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Der Fall der inneren Stadt Kapitel 67

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 67"
Veröffentlicht am 10. April 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 67

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 67

Einleitung

Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der Archont Wys Carmine schließlich die

Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 67 Erindal

Die Straßen durch die sie kamen waren öde und genauso verlassen wie der Platz am Tor. Lediglich hier und da begegneten ihnen einige Leute, die jedoch rasch in Hauseingänge und Gassen zurückwichen, als sie den kleinen Trupp Söldner und die zwei Männer in ihrer Mitte kommen sahen. Janis bezweifelte, dass man sie erkannte oder das sich Berichte über zwei Fremde, die irgendwie in die Stadt gelangen konnten so schnell verbreiteten. Syle mochte auffallen, grade in einer Stadt wo sich alle duckten, doch Janis war nach der Zeit in

der Steppe so dunkel gebrannt, dass er zwischen den Einheimischen kaum mehr herausstach. Allerdings zogen ihre Bewacher wohl genug Aufmerksamkeit für sie alle auf sich. Normalerweise war Erindal der größte Hafen im gesamten Osten und die Straßen sollten vor Menschen aus allen Teilen der Welt aus den Nähten platzen. Doch seit Kaspian alles abgeriegelt hatte, kamen wohl auch keine Schiffe mehr in die Stadt und damit versiegte auch der stetige Strom aus Händlern und Reisenden, welchen Erindal seinen Wohlstand zu verdanken hatte. Dieser Mann richtete die Stadt zu Grunde, dachte Janis bei sich. Noch ein guter

Grund um ihm die Gardetruppen zu nehmen. Er konnte nicht bloß auf seine eigenen Männer setzen um die Stadt abzuriegeln… Zumindest ohne Befehle des Kaisers würde die Garnison ihn wohl dabei unterstützen. Ohne diese jedoch musste er die Tore einfach wieder öffnen oder Händler und Bürger würden ihm diese schlicht einrennen. Selbst ohne, das sich der Kaiser einmischen musste. Der Adel Cantons besaß eigentlich kaum mehr wirkliche Macht. Zwar konnten sie in ihren Städten die Gesetze auslegen und Recht sprechen, durften aber ohne Rücksprache mit dem Kaiser oder ohne dessen Vollmacht keine eigenen Gesetze oder Steuern erlassen. Und auch an

eigenen Truppen war ihnen eigentlich nichts geblieben, sah man von Stadt und Leibwachen ab. Somit hatte der Adel vor allem eine für das gewaltige Imperium weniger die von Herrschern. Allerdings, dachte Janis, schien Kapsian das herzlich egal zu sein. Janis hätte zu gerne gewusst, was Syle über das ganze hier dachte, doch der Hochgeneral schweig sich aus und ihn anzusprechen… das wagte er nicht. Das an den Toren war für den sonst ruhigen Mann schon fast ein Wutanfall gewesen. Es sah ihm schlicht nicht ähnlich, Leute einzuschüchtern, auch wenn seine bloße Erscheinung bei den meisten wohl schon dazu

ausreichte. Syle wollte die Sache wohl nur noch hinter sich bringen, mutmaßte Janis und musste zugeben, dass er es ihm nicht einmal verübeln konnte. Er glaubte an ihm versagt zu haben… und ihm blieb nichts, dass er sagen könnte um das zu entkräften. Es stimmte doch… Syle hatte immer wieder versucht ihm die Wahrheit zu sagen. Eine die weder sein Ziehvater und schon gar nicht seine Mutter sehen wollten. Er war auf dem besten Weg ein verdammtes Monster zu werden. Und er wusste nicht einmal, ob die Erkenntnis darüber irgendetwas änderte. Selbst jetzt sah er sich in den Straßen um und verspürte schlicht

nichts, das er Mitleid nennen würde. Kein Gefühl für die Leute dieser Stadt abgesehen von einer sanft glühenden Wut auf Kaspian. Aber nicht der Menschen wegen… Da war schlicht nichts. Was wenn er wieder in die gleiche Situation kam? Konnte er hoffen wenigstens in Zukunft eine bessere Entscheidung zu treffen? Er fürchtete den Tag an dem er die Antwort erfahren könnte… und so wie die Dinge standen mochte er nicht einmal fern sein… Vor ihnen weitete sich die Straße mittlerweile und führte zwischen mehrstöckigen, aus Holz und gelbem Stein errichteten Häusern hinaus auf eine große Freifläche. Mehrere große

