Kurzgeschichte
restMENSCH

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"restMENSCH"
Veröffentlicht am 27. April 2016, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Gunnar Assmy - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

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einer der auf dem Weg ist ...
restMENSCH

restMENSCH

restMENSCH

Gibt es so etwas überhaupt? Wenn überhaupt, dann in Berlin. Dem Molloch mit vielen Gesichtern. Ich war wieder auf dem Weg nach Kreuzberg. Kurz nach sechs. Von der U-Bahnstation Meringdamm warf mich mein Weg in Richtung einer viel befahrenen Kreuzung. Ab und an sind mir dort Bettler aufgefallen. Ab und an waren das junge Leute, oft ein Pärchen, das wie selbstverständlich futterte oder sich

unterhielt. Heute war etwas anders. Auf der Höhe eines Schaltschrankes lag in der Rabatte ein Haufen Decken. Beim Näherkommen identifizierte ich ein Paar Schuhe. Sonst war alles andere überdeckt. Das war also ein Mensch! Ein Schlafender! Wie muss es um einen bestellt sein, der zwischen all dem Gewühle und dem Verkehrslärm schlafen konnte? Schon war ich weiter. An der Stelle der jungen Bettler saß heute eine junge Frau und kaute. Vor ihr stand ein Pappbecher mit Kleingeld und aus dem Augenwinkel sah ich ihren Gruß und so etwas wie ein Lächeln.

Vorbei. Gegen 21 Uhr – mein Rückweg. Nun ging ich hastiger, weil es regnete. Als ich an der Ampelkreuzung nach links zum U – Bahnhof abbog, dachte ich an den Schläfer. Sicher ist er nicht mehr dort, war mein Gedanke. Kurz vor der Treppe in die Bahnhoftiefe sah ich ihn (oder sie). Mitten auf dem Gehweg lag ein großer Berg Lumpen, der sich bewegte. Mitten im Regen schob dieser Rest Mensch seine Habe vor sich her. Keiner bleib stehen. Er war wie ein Aussätziger zwischen all denen mit einem Ziel. Denn er hatte kein Ziel. Vielleicht die Hauswand. Vielleicht den Torbogen,

der minimalen Schutz bot. Warum habe ich nicht geholfen? JFW 27.04.2016

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Boris
einer der auf dem Weg ist ...

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Gast Ich glaube das warum eine schwierige Frage, aber in gewisser Weise haben wir es so gelernt. Wir sind es gewohnt schlimmeres zu sehen und wir verschließen, auch wenn nur zum eigenen Schutze, die Augen vor "kleinen" Grausamkeiten, die direkt vor unserer Nase passieren, denn es wird uns ja in allen Medien eingetrichtert, dass Grausamkeit nur ganz weit weg ist. Eltern sagen Kindern, sie sollen sich schützen, nicht zu gutgläubig sein aus Liebe zu und Angst um die kleinen Menschen. Doch auch das ist ein Teil des Misstrauens in andere, vielleicht ist es deshalb so. Vielleicht könnte das die Frage auf ein warum sein: Misstrauen und Schutz. LG Rose
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Das ist durchaus richtig

LG und Danke
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Ja warum? Die Frage stellt sich viel zu oft. Denn viel zu oft trifft man auf "Restmenschen." Wem hilft man? Wem Nicht? Die Möglichkeiten eines jeden sind ja recht begrenzt. (Meine zumindest.)
lg... harryaltona
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Meine eigentlich auch
und was ist Hilfe
und wie weit soll sie gehen...

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Warum?

Die Frage stellt sich oft - wieder erinnerst Du mich an ein erstes Erlebnis nach dem Mauerfall
Wir waren mit den Kindern unterwegs und liefen dort beim Zoo entlang -
Bänke - auf denen von weitem - scheinbar Klamotten getürmt waren. Näher kommend - Menschen - schlafend
Mein Sohn "Mama - da liegen Tote"

Im letzten Jahr - vor meiner Lieblinsgbibliothek.
Eigentlich - ja eigentlich gehören sie ja schon ins Alltagsbild - jene, die ihr Hab und Gut im Einkaufswagen durch die Straßen schieben.
Berührt es noch? Den oder den oder jenen der da vorbeigeht?
Da stand vor dem Gebäude so ein Einkaufswagen - ich habe schon viele gesehen. Unterschiedlich bepackt - doch der da - da schien jemand erst vor kurzem seine Wohnung verloren zu haben ...
gepackt mit Koffern und Beuteln - VOLL - bis obenhin und obendrauf thronte eine riesige strahlend weiße Kugellampe.
Neben dem Wagen ein Teppich. Zusammengerollt und auf dem kalten Boden daneben saß eine junge Frau ....

Warum?

Dir meinen Dank für diesen berührenden Text
LG Ella
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Ich bedanke mich für Deine Darstellungen

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
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