„Meinst du es ist...?“, begann ich mit zitternder Stimme. Dad schloss mich erneut in seine Arme. Seit Dr. Perez uns von der Anomalie in meinem Hirn berichtet hatte, suchte er ununterbrochen Körperkontakt zu mir. Er hatte mich nur losgelassen, als sie mich zum MRT abgeholt hatten. Danach war er gleich wieder an meiner Seite und drückte meine Hand. Auch Dawson wich mir nicht von der Seite und musterte mich mit traurigem Blick. Ich sah, dass in ihm das gleiche Chaos herrschte, das er sich die selben Fragen stellte, die auch durch meinen Kopf
schwirrten. „Ich weiß es nicht mein Schatz“, beantwortete Dad meine unausgesprochene Frage. „Aber ich hoffe so sehr, dass sie sich getäuscht haben, das Gerät defekt war oder es einfach irgendetwas harmloseres ist.“ Tränen schimmerten in seinen Augen. Mein Leben lang, seit dem Ausbruch der Krankheit meiner Mutter und ihrem Tod hatte ich Angst, ihr zu ähnlich zu werden. Ich hatte Angst, dass ich so enden würde wie sie, mit der gleichen Krankheit. Ich hatte mich vor sämtlichen Anzeichen, die in den letzten Monaten nur zu deutlich auf dieses Etwas in meinem
Kopf hingedeutet hatten, verschlossen. Hatte mich geweigert, in diese Richtung zu denken. Und nun bekam ich die Rechnung für dieses unmögliche Verhalten. „Du musst nicht so enden wie sie“, redete Dad weiter. Es klang, als spreche er mehr zu sich selbst als zu mir. Als würde er sich selbst beruhigen wollen. „Es gibt Medikamente und Therapien. Viele Menschen leben mit dieser Diagnose als wäre nichts. Du kannst weiter tanzen. Du bleibst du. Du...“, seine Stimme erstarb. Immer mehr Tränen rannen ihm nun über die Wangen, immer fester wurde seine Umarmung. Ich würde bestimmt den ein oder anderen
blauen Fleck davontragen, aber das war mir egal. Ich konnte so gut nachempfinden, wie er sich in diesem Moment fühlen musste. Er hatte seine Frau an ihre psychische Krankheit verloren und nun wurde bei seiner einzigen Tochter, die alles war, was er noch hatte, eine Auffälligkeit im Gehirn festgestellt. Natürlich versetzte ihn diese Neuigkeit einen tiefen Schlag. Genauso war es mir ergangen, als ich ihn leblos auf dem Küchenboden hatte liegen sehen. Dawson strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, schob sie mir hinters Ohr und ließ seine Hand auf meiner tränennassen Wange ruhen. „Es tut mir so leid“,
hauchte er. Er war blass, seine strahlenden Augen hatten den Glanz verloren. Der Schmerz in ihnen war kaum zu ertragen. Ich schüttelte kaum merklich den Kopf. „Es ist nicht deine Schuld“, wollte ich ihm damit sagen. „Uns hätte klar sein müssen, dass es nicht normal ist, dass nur du mich sehen kannst“, fuhr er fort. Ich löste mich aus Dads Umarmung und sah ihn entschuldigend an. „Ich...“, nach Worten suchend, kramte ich in meinem scheinbar anormalen Gehirn nach einer Möglichkeit, mit Dawson allein zu sein, ohne meinen Vater vor den Kopf zu stoßen. Auch wenn er nun wusste, dass etwas nicht mit mir stimmte, musste er
doch nicht gleich wissen, WIE verrückt ich wirklich war. „Ich habe Durst. Könntest du mir bitte einen Saft und etwas zu Lesen aus dem Kiosk holen?“, bat ich ihn. „Natürlich mein Schatz, alles was du willst.“ Schwerfällig erhob er sich, gab mir einen Kuss auf den Scheitel, schnappte sich seine Jacke und ging. Möglicherweise tat es ihm ja auch gut, ein bisschen Zeit für sich zu haben, in der er in Ruhe seinen Gedanken nachgehen konnte. „Also, was soll dieser Unsinn?“, fragte ich mit in die Hüften gestemmten Fäuste und funkelte Dawson an. Trotzig schob er die Unterlippe nach vorn. „Das ist
