ich weiß nicht, " warum???"
Das etwas andere Battle "Bio 1"
Jedes halbe Jahr bin ich gewandert, von einem Heim zum anderen und niemals durfte ich glücklich sagen, „Jetzt bin ich zu Hause !“
Angefangen hatte alles, als ich vier Jahre alt war und mein Vater mich noch sehr mochte.
Er war Kapitän auf einem Handelsfrachter und das sah die DDR wohl nicht so gerne, da er ja mit vielen ausländischen Menschen in Kontakt kam.
Selten war er daher auch zu Hause
anzutreffen.
Mutter war Kellnerin und brachte fast jedes Jahr, ein Kind zur Welt.
Und, sie hätte eigentlich viel Zeit für ihre Kinder gehabt, doch leider war der beste Freund ihr Alkohol.
Nun kam es aber das eine Frau Camp, die unter uns wohnte, immer hübsche Kleidungsstücke für ihre Tochter aus dem Westen bekam.
Was ihrem Kind nicht passte, bekam meine Mutter.
Zum ersten mal bekam sie nun ein Schweinchen Rosa, Seidenkleid und das änderte sie Tag und Nacht, bis es mir passte.
Für die langen braunen und sehr lockigen
Haaren, viel noch ein Stückchen Stoff ab, dass sie zu einer Schleife vernähte.
Fertig und schon zog sie mir das Kleid an und mit meinem Bruder, so wie der noch kleinen Schwester, ging es ab in den Zoo.
Es war sehr schön, viele Leute drehten sich nach der Kleinen um und sagtn, „Ach wie niedlich“
Und Mutter war natürlich sehr Stolz gewesen, ein Kind an ihrer Seite präsentieren zu können, dass eher einer Puppe, als einem Kind glich.
Sie traf auf Bekannte, unterhielt sich und ließ dabei ihre Kinder außen vor.
Bis auf den Kinderwagen, wo ja meine Schwester drin
lag.
Mein Bruder und ich, gingen daher alleine zu dem Löwengehege.
Ach war das schön, unter der Absperrung durchzukriechen, und ganz dicht am Käfig stehen zu bleiben.
Wollte schon meine Hand nach dem süßen Kätzchen ausstrecken, als ein fremder Mann sie ergriff und mich fort ziehen wollte.
Ich schrie wie am Spieß und hielt mich an den Gitterstäben fest.
Was wusste ich denn schon, was so eine große Katze mir antun könnte.
Ganz gemütlich stand der Herr Löwe auf, schnupperte an meine Hand. Rundherum um mich, fingen die Leute an
zu kreischen und zu schreien, wie sie sahen, das der Löwe sein großes Maul aufriss und herraus kam seine Zunge, die über meine Hand schleckte.
„I Gitti Gitti, rief ich noch und nahm meine Hand vom Gitter fort, als es plötzlich ganz heftig zu Regnen anfing.
Der Regen stank so fürchterlich, das ich leider Ohnmächtig wurde und keine Luft bekommen hatte.
Was geschehen war?
Der Löwe hatte mich angepisst und markiert, sagte der Zoowärter, als ich wieder zu mir kam.
Das Kleid wurde weggeworfen, mitsamt der Schleife und ich musste in Unterwäsche nach Hause
fahren.
Gestunken, hatte ich noch etliche Wochen lang.
Na ja und so kam es auch, dass meine Mutter mich ins Heim steckte und nie wieder ein nettes Wort für mich fand.
Mein Vater besuchte mich noch einmal, als ich achtzehn Jahre alt wurde und eine Woche später, da fand er auf seiner Arbeitsstelle den Tod, durch einem tragischen Unfall.
Nun hätte man meinen können, Mutter und Tochter kämen hier nun zusammen, Nein, als Hexe abgestempelt und für den Tod meines Vaters verantwortlich gemacht, trennten sich die Wege und nie wieder fanden wir einen Weg, um uns
etwas näher zu kommen.
Zumindest vermute ich, dass dieses Kleid der Grund war, warum meine Mutter mich nicht mehr sehen wollte.
Wer weiß schon, „WARUM!“
Geschrieben und das Bild kreiert ,
von Monika Stahl (AB)