte doch nur ein Mensch riechen, der nichts von Sauberkeit und Ordnung hielt.
Ich drehte mich um und erschrak heftig.
Vor mir stand der Mann, der mich durch den Wald verfolgt hatte.
Er hatte ein Messer in seiner rechten Hand und forderte von mir die Tageseinnahme.
Ich konnte nicht mehr an mich halten und musste mich übergeben.
Niemand kann sich vorstellen wie ein Mensch stinkt, wenn es warm ist und die
Person sich nicht pflegen kann.
Manche Obdachlose riechen angenehmer, als dieser Mann.
Höflichst bat ich ihn, er möge sich doch setzen und ich gebe ihm etwas zum Essen.
Geld hätte ich nicht, sonnst würde ich ihm gerne etwas geben.
Ein paar Minuten später, da traf die Polizei dann ein.
Die Söhne waren früher fertig mit dem Einkaufen und haben sofort reagiert als sie diese gefährliche Situation erkannten.
Erst ein paar Tage später, da sagte mir einer von den Beamten, „Wir haben diesen Herren schon lange gesucht und ihn nie im Wald
vermutet.“
Für mich war es eine Lehre und nie wieder bin ich alleine durch den Wald gegangen.
ENDE
Geschrieben und das Bild kreiert ,
von Monika Stahl (AB)