kein Unsinn Prinzessin! Es ist unnatürlich, dass du mich sehen kannst. Dieses Ding, das da in deinem Kopf ist, beweist es. Ich dachte mir ja, dass ich dir nicht guttue, hätte aber nie gedacht, welche Ausmaße das ganze haben könnte. Du bist krank Mira. Ich bin ein Symptom dieser Krankheit. In diesem Moment stehst du hier und redest mit dir selbst!“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich wollte nicht wahrhaben, dass er womöglich recht haben könnte. „Das... das wissen wir nicht“, versuchte ich nicht zuletzt mich selbst zu überzeugen. „Die Ärzte haben IRGENDETWAS gesehen. Wir wissen nicht, was genau da ist. Und selbst wenn
da etwas ist, heißt das nicht, dass du wirklich ein Symptom davon bist. Du bist real, daran müssen wir weiterhin glauben. Ich kann dich berühren, mit dir reden. Ich liebe dich und ich habe ganz sicher keine so starken Gefühle für etwas, das nicht einmal existiert!“ „Ich wünsche mir so sehr, dass du recht hast“, gab Dawson zu und überwand nun endlich den Abstand zwischen uns, um mich in seine Arme zu ziehen. „Es wird alles gut“, wiederholte ich immer wieder und streichelte beruhigend mit der Hand über seinen Rücken. Ich spürte, wie er sich unter meinen Berührungen und Worten ein wenig entspannte. Kurz nachdem Dad zurückgekommen
war, betrat auch Dr. Perez, gefolgt von den beiden Assistenzärzten, das Zimmer. „Und?“, brachte Dad angespannt hervor und drückte wieder meine Hand. Er setzte sich auf den Stuhl, der noch immer neben meinem Bett stand und faltete seine Hände in seinem Schoß. „Ms Hawn, Mr Hawn, die Ergebnisse aus dem vorangegangenem CT haben sich bestätigt. Das differenziertere Bild, das wir durch das MRT gewinnen konnten, macht die Diagnose einfach.“ „Jetzt komm endlich auf den Punkt!“, zischte Dawson aufgebracht. Ich warf ihm einen strengen Blick zu und bedeutete ihm, still zu sein. Dr. Perez räusperte sich. „Sie haben ein
Meningeom, wir gehen davon aus, dass es gutartig ist. In Ihrem Fall handelt es sich um ein Falxmeningeom, das bereits in den Sinus sagittalis superior wächst. An sich stellt ein benignes Meningeom gar kein Problem dar. In den meisten Fällen muss es nicht einmal operiert werden. Viele Patienten leben ihr Leben ohne Symptome. Wären Sie nach Ihrem Sturz nicht ohnmächtig geworden, hätte man selbst bei Ihnen vermutlich nie diese Diagnose gestellt.“ Aus den Augenwinkeln sah ich, das Dawson angestrengt die Stirn runzelte. „Soll das heißen, Mira kann nach Hause und wir belassen alles beim Alten?“, fragte Dad verdutzt. Dr. Perez nickte
bedächtig. „Nun ja, wir würden noch ein paar Tests machen und sie müsste sich in regelmäßigen Abständen untersuchen lassen, um das Wachstum zu überprüfen, aber im Moment sehe ich keinen Grund für eine Strahlentherapie oder Operation.“ Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Immer wieder stieß Dawson mich mit der Schulter an. Ich wusste, worauf er hinauswollte. Nervös kaute ich auf meiner Unterlippe. „Von welchen Symptomen sprechen wir?“, fragte ich. Dr. Perez hob eine seiner buschigen Augenbrauen. „Die zu erwartenden Symptome bei einem Meningeom sind von Patient zu Patient
verschieden und nicht spezifisch. Es kommt auch darauf an, in welchem Bereich genau der Tumor liegt. Jedoch weisen die meisten Patienten starke Kopfschmerzen auf, epileptische Anfälle, Einschränkungen des Sehfeldes und Sprachstörungen oder Änderungen in der Persönlichkeit. In manchen Fällen kam es zu Gleichgewichtsstörungen, mangelnder Erinnerungsfähigkeit oder Taubheitsgefühlen in den Extremitäten.“ Ich sog scharf die Luft ein. „Kopfschmerzen?“, hakte ich zögernd nach. Dr. Perez nickte. „Die Patienten klagte bei der Aufnahme über starke Kopfschmerzen, Dr. Foster hat ihr ein Schmerzmittel verabreicht und daraufhin
