Der Wind wehte über Hügel die von hohem Gras bedeckt waren. Das Geräusch das sie machten gab mir ein Gefühl der Ruhe. Ich schloss meine Augen und genoss die warme Sommersonne auf meinem Gesicht. Ich spürte wie sich meine schwarze Stoffjacke mit dem Wind bewegte und wie die langen Grashalme versuchten mich am Bein zu kitzeln. Ich atmete tiefe ein und lächelte zufrieden. Es war einer dieser Tage in denen es einem so vorkam als würde die Zeit stillstehen, als würden alle Probleme weit weg von einem sein. Ein weiter Windstoß zog über die Hügel und zerzauste noch mehr meine braunen Haare. Aber nicht nur das
Gras und Haare ließ der Wind tanzen. Er bewegte sogar eine der eisernen Türen, dessen quietschen an mein Ohr drang. Ich atmete aus und öffnete meine Augen und blickte direkt auf das Wrack eines alten Luftschlachtschiffes das vor mir im Gras ruhte. Durch die Einschusslöcher und der Hülle der Wracks drang der Wind ins Innere des Schiffes, welches bereits von Rost und Pflanzen besetzt war.  In den Kabinen, in denen einst Soldaten ihr Quartier hatten, haben nun Insekten und andere klein Tiere ein neues Zuhause gefunden. Der Name des Schiffes war schon fast vom Bug verschwunden. Der Name jenes Schiffes der zu jener Zeit im ganzen Land
bekannt war und selbst über die Grenzen hinaus die Leute von Angst erzittern ließ.  Damals vor fünfzig Jahren als der Krieg der Lüfte herrschte.
Vor siebzig Jahren kam es zum Durchbruch in der Luftfahrt. Man fand einen Weg riesige Schiffe aus leichten aber stabilen Metall zu bauen und diese Fliegen zu lassen und denen man sie an Zeppelinballone hängte. Diese Idee revolutionierte das Reisen per Luft, da nun Personen und Güter über längere Distanzen transportiert werden konnten. Aber die Idee fand nicht nur großen Anklang im Transportwesen, auch das Militär machte sich die neue Idee zu Nutzten und baute riesige Schiffe die
mit Kanonen bemannt waren, welches die Kriegsführung in den einzelnen Königreichen veränderte. Die Regierungen gaben Unsummen an Gelder für den Bau solcher Himmelsriesen aus und entwickelten sie immer weiter. Immer bessere Motoren und Ballone wurden entwickelt. Neue Modelle kamen im Jahrestakt heraus. Das Volk war begeistert von diesem Militärischen Aufschwung und von den Schiffen die es mit sich brach. Die Luftmariene, die damals entstand war beliebt und berühmt in allen Königreichen. Jeder wollte ein Teil der Besatzung auf eins dieser Schiffe sein. Die Kapitäne und Admiräle solcher Schiffe waren Volkshelden und
jene die es schafften auf einem Himmelsriesen anzuheuern war Gesellschaftlich hoch angesehen. Das Wettrüsten ging krankhaft weiter bis es schließlich zu einem Krieg der Lüfte führte.
Hunderte von Schiffen kämpften in den Wolken darum welche Nation die besseren Schiffe besaß. Tausenden von Soldaten verloren damals ihr Leben. Tausende Familien verloren ihr Väter oder Söhne in den Gefechten. Aber nicht nur Soldatenleben forderte der Krieg. Viele Zivilisten starben in den Städten, denn es geschah oft das eine der Himmelsriesen brennend in ein ganzes Viertel stürzte. Über zehn Jahre dauerte
der Krieg. Am Ende gab es keine Sieger nur Verlierer. Die Regierungen waren finanziell ruiniert und die Wirtschaft war zusammengebrochen. Das Volk liet furchtbar unter dem Krieg und seinen Folgen. Selbst jetzt nach fünfzig Jahren erholt sich die Welt von diesem grauen. Die einst glorreichen Schiffe der Lüften liegen verteilt auf den Feldern und Wiesen der Königreichen oder liegen als Mahnen mahle in den Städten. Der Glanz der Luftmariene war verschwunden und wurde zum Gespött des Volkes. Die einst großen Namen der Admiräle und Kapitäne sind heute nichts mehr als Schimpfwörter der Kinder. Jene die es schafften den Krieg als Besatzung zu
überleben schweigen über die Vorkommnisse. Alle schweigen über die diesen Krieg der die Welt veränderte. Die auch mich Veränderte.
Ich habe lange versucht zu verstehen und zu verarbeiten was vor fünfzig Jahren geschehen war. Bis heute verfolgen mich die Ereignisse in meinen Träumen. Die kalten Griffe des Krieges lassen mich nicht frei, immer, immer wieder komm ich hier her zurück. Hier zu dem Wrack jenen Schiffes auf dem einst diente.
Ja, ich war auch einst ein Teil der Luftmarine. War ein Teil dieser Höllenfahrt durch den Himmel und war einer der wenigen der sie Überlebte.
Ich war achtzehn als ich der Flotte
beitrat. Damals waren noch alle Begeistert von dem Krieg. Mein Beitritt hatte nicht nur gesellschaftliche Gründe. Mein Vater war Offizier auf dem Schiff Lutezia, welches zu seiner Zeit das modernste Schiff der Flotte war. Er war für mich ein Held. Er lehrte mir viele wichtige Dinge fürs Leben und lehrte mir auch wie wichtig die Familie im Leben eines Mannes ist. Auch auf seinem Schiff war es sehr beliebt und auch bekannt.
Ich erinnerte mich genau, ich war gerade dreizehn geworden, da kam an einem warmen Sommertag ein Mann in Uniform zu unserem Haus und sagte uns, dass unser Vater bei einem Luftgefecht ums
Leben kam. Ich war am Boden zerstört. Meine Mutter und meine Schwester waren es auch. Seit diesem Tag wollte ich es meinem Vater gleich tun. Ich übte, lernte und trainierte um ein Teil der Besatzung zu werden. Dies tat ich bis zu meinem achtzehnten Geburtstag. Genau beginnt meine Geschichte. Am 28. Juni des Jahres 1914 in einem kleinen Dorf nahe der Stadt Mühlberg im Königreich Allemanien.     Â
dannseb