Fantasy & Horror
Lady Death - New Yorks neuer Tod

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"Andere in's Jenseits schicken, tot sein und dabei verdammt gut aussehen , ist gar nicht so übel. "
Veröffentlicht am 26. März 2016, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Hey, ich bin 16 Jahre und, naja wer hätt's gedacht, schreibe. Ich bin noch ziemlich neu, deshalb vergebt mir wenn ich irgendwas total verhaue... Kritik nehme ich, wie wahrscheinlich alle hier, sehr gerne an. :) Im Moment mache ich eine... Inspirationspause. Ich muss mir erst genau überlegen, wie es denn in der/den Geschichte(n) weitergeht. L.g Wolfsfeder P.S.: Ja, Wölfe haben Federn. xD
Andere in's Jenseits schicken, tot sein und dabei verdammt gut aussehen , ist gar nicht so übel.

Lady Death - New Yorks neuer Tod

Kapitel 1

Dass der Tod gut aussah hatte ich ja schon vermutet, aber so gut? Der verdreckte Spiegel schien geradezu vor Ehrfurcht zu strahlen. Oh halt, nein, das war ja mein Spiegelbild.

„Gefällt es dir?“, fragte mich der Mann in Anzug hinter mir. Interessiert zupfte er an einem seiner weißen Handschuhe herum. Erstaunlich, dass er mir vor wenigen Minuten noch Angst gemacht hatte.

„Ja.“ Ich betrachtete das Mädchen in dem zerrissenen roten Kleid, das mir mein neues Ich zeigte. Sicher, noch der gleiche Körper, aber das Feature der

Unsterblichkeit war schon nicht schlecht anzusehen. Ein gewisser Hauch von Zeitlosigkeit.

„Nett von Ihnen mich doch nicht zu Ende umzubringen.“ Ich drehte mich um, er sah auf.

„Aber, aber. Du wirst doch nicht nachtragend sein? Du weißt, dass ich dich als meine Stellvertreterin brauche und dass dein vorzeitiges Ableben dafür nötig war.“ Genervt verdrehte ich die Augen, nur ein wenig Show. Vor acht Minuten hatte mich das allerdings wirklich gestört, dass ich offensichtlich am sterben allein mit einem fremden Mann in weißen Samthandschuhen aufgewacht war. Blutend, weinend,

bettelnd. Jetzt schämte ich mich schon fast für meine ehemalige Todesangst.

Er blickte mich spöttisch grinsend an, den Kopf schief gelegt und vermutlich den gleichen Moment in Gedanken noch einmal auskostend. Er genoss die Macht. Das war offensichtlich. Selbstsicher rückwärts gehend bewegte er sich von mir weg. „Du weißt was du zu tun hast. Besuche deine Kunden und lass sie diese Welt verlassen. Goodbye, neue Lady Death.“ Das letzte was ich von ihm sah, waren weiße Handschuhe.

Das war jetzt schon zwei Monate her und ich kann euch sagen, dass ich in dieser

Zeit einiges gelernt habe.

Regel Nummer 1: Keiner sieht dich. Aufstylen ist also nicht nötig, allerdings brauche ich das sowieso nicht.

Regel Nummer 2: Immer schön im zugeteilten Bezirk bleiben. Der Tod mag keine Kollegen, auch nicht wenn sie nur vier Blöcke weiter arbeiten.

Regel Nummer 3: Du bist nicht der Boss. Auch wenn es so aussehen mag. Diese ganzen Himmel und Hölle Typen regeln den Kram, du bist nur der Handlanger.

Regel Nummer 4: Latte Macchiato schmeckt dir als Bringer des Todes nicht mehr, genauso wenig wie Dampfnudeln. Essen und Trinken gehört der Vergangenheit an. Ein wenig

Nachtrauern tue ich diesem Verlust ja schon. Aber nur ein wenig.

Soweit so gut. Ihr könnt es euch so vorstellen, als ob ich jeden Morgen eine Art Einkaufszettel kriege und alles, was da drauf steht einfahren muss. In der Regel alte Leute, das ein oder andere Unfallopfer und manchmal auch ein schwer erkranktes Kind. Ich weiß, dass ich das früher mal tragisch gefunden hätte, aber inzwischen... Jeder muss sterben.

