Vorwort
Die folgende Geschichte entstand im Rahmen einer Ausschreibung zum Thema "Monster of the week" Leider hat sie es nicht geschafft. Daher wünsche ich Euch allen hier ein schönes Leseergnügen
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt
werde.
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die welt unter dem bett
Karl war müde, sehr müde. Den ganzen Tag war er, mit seinen Eltern, durch einen großen Freizeitpark gelaufen. Jetzt taten ihm die Füße weh und er wollte nur noch eines: Schlafen.
Zum Glück waren gerade Sommerferien, so dass er sich keinen Wecker für die Schule morgen stellen musste. Karl putzte sich die Zähne und zog seinen Schlafanzug an und rief dann seine Mutter, die ihm noch, wie jeden Abend, eine Geschichte vorlas.
Normalerweise schaffte es Karl bis zum Ende
zuzuhören, doch heute schlief er schon vorher ein.
Er musste eine ganze Weile geschlafen haben, als er von irgendwelchen Geräuschen wach wurde. Es hörte sich ein bisschen an, wie wenn irgendjemand etwas durch die Gegend kicken würde, und so etwas wie Stimmen hörte er auch. Allerdings konnte er kein Wort von dem verstehen was da gesprochen wurde. Für Karl gab es nur eine Erklärung: Er war bestimmt einfach so müde, dass er sich das alles einbildete und er noch halb träumte. Das war ihm schon öfters einmal passiert dass er etwas geträumt hatte und dachte, dass es real wäre.
Karl drehte sich auf die andere Seite und versuchte wieder zu schlafen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Die Stimmen, und die Geräusche ließen ihn nicht zur Ruhe kommen. Karl wusste, dass es nicht brachte wenn man sich aufregte, wenn man nicht schlafen kann, da der einzige Effekt dann war, dass man noch mehr Schwierigkeiten mit dem Einschlafen hatte.
Karl machte das Licht an und holte seinen E-book-Reader und las. Doch auch auf die Bücher im E-book-Reader konnte er sich nicht richtig konzentrieren. Immerzu hörte er irgendwelche Geräusche und Stimmen. Später in der Nacht ging er in der Küche an
den Kühlschrank, um eine Limonade zu trinken. Als er zurück ins Zimmer ging, da fiel ihm etwas auf.
Unter seinem Bett war ein kleiner Spalt, und es sah ein klein wenig so aus, als würde dort irgendetwas leuchten. Schnell machte er das große Licht aus um zu sehen, ob das vielleicht nur eine Spiegelung oder so war. Nachdem er das Licht ausgemacht hatte, war es aber eindeutig. Irgendwie leuchtete da tatsächlich etwas unter seinem Bett.
Neugierig wie Karl war, suchte er sich seine Taschenlampe und legte sich flach auf den Boden vor diesen Schlitz, so dass er gut sehen konnte ob, und wenn ja was, da unten
los war.
Als er sich flach auf den Boden gelegt hatte und unter sein Bett sah, glaubte er erst nicht was er da sah. Da waren einige kleine, sehr kleine, Gestalten unter seinem Bett. Die waren zwar gut zu sehen, aber doch so klein, dass noch genügend Platz zwischen ihnen und der Unterseite des Bettes war, Sie konnten sich da unten frei bewegen ohne Gefahr zu laufen sich den Kopf anzustoßen.
Karl dachte weiterhin dass er nur träumen würde, daher hatte er keine Angst und sprach zu diesen kleinen Wesen: »Wer seid ihr? Und was macht ihr da unter meinem Bett?»
Die wesen hatten zwei verschiedene Farben, es gab die Roten und die Grünen. Da trat eines der grünen Wesen vor und sagte: »Wir
halten Ordnung unter Deinem Bett. Wir fressen am liebsten Wollmäuse, Staub oder heruntergefallene Kekse und solche Dinge« Da meldete sich eins der roten Wesen: »Und wir machen einfach gerne Unsinn. Wir können zum Beispiel beeinflussen was Du träumst. Meistens lassen wir Dich nur gutes und schönes träumen, aber eben nicht immer.«
Karl zwickte sich, da er immer noch der Überzeugung war, dass er nur träumte. Schnell stellte er fest, dass er doch nicht träumte. Er war eindeutig wach. Und wenn er wach war, dann musste es diese kleinen roten und grünen Wesen wirklich geben.
Karl fragte die Wesen: »Muss ich den Angst
vor Euch haben?« woraufhin sowohl die grünen als auch die roten Männchen in schallendes Gelächter ausbrachen, und wie aus einem Mund sprachen:
»Ja, vor uns muss man Angst haben, aber nur dann wenn man sich vor einer Stubenfliege fürchtet, oder ein großer Hosenscheisser ist.«
Das wollte Karl nicht, dass er da stand, als sei er ein großer Hosenscheisser, daher versuchte er ebenfalls unter das Bett zu kriechen und sich die grünen und roten Wesen näher anzusehen, doch offensichtlich war er dafür zu groß. So sehr er sich auch bemühte, mehr als seine Hände und Arme
konnte er nicht unters Bett bekommen.
Karl fragte die grünen und die roten Männchen ob sie ihn nicht klein zaubern könnten, doch diese lachten nur und sagten: »Es gibt keine Magie, daher können wir dich auch nicht verkleinern.«
Als sie sich weiter unterhielten sagte Karl: »Seid ihr schuld dass ich so oft in der Nacht aufwache?«
Die grünen und roten Wesen sagten:
»Möglich wäre es, wir spielen so gerne Fußball hier unten mit der Murmel die Du mal vor 3 Jahren verloren hast und die dann unters Bett gerutscht ist.Und Du? Bist Du nicht derjenige der nachts immer so heftig
schnarcht, dass das ganze Bett wackelt und wir Angst haben dass uns die Decke, also Dein Bett, auf den Kopf fällt?«
Karl sagte:
»Ja, das kann schon sein, aber ich muss doch auch schlafen.«
Sowohl Karl, als auch die grünen und roten Wesen erkannten das Problem. Sie hatten einfach unterschiedliche Interessen. Karl wollte nachts schlafen, und die Wesen wollten nachts in Ruhe Fußball spielen.
Es dauerte eine Weile und fast hätte es einen großen Streit gegeben, doch der Vorsitzende der grünen merkte dass das keine Lösung sein konnte. Sie diskutierten monatelang jede Nacht, und jeden Tag. Trotz der vielen
Diskussionen kamen sie zu keinem Ergebnis. Karl dachte noch: »Das ist ja wie bei uns in der Menschenwelt in der Politik, alle reden und diskutieren und niemand kommt auf eine Lösung.«
Viele Monate später einigten sie sich auf Zeiten. in denen die grünen und roten Wesen in Ruhe unter Karls Bett spielen konnten und auf Zeiten, in denen Karl in Ruhe in seinem Bett schlafen konnte.
Und sowohl die grünen als auch die roten Wesen und Karl hatten kapiert:
Ein Streit bringt einen bei Meinungsverschiedenheiten nicht weiter, man muss gemeinsam an einer Lösung suchen,
dann findet man auch eine.
Und alle dachten: »Schade nur dass die Menschen viel lieber sich streiten statt miteinander zu reden«