Brunnen und Wasserspiele sprudelten über eine große Gartenanlage verteilt. Die Stadt schien zurückzuweichen, während ihre Begleiter sie unter einer Allee aus Palmen hindurch auf einen großen Prunkbau in der Mitte der Parkanlage zuführten. Der aus Sandstein in allen Farben erbaute Palast Erindals stammte noch aus der Zeit, als die Kaiser lediglich die Herzlande und den Norden beherrschten und sich die Städte des Ostens und Südens noch in eigenverantwortliche Stadtstaaten und kleinere Länder teilten. Zumindest Anfangs. Doch je , mächtiger das wachsende Canton-Imperium wurde, desto mehr gerieten die untereinander

zerstrittenen Länder in Abhängigkeit und waren letztlich kaum mehr als Vasallen der Ordeal-Kaiser Der Aufstieg Simon Belfares und die Eroberungszüge seiner Nachfolger waren dann nur noch ein letzter Sargnagel gewesen, der die Unabhängigkeit der freien Königreiche endgültig beendete. Trotzdem war der Bau vor ihnen immer noch ein Zeugnis der Macht über die Erindal einst verfügt hatte und in gewisser Weise immer noch tat. Es war vielleicht nicht mehr Unabhängig, aber nach wie vor eine reiche Stadt. Der Herrschersitz versperrte den Blick auf die dahinter liegende Stadt. Säulen aus rotem und gelbem Stein stützten die

luftigen Wände und die mit roten Schindeln gedeckten Dächer. Offene Kreuzgänge und lichtdurchflutete Hallen wurden von Ziertürmen flankiert die einen Blick hinaus auf die Wasserspiele und die weitläufigen Gärten erlaubten. An einem sonnigen Tag wie heute hätte Janis eigentlich erwartet, das sich hier die halbe Stadt versammeln würde, Blockade hin oder her. Doch die Wiesen und Blumenbeete lagen brach und verlassen da, sah man von den gelegentlichen Posten ab, die um das Palastgelände herum patrouillierten. Dann jedoch sah er etwas, das ihm das Blut in den Andern gefrieren ließ. Ihre Begleiter… oder besser, Wächter, hatten

sie durch die Parks und am geschlossenen Haupttor des Palastes herumgeführt, wohl um sie durch einen Hintereingang hinein zu bringen. Nachdem sie den Bau einmal umrundet hatten, war Janis gezwungen seine Einschätzung von zuvor zu korrigieren. Die Straßen waren leer, sicher… aber nicht nur, weil die Leute sich versteckten. Am Rand der Gärten hatten sich eine Menge Menschen zusammengeschart und standen in einem Halbkreis da. Ihre Bewacher führten sie in ausreichender Entfernung an ihnen vorbei, so dass man ihnen wohl keine Aufmerksamkeit schenkte, doch hätte es das wohl auch

nicht gebraucht. Die Augen der Leute hingen ohnehin nur an der Frau in ihrer Mitte, die in formlose, braune Roben gekleidet war. Das Symbol der roten Hand prangte fast wie eine Wunde an Rücken und Brust des Mantels. Auf die Entfernung konnte er ihre Worte nicht verstehen, aber das Volk hing offenbar an ihren Lippen und dann drehte sie sich um… Sie wäre wohl schön zu nennen gewesen, wenn da nicht das Zeichen ihres Meisters gewesen wäre, das eines ihrer Augen und den Großteil der Wange verschlang. Selbst mit den gesamten Gärten zwischen ihnen meinte Janis das Feuer darin brennen sehen zu

