Fantasy & Horror
Akuma Kap. 34

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"Akuma Kap. 34"
Veröffentlicht am 19. März 2016, 14 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Wer weiß schon was "morgen" für dich bereit hält. Aktuell überarbeite ich Insane und mein Leben und möchte ersteres bald hier hoch laden.
Akuma Kap. 34

Akuma Kap. 34

Winter 2013, Tokyo

Wir rannten, so schnell wir konnten und im ersten Moment wirkte es auch so, als seien wir die Polizisten losgeworden. Hinter einer Hausecke blieben wir stehen, um zu Atem zu kommen. „Was…was wollten die von uns?“, keuchte Yuki und stützte die Hände auf die Oberschenkel. Ich lehnte mich gegen die Wand und zuckte mit den Achseln. Mein Bruder richtete sich wieder auf, kam auf mich zu und zog mir die Kapuze in die Stirn. „Das darfst du nie vergessen. Sonst sieht man deine Ohren“, lächelte er, noch immer völlig außer Atem. Ich nickte. „Hey, ich sehe

sie! Sie sind hier drüben!“, rief eine Stimme vom Eingang der Seitengasse. Wir zuckten zusammen und als wir den Polizisten sahen, liefen Yuki und ich erneut davon. Wir rannten wirklich lange, doch auf einer Brücke umschlossen uns die Polizisten. Woher hatten sie gewusst, dass wir hier lang kommen würden? Wir blieben stehen, jedoch nicht in der Absicht uns zu ergeben. Ich stellte mich vor Yuki. Ich würde es nicht zulassen, dass sie mir ein zweites Mal meinen Bruder nehmen könnten. Die Polizisten kamen immer näher, ich fauchte und schlug nach ihnen. Da packte einer von ihnen Yuki am Arm und versuchte

meinen Bruder in seine Gewalt zu bringen. Doch Yuki wehrte sich, wodurch der Beamte seinen Griff nicht länger halten konnte und Yuki los ließ. Durch die frei gewordene Energie stolperte Yuki nach vorn und auf das Geländer der Brücke zu. Geistes gegenwärtig versuchte ich meinen Bruder zu packen und ihn festzuhalten, doch ich war zu spät. Yuki kippte über das Geländer und bevor er begriff was mit ihm geschah, fiel er hinunter und dem reißenden Fluss entgegen. Ich wusste, dass ich nicht schwimmen konnte, doch ich würde meinen Bruder nicht sterben lassen. Also setzte ich einen Fuß auf das Geländer und sprang

Yuki nach. Das Wasser umschloss mich mit seinen Nassen Armen und versuchte mir die Luft aus den Lungen zu drücken. Doch ich kämpfte dagegen an und schaffte es zurück an die Oberfläche zu gelangen. Verzweifelt sah ich mich um und entdeckte meinen Bruder. Er trieb mit dem Gesicht nach unten auf dem Wasser. Irgendwie schaffte ich es, zu ihm zu gelangen. Ich packte Yuki und versuchte auf irgendeinen Weg zum Ufer zu paddeln. Dort angekommen legte ich meinen Bruder mit dem Rücken auf den Boden und drückte so lange auf seinen Brustkorb, bis er Wasser spuckte. Erst schien er nicht zu wissen, wo er war und

als er mich ansah weiteten sich seine Augen. Im Wasser war mir wieder die Kapuze vom Kopf gerutscht. Yuki starrte auf meine Ohren. „Ein…ein Katzenmensch. Bleib bloß weg von mir!“, rief er und versuchte sich von mir wegzuschieben. Ich traute meinen Ohren nicht. Was sollte das? Ich war doch sein Bruder, wie konnte er so etwas zu mir sagen? Verzweifelt versuchte ich ihn zu erklären, was passiert war, doch Yuki´s Angst war zu groß. Er musste sich Unterwasser den Kopf angeschlagen haben. Ich realisierte, dass mein eigener Bruder binnen Sekunden vergessen hatte, wer ich war. Noch immer mit diesem Gedanken kämpfend fiel ich auf

die Knie. Passierte das hier wirklich?

Sommer 2015, Aokigahara

„Skalpell.“ Man reichte ihm ein Skalpell. Die scharfe Klinge durchschnitt die Haut der Stirn. Dunkles Blut quoll aus dem Schnitt, Yuki verzog das Gesicht. „Anscheinend wirkt die Narkose noch nicht vollständig“, stellte einer der Ärzte fest. „Das ist jetzt irrelevant. Wir können die OP nicht abbrechen.“ Sie fuhren fort. Einer von ihnen achtete darauf, dass das Blut sich nicht überall verteilte. Ein Anderer reichte die angeforderten Werkzeuge. Der leitende Arzt begann nun die Schädelplatte auf zu sägen, da riss Yuki die Augen auf. Erst begriff er Situation

nicht, doch dann strömte der Schmerz von seinem Kopf durch den gesamten Körper und es wollte einfach nicht aufhören. Mit aller Kraft versuchte er sich von den Fesseln zu befreien, die ihn an den Tisch zwangen. Doch die Narkose lähmte noch immer seinen Körper und stahl ihm all seine Kraft. Die Ärzte schienen ihn kaum zu beachten. Sie fuhren ohne Unterbrechung mit der OP fort. Die Schmerzen steigerten sich bis ins unerträgliche und Yuki´s einziger Gedanke galt diesem ein Ende zu bereiten. Er schrie um Hilfe, doch niemand hörte ihn. „Akuma!“ Yuki schrie den Namen so laut er konnte.

„Akuma! Ich dein Bruder rufe dich! Wenn du mich hörst, bitte hilf mir! Ich flehe dich an!“ Tränen rannen über das Gesicht des 17 – Jährigen. Plötzlich flackerte das Licht. An, aus, an, aus, doch die Ärzte ließen sich jedoch nicht beirren und dachten nicht daran aufzuhören. Die Glühbirne zersprang, absolute Dunkelheit überflutete den Raum. Doch anstatt Yuki zu bedrohen, umschloss sie ihn und versteckte den 17 – Jährigen vor den Ärzten. Doch nicht nur die Dunkelheit hatte den Raum betreten. Da war noch etwas. Oder jemand. Yuki hörte einen gequälten Aufschrei, einer der Ärzte. Ein Anderer wurde erwürgt. Warum

wusste er, wie so etwas klang? Yuki wusste es nicht, doch das Geräusch war ihm bekannt. Dem letzten Arzt wurde die Kehle durchtrennt. Dann löste sich der Druck auf Yuki´s Armen und Beinen. Doch der Schmerz strömte noch immer im Wellen durch seinen Körper. Hände umschlossen Yuki´s Oberkörper und richteten ihn auf. Es viel dem 17 – Jährigen schwer, sitzen zu bleiben. Er hatte zu viel Blut verloren. Wer auch immer noch in dem Raum war ging mit sicheren Schritten umher und schien etwas zu suchen. Yuki hörte das Wühlen in Schubladen. Dann kam die Person zurück und Yuki spürte, wie ihm vorsichtig ein Verband angelegt wurde.

Langsam gewöhnten sich Yuki´s Augen an die Dunkelheit und er erkannte die Umrisse seines Retters: Haori, Hakama, lange Haare und Katzenohren. „Akuma?“, fragte Yuki noch immer mit Tränen in den Augen.

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Chaos_Valentin
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