das CT angeordnet“, merkte die jüngere Ärztin mit den kurzen braunen Haaren an, die gerade durch meine Krankenakte blätterte. Wieder hob Dr. Perez eine Augenbraue. „Waren diese Schmerzen heute einmalig?“, wollte er wissen. Langsam schüttelte ich den Kopf. „Vor etwa einem halben Jahr hat es angefangen. Ich habe mir nichts weiter dabei gedacht.“ Letzteres war eine Lüge, musste er aber nicht wissen. „In letzter Zeit ist es immer schlimmer geworden. Die Tabletten haben kaum noch geholfen. Mir ist ständig übel, fühle mich unkonzentriert, ausgelaugt und müde. Hin und wieder verliere ich
das Gleichgewicht, die Orientierung oder brauche länger als sonst, um mich an etwas zu erinnern.“ Bestürzt sah Dad mich an. „Warum hast du nichts gesagt?“ Reumütig hob ich die Schultern. „Du hattest einen Herzinfarkt und ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst wegen dem was mit Mum...“, ließ ich den Satz unbeendet. „Ihre Mutter litt an Schizophrenie?“ Dr. Perez las nun selbst in meiner Akte. Widerstrebend nickte ich. „Okay. Ich nehme meine Prognose dann lieber erst einmal zurück. Sie werden uns heute wohl doch nicht mehr verlassen Ms Hawn. Es ist ungewöhnlich, dass ein gutartiges Meningeom solche Probleme
macht, aber machen Sie sich keine Sorgen. Wir gehen dem auf den Grund.“ Dad nickte dankbar. Wieder spürte ich, wie Dawson mich anstieß. Ich vermied seinen Blick. „Mira“, knurrte er. Ich ignorierte ihn, da packte er meinen Arm und drehte mich zu sich herum. Ich schnappte hörbar nach Luft. „Alles in Ordnung?“, fragte der Arzt. Schnell machte ich mich von Dawson los, setzte eine unschuldige Miene auf und bekräftigte, dass alles gut war. Nachdem sich mein Zimmer wieder geleert hatte, ließ ich mich erschöpft in die Kissen fallen. „Ein Gehirntumor“, stieß ich aus und fuhr mir mit den
Händen übers Gesicht. „Ein gutartiger Gehirntumor“, verbesserte Dad und Dawson wie aus einem Munde. Sie klammerten sich an dieses eine Wort, wie ein Ertrinkender an den Rettungsring. Dabei war es nur eine Vermutung, keine Gewissheit. Erst jetzt sickerte die Erkenntnis in meinen Verstand ein. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich locker und ruhig gewesen, nahezu gelassen. Doch nun setzte sich mein Gehirn mit dem neuen Wissen auseinander und ließ meine Gedanken rasen. Einerseits war ich unendlich erleichtert und dankbar, dass es keine Schizophrenie war. Ich war nicht wie meine Mutter! Ich
würde nicht in ihre Fußstapfen treten. Ich war nicht verrückt, es war einfach nur ein Tumor. Ein Tumor, der zwar vermutlich gutartig war, aber eigentlich keine Symptome verursachen sollte. Was hatte das zu bedeuten? „Warum hast du ihnen nichts von mir erzählt?“, fragte Dawson, als Dad sich von mir verabschiedet hatte, um von zu Hause ein paar Sachen zu besorgen. Unwillkürlich zuckte ich zusammen. Ich war so in meine Gedanken versunken gewesen, dass ich ganz vergessen hatte, dass Dawson noch da war. Er schob sich nun neben mir auf das schmale Bett. Wir mussten ein wenig
herumrutschen und uns aneinander festhalten, um nicht herauszufallen. Diese Betten waren nicht dafür gemacht, um in ihnen zu kuscheln. „Es gab keinen Grund dafür“, sagte ich schließlich, woraufhin Dawson mich entgeistert anstarrte. „Es gab keinen Grund? Ist das dein Ernst? Meinst du nicht, dass die Ärzte alles wissen sollten, um dich behandeln zu können?“ Er war völlig ungehalten und bebte am ganzen Körper. „Du hast Dr. Perez doch gehört. Halluzinationen gehören nicht zu den möglichen Symptomen.“ Trotz schwang in meiner Stimme mit. „Nur weil er sie nicht mit aufgezählt hat, heißt das nicht,
dass es nicht im Möglichen liegt. Du hast selbst gehört, dass die Symptome nicht spezifisch sind“, widersprach er. „Du bist kein verdammtes Symptom! Du bist real! Ich weiß nicht, wie es sein kann, dass nur ich dich sehen kann, vielleicht ist es ein Wunder, Schicksal keine Ahnung, ich bin dem Universum jedenfalls unendlich dankbar dafür, dass du an meiner Seite bist, dass ich das alles nicht allein durchstehen muss. Wage es nicht noch einmal, dich selbst als Symptom zu bezeichnen!“ Mittlerweile vergoss ich wieder unendlich viele Tränen, die Dawsons Shirt abermals durchnässten. Ich hatte in den letzten Tagen eindeutig genug