Gerade schlendere ich die Fifth Avenue hinauf. Mein nächstes Opfer sitzt in einem Café und wird leider an einem plötzlichen Hirnschlag sterben. Wirklich tragisch. Geschickt und natürlich elegant

wie eh und je schlängle ich mich durch die quatschenden Gäste im Außenbereich. Und wenn ich durch schreibe, dann meine ich das auch so. New York wäre schließlich viel zu anstrengend wenn man andauernd irgendwelchen unfokussierten Spießern aus ihrem kurzlebigen Weg gehen müsste. Genau genommen müsste ich nicht mal gehen, aber ich mag es in ihre nichtsahnenden Gesichter zu schauen.

Die Wände sind in einem warmen orangebraun gestrichen und mit Spiegel anstatt Gemälden verziert. Mein Opfer sitzt in der letzten Nische, hinter dem runden mittig platzierten Thresen. Gute Wahl. Sonnig, ruhig, aber schnell

bedienbar.  Ich schlendere herbei, betrachte nachdenklich seinen braunhaarigen Hinterkopf. Mein altes Ich hätte ihn sicherlich genauso intensiv beobachtet, nur mit voll kommen anderen Hintergedanken und viel schüchterner. Manchmal verdrehe ich immer noch die Augen, wenn ich an meine alten Haarspaltereien denke.

Ich stehe direkt hinter ihm. Gut riechen tut er ja. Fast schon schade, als ich mir meinen weißen Handschuh vom Finger ziehe und meine Hand ausstrecke.

Ein Räuspern.

„Äh, kennen wir uns?“

Braune Augen blicken mich aus dem Spiegel an der Wand  an. Der Typ dreht

sich fragend um. Zu meinem jetzigen aber auch späterem Beschämen muss ich zugeben, dass ich ihn für die erstenzehn Sekunden nur sprachlos angestarrt habe.

„Du-du...“

Er zieht nur die Augenbrauen hoch. Vielleicht liegt auch etwas Mitleid für das trottelige Mädchen in seinem Blick.

„Vergiss es. Hab dich wohl verwechselt. Ich muss los.“

Eilig marschiere ich davon, im Laufen den Handschuh überstreifend. Das Letzte was ich jetzt  brauchen konnte, waren unbeabsichtigte Tote.

„Kein Problem.“, höre ich ihn mir hinterher rufen, während ich förmlich durch die Latte Soja trinkenden

Pseudoveganer renne. Wie mein Durch-Leute-hindurch-laufen wohl für ihn aussieht? Egal. Er kann mich sehen. Das ist nicht normal. Ich muss sofort zu meinem Einkaufslistenschreiber. Sofort.

Kapitel 2

Wer hätte das erwartet? Ich hatte ja eigentlich gedacht nach zwei Monaten ganz gut eingearbeitet zu sein. Ich muss zugeben, dass mich dieser Vorfall doch etwas mehr zum Nachdenken bringt, als ich es zugeben will. Womöglich war ich demnächst auch nicht mehr unsichtbar, musste U-Bahn fahren neben Menschen, die die Leute mit ihrem Mundgeruch schneller töteten als ich, und wahrscheinlich um Erlaubnis fragen sobald ich jemand ins Jenseits befördern sollte. Aufgebracht stapfe ich die Mamortreppen meines Vorgesetzten hoch. Ihr fragt euch vielleicht, warum ich das

meinen zarten Füßen antue, wo ich doch einfach Fahrstuhl fahren oder wie ein Geist hochschweben könnte. Der Grund ist, dass das Herumtrampeln in einem Fahrstuhl nicht sehr zum Abreagieren beiträgt.Und müde werde ich ja eh nicht mehr.

Energisch klopfe ich an die Spezialtür extra hergestellt für Angestellte des Todes. Mein Chef steht auf Formalitäten.

"Herein."

Das Büro war genauso pompös und dekadent designed wie ich es in Erinnerung habe. Mit unnötiger genauso hässlicher wie teurer Dekoration überladen. Ich liebe es.

"Was gibt es Mrs. 035?" 

Er macht sich sogar die Mühe sich aufzusetzen. Ich fühle mich geehrt.