können… Syle sah es wohl auch und ihre Wächter sahen ebenfalls misstrauisch zu der Versammlung herüber. ,,Beeilen wir uns.“ , meinte der Mann, der sie als erster am Tor angehalten hatte. ,, Je eher ihr hier wieder verschwindet, desto besser.“ Da musste Janis ihm ausnahmsweise einmal Recht geben. Allerdings nur, wenn Kaspian sich vernünftig zeigte. ,, Gehen wir.“ , stimmte er nur zu gerne zu. Letztendlich führe man sie tatsächlich zu einem zweiten Eingang, der auf der Rückseite des Bauwerks lag. Eine niedrige Tür, die am Fuß eines der

Ziertürme lag, die den Palast-Komplex einrahmten. Das musste wohl der Dienstbotenzugang sein, dachte Janis und wäre die Situation eine andere, er hätte sich wohl sogar beleidigt gefühlt. Das war ein Gang den Bittsteller und Bettler nehmen mochten. Aber sie waren weder das eine noch das andere… So jedoch verkniff er sich eine spitze Bemerkung und folgte der kleinen gruppe ihrer Bewacher hindurch ins Innere des Palastes. Drinnen bestätigte sich seine Vermutung noch einmal, als sie sich in einem eher schlicht ausgestatteten Winkel des Palastes wiederfanden. Es gab keine Fenster und die Wände waren stellenweise zwar

einmal verputzt gewesen, jetzt jedoch schimmerte vielerorts der blanke Fels durch. Gänge zweigten in Vorratskammern und Küchen ab, die jedoch alle verlassen waren und ein paar Mal passierten sie auch Treppen, die nach unten und damit wohl in Weinkeller und weitere Vorratsspeicher führten. Die wenigen Bediensteten, die Janis entdeckte, wichen, genau wie die Bürger Erindals, vor ihnen zurück und verbargen sich rasch in den Winkeln und Kammern des Wirtschaftsflügels. Langsam jedoch verändert sich ihre Umgebung wieder und ihre Wächter führten sie über einen großen, offenen Kreuzgang, der mitten durch einen

weiteren Garten führte. Licht und der Duft von Hölzern und Blumen flutete durch die glaslosen Öffnungen in den Wänden herein und die Sonne brachte die unterschiedlichen Schattierungen im Sandstein zum Leuchten. Eigentlich ein schöner Ort, dachte Janis nicht zum ersten Mal. Was war nur los, das ein Mann es hier für nötig hielt sich praktisch einzuschließen? Bevor er sein Amt hier übernommen hatte, war Kaspian lediglich Fürst über einige kleinere Siedlungen um Risara herum gewesen. Und da wäre er vielleicht auch besser geblieben… Paranoid oder nicht, selbst ein verrückter sperrte sich nicht derartig ein. Den Palast abriegeln, schön

und gut, das wäre als Fürst seine Sache, aber gleich die ganze Stadt? Hier ging noch irgendetwas anderes vor sich, das wusste er spätestens, seit er die Predigerin gesehen hatte. Ihre Wächter waren beinahe panisch geworden und hatten sie weitergetrieben, als fürchteten sie sie. Konnte es sein, das Kaspian bereits wusste, was sie wussten? Dass er sich nicht etwa einschloss sondern… auf eine sonderbare Art vor diesen Kultisten versteckte? Oder fürchtete er schlicht, die Kontrolle über seine Stadt verloren zu haben? So oder so, es würde die Sache sehr viel schwieriger machen, dachte Janis. Aber er wollte verflucht