geweint! Aufhören konnte ich trotzdem nicht. „Ist ja gut mein Liebling, ich bin kein Symptom. Ich bin so real, wie du es bist. Es ist alles gut“, versuchte er mich zu trösten. Sanft strich er über meine Arme und hinterließ eine prickelnde Gänsehaut an den Stellen, an denen er mich berührte. Es war schon dunkel als Dad erneut seinen Kopf in das Zimmer steckte. Er ließ die Reisetasche am Ende meines Bettes auf den Boden fallen und gab mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Stirn. „Ich wusste nicht, wie lange du hier bleibst aber ich werde sowieso jeden Tag hier sein und Toby könnte dir auch noch
was vorbei bringen, wenn du etwas brauchst. Ich habe mit ihm telefoniert als ich zu Hause war, er und deine anderen Freunde machen sich Sorgen um dich.“ „Hast du... es ihm erzählt?“, fragte ich angespannt. Er schüttelte verneinend den Kopf. „Ich habe ihm gesagt, dass du wahrscheinlich für eine Weile nicht zur Schule kommen wirst, er dich morgen gerne besuchen kann. Ich dachte, du würdest es ihm gerne selbst sagen.“ „Danke.“ Nach eine kurzen Pause sagte ich: „Du musst wirklich nicht jeden Tag hierher fahren.“ Dad lachte. „Natürlich muss ich das. Was wäre ich für ein Vater wenn nicht. Du hast mich schließlich auch
täglich besucht, selbst wenn du fix und fertig von der Schule warst. Außerdem habe ich so einen Grund, Hannah öfter zu sehen. Sie lässt dich grüßen.“ Ich bedankte mich mit einem breiten Grinsen. „Was ist?“, fragte er neugierig. „Du und Schwester Hannah ja?“ Eine leichte Röte überzog sein Gesicht, was mich nur noch mehr lachen ließ. „Ist es etwas ernstes?“, fragte ich als ich mich wieder etwas beruhigt hatte. Er wackelte unschlüssig mit dem Kopf von einer Seite zur anderen. „Keine Ahnung ehrlich gesagt. Ich mag sie und sie scheint mich auch zu mögen, da hattest du also recht mit deiner
Vermutung damals.“ „Sie wäre verrückt wenn nicht“, fuhr ich dazwischen. Wir mussten beide herzhaft lachen. Dawson blieb in dieser Nacht bei mir. Er hielt mich in seinen Armen und hauchte mir leichte Küsse in den Nacken. Jedes Mal wenn ich wach wurde und befürchtete, jeden Moment aus dem Bett zu fallen, spürte ich, wie er mich dichter an seinen Körper zog. Er würde mich nicht loslassen. Mit diesem Wissen schlief ich schnell wieder ein. Der Morgen kam, ich ging duschen und unterhielt mich mit der alten Dame, mit der ich mir das Zimmer teilte. Sie hatte einen starken epileptischen Anfall gehabt
und schlief beinahe den ganzen Tag, was ich allerdings nicht allzu schlimm fand. Dadurch hatte ich meine Ruhe, die ich an der Seite von Dawson genießen konnte. Kurz nach dem Frühstück, das für mich allerdings nur aus einem Glas Wasser bestand, da ich nüchtern bleiben sollte, angelte ich mein Handy aus der Tasche, die Dad mir mitgebracht hatte. Ich schaltete es ein und entdeckte über dreißig neue Nachrichten, die ich nacheinander abarbeitete. Einige waren von Dad, der mir von den Anrufen der RDA und Toby berichtete und mich fragte, ob es mir gut ginge. Das war bevor er hier gewesen war. Richard schrieb, dass Dad ihm erzählt
hatte, was passiert war. Er hatte gestern bei uns übernachtet und sich ein wenig um Dad gekümmert. Er machte sich Sorgen und wünschte mir alles Gute. Ich schrieb ihm eine kurze Antwort und widmete mich dann den weiteren Nachrichten. Die meisten waren von Toby, Beth und Cora. Ich fand auch eine von Carson und Raffael, selbst von Florence, die sich alle nach mir erkundigten und fragten, ob alles in Ordnung war. Ich hatte nicht den Nerv ihnen allen zu antworten, also schrieb ich nur Toby, dass ich noch lebte und wir gern später quatschen könnten, er auch Beth und Cora Bescheid geben sollte und ihm viel