Stellt euch einen in die Jahre gekommenen, gut gekleideten Mann in einem Echtledersessel vor einem Panormafenster über dem besten Viertel von New York vor. Direkt vor ihm ein Mahagonischreibtisch, fein säuberlich aufgeräumt, nur mit einem einsamen Füllfederhalter in Unordnung gebracht. Zwischen silbernen Handschuhen steckend, versteht sich. Wenn ihr das vor eurem inneren Auge seht, habt ihr das Bild, das ich gerade vor mir habe. Dies noch gepaart mit einem leichten Rosmarinduft und einem Hauch von klassischer Musik im Hintergrund.

"Ein junger Klient in einem Café in der Fifth Avenue hat mich gesehen."

Ein Zucken. An der Hand.Nur ganz leicht, aber mir entgehen so kleine aussagekräftige Details nicht. Sind das so brisante Neuigkeiten?

"Haben Sie Ihren Auftrag erledigt?"

"Nein. Das schien mir ungünstig in Anbetracht dieser ungewöhnlichen Sachlage. Sie ist doch ungewöhnlich, oder?" Unschuldig klimpere ich mit den Wimpern.

"Nur ein interner Systemfehler. Vermutlich muss das Melctis überprüft werden." Bevor ihr verständnislos auf das euch unbekannte Wort starrt, lasst es ich erklären: Den Lateinstrebern ist

vielleicht aufgefallen, dass dort das Wort Mel für Honig und Lactis für Milch drinsteckt. Da das ganze Theater hier mit Himmel, Hölle, Bibel und einigem mehr zu tun hat, haben sich irgendwelche Leute diesen geistreichen Neologismus überlegt. Der Konzern in dem Milch und Honig fließt. Auf alle Fälle ist das unsere Art Energieversorgung, für die Listen, die Kontaktaufnahme, die Herstellung der Anti-Serienkiller-Handschuhe und so weiter.




Anmerkungen

Ich hatte diese Idee sehr spontan und hab nicht darüber nachgedacht, wo sie hinführen soll. Eine Fortsetzung ist deshalb ungewiss. Übrigens habe ich mich von Gossip Girl inspirieren lassen ;)

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Wolfsfeder
Hey,
ich bin 16 Jahre und, naja wer hätt's gedacht, schreibe. Ich bin noch ziemlich neu, deshalb vergebt mir wenn ich irgendwas total verhaue... Kritik nehme ich, wie wahrscheinlich alle hier, sehr gerne an. :)
Im Moment mache ich eine... Inspirationspause. Ich muss mir erst genau überlegen, wie es denn in der/den Geschichte(n) weitergeht.

L.g Wolfsfeder

P.S.: Ja, Wölfe haben Federn. xD

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Chaos_Valentin Guten Tag.
Du hast einen spannenden Schreibstyle...wird es noch eine Fortsetztung geben?
Dunkle Grüße
Chaos_Valentin
Vor langer Zeit - Antworten
Wolfsfeder Hey :)
Danke erst einmal und ich hatte eigentlich nicht vor eine Fortsetzung zu schreiben, aber falls sich die Kreativität mal wieder auf mich wirft, tue ich das.
Düstere Grüße,
Wolfsfeder - Creator of Lady Death ;)
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Der Tod löscht das Licht aus,
aber niemals das Licht der Liebe
So sehe ich deine Zeilen und bin gespannt, wie es weiter geht
Schöne Oster mit lG, Angelika
Vor langer Zeit - Antworten
Wolfsfeder Danke für deinen Kommentar :)
Das war zwar eigentlich nicht mein Hintergedanke, aber interessanter Ansatz... Ich hatte ehrlich gesagt gar nicht vor weiterzuschreiben, weil das eine eher spontane Idee war. Aber vielleicht...mmh, ich denke darüber nach ;)
Kannst du mir erklären, warum man die letzten Zeilen in der Buchansicht oft nicht lesen kann? Das stört nämlich ein wenig :D
L.g Wolfsfeder ^^
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Auf meine Nachfrage wurde mir gesagt, dass der Fehler behoben wird.
Ich danke Dir für die nette Antwort
LG, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
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