Die ganze Welt der Farben FB50
Kopfschmerzen
GRÜN -
Natur Hoffnung Ökologie Gift
Schimäre /Trugbild, Hirngespinst.
Magie
Goethe
Farbenlehre/Bedeutung der Farbe
Staffelei
Horizont
Barhocker
Pantoffelhelden
Die ganze Welt der Farben FB50
Kopfschmerzen
Noch ist es etwas zu kalt um Baden zu gehen, trotzdem sitze ich wieder hier an der Ostsee am kühlen Strand und gehe meinen Träumen nach.
Die Möwen schreien und oft habe ich das Gefühl, sie sehen etwas, was ich nicht sehen kann.
Meine Blicke wandern hinüber zu der Steilküste, und nur für einen kleinen Augenblick, sah ich die Gestalt einer Nixe, wie sie auf einem hohen Felsen sich die grünen Algen aus den langen Haaren
kämmt.
Eine sanfte und liebliche Melodie erklang dazu und mir kam das Gedicht von Goethe
in den Sinn.
Ach, wie sehne ich mich nach dir,
Kleiner Engel! Nur im Traum
Nur im Traum erscheine mir!
Ob ich da gleich viel erleide,
Bang um dich mit Geistern streite
Und erwachend atme kaum.
Ach, wie sehne ich mich nach dir,
Ach, wie teuer bist du mir,
Selbst in einem schweren Traum.
Dann wurde es ganz Still und selbst das Meer
hielt Inne, mit dem Rauschen der Wellen.
Weit hinten am Horizont war es mir, als würde ich diese Nixe noch einmal sehen können.
Nein, es war nur eine Chimäre , ein Trugbild, ein Hirngespinst.
Sicherlich verursacht, durch meine rasenden Kopfschmerzen.
Was ich da beim nochmaligen hinsehen erkannte, war ein großes Handelsschiff, dass wohl sehr schwer mit Gütern beladen war und daher auch ständig auf und nieder tanzte auf den Wellen.
Dann schaute ich noch einmal zur Steilküste hinüber und nun sah ich, dass dort wirklich ein junges Mädchen stand, mit grün gefärbten
Haaren.
Vor sich hatte sie eine Staffelei zu stehen und versuchte die schöne und noch nicht ganz verdorbene Natur einzufangen.
Langsam stand ich auf und ging auf das Mädchen zu.
Ein wunderschönes Bild hatte diese Kleine gemalt und zaghaft fragte ich sie, wie alt sie denn sei.
Mit einem süßen Lächeln im Gesicht sagte sie zu mir, „Junge Frau, ich bin Marie und gerade vierzehn Jahre alt geworden. Ich habe diese Hausaufgabe bekommen und soll ein Bild über die Natur malen. Zur Zeit nehmen wir die Farbenlehre im Unterricht durch und durch die Malerei, kann ich mir besser die Bedeutung der Farben merken. Ist
zwar einfacher gesagt, als getan,doch ich gebe mir große Mühe. War das in ihrer Schulzeit nicht durchgenommen worden? Ich kann das ganze auch mal versuchen, ihnen zu erklären.“
Noch bevor ich antworten konnte, erzählte mir die Kleine dann, „ Also, Goethes Farbtheorie baut auf einem elementaren, polaren Gegensatz von Hell und Dunkel auf. Er erklärt Farben als Grenzphänomene zwischen Licht und Finsternis. Gelb liegt an der Grenze zur Helligkeit und Blau an der Grenze zum Dunkeln . Das Himmelsblau entsteht im Rückgriff auf die antike, griechische Vorstellung als Trübe, Atmosphäre, durch ein durchsichtiges Medium, der Luft, vor dem Dunkel des
Weltalls. Nach Goethe entstehen Farben aus der Mischung von Helligkeit und Finsternis, also im Halbschatten.”
Noch etwas wollte ich fragen, doch der Kopf hämmerte wie verrückt, so das ich nicht alles aufnehmen konnte.
Sie erzählte noch etwas über die Farblehre von Goethe.
„Goethes Farbenlehre geht also nur von zwei reinen Farben aus. Goethe betont jedoch, dass Purpur nicht aus anderen Farben mischbar ist. Daher nimmt er als reine Malfarben Gelb, Blau und Rot.”
„ Marie, aus dir wird bestimmt einmal eine sehr gute Lehrerin. Du kannst einem Menschen alles prima erklären.”
Sie wollte mir noch etwas erzählen, als dann
gerade in diesem Augenblick, erneut diese liebliche Melodie erklang und so sagte Marie leise zu mir, „ Wie schön doch diese Melodie zu dem Rauschen der Wellen und dem Schrei der Möwen passt.“
„Ja Marie, da gebe ich dir Recht. Es ist eine himmlische Magie, die zu einem herüber kommt. Wie aus einem Märchen von Tausend und einer Nacht. Nur, woher kommt diese zauberhafte Melodie?“
Und auch da konnte mir das Mädchen eine Auskunft geben, „Von der kleinen Bar dort drüben, am Hafen. Die heißt Ökologie, weil sich dort vorwiegend junge Menschen aufhalten, die sich mit der ganzen Umwelt befassen. Halt Ökofreak' s eben,“ sagte sie noch lächelnd und malte an ihrem Bild
weiter.
„Was für eine süße Maus," dachte ich mir, dann fragte ich sie, ob sie Lust hätte, mit mir einen Eistee zu trinken und vielleicht, wenn sie es mag, auch noch ein Stück Kuchen dazu essen.
„O, sehr gerne sogar. Darüber freue ich mich riesig. Ich packe noch schnell ein und dann können wir gehen.“
Wir lachten und freuten uns, plauderten über Dies und Das, bis wir endlich diese Bar erreicht hatten.
Sie winkte dem Mann hinter dem Tresen zu, der dann freundlich zwei Barhocker nach vorne stellte, so das wir daran Platz nehmen konnten.
Etwas schaute ich um mich und entdeckte so
die Tafel, die uns ein paar von den giftigen Pflanzen zeigten und darunter stand Marie ihr Name.
„O lala, wenn hast du den da im Schlepptau mein liebes Töchterchen. Habe gerade gedacht, als ich euch Beide sah, was für hübsche Nixen da herein kommen.“
„Ach Papa, du bist und bleibst ein Pantoffelheld.“
„Nein nein, liebe Marie! Pantoffelhelden sind tausend mal schlimmer als dein Vater es ist.“
Und alle Drei, mussten herzlich lachen.
Nun spürte ich auch, dass meine Kopfschmerzen endlich verschwunden waren.
Sehr oft trafen wir Drei uns am Strand und verbrachten gemeinsam, stets einen
wunderschönen Tag zusammen.
Immer bleibt die Hoffnung bestehen, dass das niemals Enden wird.
Ende
Geschrieben und Bilder kreiert von
Monika Stahl (AB)