Spaß in der Schule wünschte. Kaum hatte ich das Handy beiseite gelegt, schwang die Tür auf und eine Traube Ärzte kam herein, an der Spitze Dr. Perez. Visite. Sie unterhielten sich einen Moment mit der Dame neben mir, die Mrs Maysly hieß, und richteten ihre Aufmerksamkeit schließlich auch auf mich. Dr. Perez forderte eine der Ärzte auf, meinen Fall zu schildern und gab danach Anweisungen zu Untersuchungen, die die jungen Ärzte im Laufe des Tages durchführen sollten. Meine Zimmergenossin schnarchte bereits wieder leise vor sich hin als sich
das Zimmer wieder leerte. Nur eine Ärztin blieb zurück. Die Brünette, die auch gestern schon einer von Dr. Perez´ Schatten gewesen war. „Hallo, mein Name ist Dr. Hill. Ich möchte Ihnen etwas Blut abnehmen. Sie haben heute noch nichts gegessen?“, vergewisserte sie sich. Als Antwort knurrte mein Magen in ohrenbetäubender Lautstärke. Dr. Hill lächelte. „Keine Sorge, sobald die Werte aus dem Labor zurück sind und wir die Ergebnisse überprüft haben, bekommen Sie Ihr Frühstück. Ich hoffe nur, dass bis dahin nicht schon Mittag angesagt ist“, scherzte sie. Ich fand das allerdings gar nicht lustig,
mein Magen auch nicht. Er zeigte seinen Protest mit einem wütenden Brüllen. Ich ballte meine Hand zur Faust, als D. Hill dies von mir verlangte und beobachtete, wie das Blut meinen Körper verließ, um in eine kleine Röhre gesperrt zu werden. Dawson saß neben mir und hielt meine freie Hand. Er drückte sie leicht. Ich sah ihm kurz in die Augen und entschloss mich dann, ihm den unausgesprochenen Gefallen zu tun und sein Gewissen zu beruhigen. Ich gab meiner Stimme einen beiläufigen Tonfall als ich fragte: „Können bei so einem Tumor, wie ich ihn habe, auch Halluzinationen auftreten?“ Sie legte den Kopf leicht schräg und musterte mich.
„Soweit ich weiß nicht. Ich bin aber auch erst am Anfang meiner Ausbildung. Ich kann D. Perez fragen, wenn Sie wollen“, erwiderte sie eifrig. „Nein, nein es war nur so eine Frage.“ Ich lächelte sie an und hoffte, dass sie nicht sofort nachdem sie dieses Zimmer verlassen würde, zu ihrem Vorgesetztem lief, um ihm von meiner Frage zu berichten. „Siehst du“, bemerkte ich triumphierend als die Ärztin fort war, „Halluzinationen sind für diesen Tumor nicht typisch.“ Dawson verdrehte die Augen. „Kleine Besserwisserin“, schimpfte er gespielt entrüstet. „Danke dass du gefragt hast.“ Er beugte sich zu mir herunter und
hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
trixi1303 Oh Mann, ein Tumor. Ich hoff aber immer noch das alles gut wird. Und das Dawson ein Symptom ist kann ich nicht glauben. Wie würde es sich sind erklären das der Pfleger beim CT den Ring gesehen hat, den Dawson Mira geschenkt hat. Außer sie hat ihn selbst gekauft und das andere war Einbildung. Aber das glaub ich nicht. Und jetzt hoff ich dass es bald weitergehen wird. |
abschuetze Na zu meinem Glück hast du noch nicht weiter geschrieben. Vier Kapitel auf ein Mal ist schon 'ne Menge. Hat sich ja allerhand zugetragen. Hm ... Tumor. Na hoffentlich verschwindet Dawson nach einer evtl. Operation nicht. LG von Antje |
LilaLilime Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt :) LG von Andrea |
minimaus21 Oh Mann, spannend spannend spannend!! Hoffentlich kommt Mira gut aus der Sache raus! Und was hat es denn jetzt mit Dawson auf sich?? :D LG und schöne Ostern, minimaus21 |
LilaLilime da hätte man beinahe gedacht, man hätte das Rätsel gelöst und dann ist es doch nicht sicher... zum Verrücktwerden :D Schön dass du wieder mit dabei bist noch einen schönen Ostermontag Andrea |