Beschreibung
Die schrecklichste Art jemanden zu vermissen, ist neben ihm zu sitzen und zu wissen, das man nie zu ihm gehören wird.
Mir kommt es so vor, als hätte ich ewig auf dich gewartet und hätte es nie gewusst - nie zu hoffen gewagt, dass es dich tatsächlich gibt. Auf den ersten war ich immer sehr gespannt, hatte mir vorgenommen ihn wie ein Buch durchzulesen, doch wie soll ich ein Buch lesen, dessen Seiten so schwer sind, dass ich sie nicht umschlagen kann? Dessen Einband mich nicht anspricht, so hässlich ist er, und von dessen Klappentext ich dennoch weiß, dass ein wunderbarer Mensch unter dem Einband stecken muss. Es war keine Liebe auf den ersten Blick, nein, das kann man nicht sagen. Auch nicht auf den zweiten Blick… oder auf den dritten… Es hat tausend Blicke gedauert, bis ich mich selbst verstanden habe – zu lange vielleicht…Im Leben gibt es eine Rangfolge. Manche Menschen stehen eben weiter oben als andere. So käme ein Millionär nie auf die Idee eine schlichte Bankkauffrau zu heiraten, oder? Aber gibt es nicht immer Ausnahmen? Langsam zweifele ich daran, dass es sie tatsächlich gibt und ich werde weiterhin zweifeln, solange ich nicht weiß, was du von mir denkst. Ich hab verdammt oft geliebt und verehrt, hab mir Namen ins Herz tätowiert, nur um sie mit den Fingernägeln so lange blutig zu kratzen, bis sie allmählich verschwanden. Ich hab andere verletzt und Menschen weh getan, die mir nahe standen – Gott verdammt ja, das weiß ich! Ich hab meine zweite Chance längst vertan, aber… nein, es gibt kein „aber“. Ich hab dich einfach nicht verdient, ich hab es nicht verdient an deiner Seite zu sein… Nein, nichts habe ich dafür getan und viel zu oft wurde ich belohnt, ohne etwas getan zu haben… Allmählich wird es Zeit, dass ich verliere. Immer habe ich gekämpft und irgendwas habe ich immer gewonnen! Aber irgendwann kommt offenbar für jeden die Zeit… die Zeit, in der er verliert. In der sein Herz wie ein Kuchen geteilt wird, von dem die ganze Welt etwas haben will… die Zeit, in der man einfach nicht mehr standhaft bleiben kann. Die Zeit, in der selbst ein Kämpfer seine Waffe nieder legt und sein Haupt dem Feind hinhält, nur damit er ihn fesselt und einkerkert, in einen dunklen, kalten, ungemütlichen Raum, den man Gewissen nennt… Und wer bitte will das schon?