EINLEITUNG
Vielen Dank an Doktor Seltsam!! Habe soeben Deinen "Gens de Lettres" über Georg Kreisler gelesen, und ich musste einfach nachlegen.
Übrigens sollte Ihr Euch das Werk vom Dok nicht entgehen lassen!
Nachdem ich hier vor einiger Zeit "Hegen und Pflegen" veröffentlicht habe, ist es nun an der Zeit diese an Georg Kreisler angelehnte Geschichte "unter die Leut´ zu bringen.
Text und Bild
(c) by avewien/Andreas V. Engel - 5/2016
Wunderschön
Schatz, es ist so wunderschön,
lass uns doch ins Grüne geh’n.
Atmen ein die frische Luft,
umweh’n wird uns der Frühlingsduft.
Nehmen mit uns eine Jause,
machen ab und zu ne Pause.
Schau’n uns lachend Menschen an,
sitzen da, und freu’n uns dran.
Und dann – kommt der Genuss!
Wir lassen Flocki von der Leine,
er liebt doch frische Menschenbeine.
Kann er ganz genussvoll beißen,
wie konnt er sich losreißen.
Wie konnt er sich losreißen?
Schatz, es ist so wunderschön,
lass uns doch ins Freie geh’n.
Wir spazier’n hinaus aufs Land,
ist zwar kühl, doch dickes G’wand
hält uns auch im Schatten mollig.
Schau! Die Spatzen, ach wie drollig.
Geh’n wir doch hinauf zur Brücke,
nehmen von den Steinen Stücke.
Und dann – kommt der Genuss!
Wir werfen auf die Autos Steine,
du hast so wenig, nimm doch meine.
Können genussvoll dazu singen,
wie konnt die Windschutzscheibe springen.
Wie konnt die Windschutzscheibe springen?
Schatz, es ist so wunderschön,
lass uns doch ins Zentrum geh’n.
Flanieren durch die Innre Stadt,
essen bis wir richtig satt.
Die Reste nehmen wir uns mit,
spazieren weiter – Schritt für Schritt,
bis müde werden unsre Glieder,
setzen im Park uns kurz dann nieder.
Und dann – kommt der Genuss!
Wir fädeln auf die Essensreste,
für’d Vogerln gibt es nur das Beste.
Können ganz genussvoll blicken,
wie konnt das Tauberl nur ersticken.
Wie konnt das Tauberl nur ersticken?