sein, wenn er sich davon aufhalten ließ. Er… ,, Überlass mir das reden.“ Syle schien seine Gedanken gelesen zu haben. Wenigstens war seine Stimme einmal wieder nicht kalt oder von unterdrückter Wut gezeichnet. ,, Ihr habt sie gesehen, oder ?“ , flüsterte er, als sie vom Kreuzgang in einen Korridor einbogen und ihre Wachen kurz hinter ihnen zurück blieben. Der Bär nickte. ,, Und es gefällt mir nicht. Ganz und gar nicht… Was immer du tust, halt die Augen offen und dich bereit. Ich bezweifle das wir es Überleben würden, wenn wir uns hier

raus kämpfen müssen, aber…“ Er beendete den Satz nicht, dennoch wusste Janis was er meinte. Aber wenn Kaspian sie hintergehen wollte, würde er lieber mit dem Schwert in der Hand als einem Messer im Rücken enden. Hoffentlich würde es nicht so weit kommen. Wenn Kaspian nur Angst hatte, wenn Janis mit seiner Vermutung Recht hatte, dann würde er ihnen geben was sie wollten. Das lag in seinem eigenen Interesse, wenn er den Kult ausschalten wollte, der sich auch in seiner Stadt festgesetzt hatte. Aber wenn nicht, wenn das Misstrauen und die Abriegelung Erindals einen anderen Grund hatten, wenn Kaspian mit diesen Männern

zusammenarbeiten sollte, dann hatten sie einen gewaltigen Fehler gemacht, als sie die Stadt betreten hatten. Vor ihnen war mittlerweile eine weitere Tür aufgetaucht, die von vier Männern, in den schwarz-roten Uniformen von Kaspians neuer Wache, flankiert wurde. Auf einen Wink hin wurde die zweiflüglige Tür für sie geöffnet und Syle und Janis traten ein. Ihre Bewacher hingegen blieben draußen stehen und bald wurde ihm auch klar wieso. An den Wänden von dem, was einstmals der Thronsaal eines kleinen Königreichs gewesen war, standen mindestens zwei Dutzend weitere Männer, die alle die Farben von Erindal

trugen. Die Halle war groß genug, dass sie alle ohne Probleme Platz fanden und jeder gut zwanzig Schritte Abstand zum nächsten halten konnte. Und wäre es nicht für die Waffenstarrenden Söldner gewesen, dachte Janis, wäre dieser Ort sogar heimlich gewesen. Bunte Vorhänge wehten vor den offenen Fenstern und filterten das Sonnenlicht aus, das in Mustern aus hellen und dunklen Flecken durch die Poren im Stoff fiel. Kissen und schwere Teppiche bedeckten die hellen Steinfliesen und umgaben auch den Thron, der an der Rückwand des Raumes unter einem roten Baldachin aufragte. Und darauf wiederum saß der Mann, der

Herr über dieses seltsame Schauspiel war, das diese Stadt ihnen bot. Kaspian Garin schien ihre Ankunft noch nicht erwartet zu haben. Sobald er Syle und ihn erblickte, schnellte er von seinem Thron hoch. Offenbar erkannte er seine Gäste nicht. Was nicht weiter verwunderlich war, dachte Janis. Mit Luciens Kleidern und nach den Wochen in der Wildnis sahen sie vermutlich kaum wie kaiserliche Gesandte aus… und wer dem Hochgeneral nicht selbst begegnet war, vermutete wohl kaum, dass es sich bei Syle um einen Gejarn handelte. ,, Was wollt ihr hier ?“ , fragte er leise.

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Terazuma Hallo Eagle!
Das wird ja immer unheimlicher. Einerseits sieht es so aus, als wolle sich Kaspian in seiner Stadt schützend einsperren, andererseits, sind die Prediger auch bereits drinnen am Werk. Ob er davon weiß?
Oder hat seine Paranoia einen anderen Grund?
Was auch immer, ich nehme an, wir werden es bald erfahren.^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Damit liegst du gar nicht so falsch :D
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Kann mir ganz gut vorstellen, wie die Gesandten aussehen nach der langen Reise.

mit ganz lieben Grüßen,
Angelika
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ziemlich furchtbar. Was für den hochnäsigen Janis natürlich eine Katastrophe ist :D
lg
E:W
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