Vorwort
Die folgende Geschichte entstand im Rahmen einer Ausschreibung zum Thema "Ist das gerecht?" Leider hat sie es nicht geschafft. Daher wünsche ich Euch allen hier ein schönes Leseergnügen
Die Geschichte darf gerne weiterverwendet werden wenn
1) Kein Geld damit verdient wird
2) Der Name der Autorin bei jeder Veröffentlichung DEUTLICH genannt wird (Susanne Weinsanto aka JeanneDarc)
3) Ich bei weitergehenden Verwendungswünschen VORHER gefragt
werde.
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Das neue Kind
Chantal ging gerne in den Kindergarten. Sie freute sich, wenn sie mit den anderen Kindern spielen konnte. Sie hat-te eine sehr gute Freundin. Mit Mareike malte sie manch-mal gemeinsam an einem Bild.
Bei einem Ausflug sollten sie immer zu zweit in einer Reihe laufen und sich dabei an den Händen fassen. So ein Ausflug machte allen großen Spaß. Die Kindergärtnerinnen merkten, dass die beiden sich gut verstanden.
Mit den an-deren Kindern verstanden sich die beiden ebenfalls gut. Sie hatten immer viel zu
erzählen, wenn sie mittags zu ihren Eltern nach Hause gingen.
An einem schönen sonnigen Samstag im Mai, planten Chantals Eltern einen Besuch im Zoo. Chantal freute sich, und holte sogleich ihren Kinderfotoapparat. Sie liebte Tiere. Gerne hätte sie eine Giraffe oder einen Elefanten ge-streichelt.
Ihre Eltern holten das Auto aus der Garage und sie machten sich auf den Weg, Sie bezahlten an der Kasse den Eintritt. Da sah Chantal Flamingos, da sie die Farbe rosa so liebte, fotografierte diese sogleich.. Sie war schon lange nicht mehr im Zoo gewesen, und sie hatte vergessen, dass sich durch den
ganzen Zoo ein wassergefüllter Graben zog, auf dem man mit Booten fahren konnte. Das Beste dabei war, dass diese Fahrten im Eintrittspreis mit drin waren.
Chantal sah die Boote und erinnerte sich an die früheren Zoobesuche.
Sie zog ihre Eltern an den Anlegesteg. Beim Einsteigen hatten sie alle Angst, ein netter Mann half ihnen. Als sie im Boot saßen, fuhr es langsam weiter und sie konnten im ganzen Zoo einen kurzen Blick auf die Tiere werfen. Die Fahrt dauerte fast eine Stunde und als sie wieder ausgestiegen waren, gingen sie zu den Wölfen. Chantal fragte ihre Eltern: „Ist da auch der Wolf von Rotkäppchen dabei?“ Da mussten ihre Eltern ein wenig lachen, Sie
erklärten ihrer Tochter, dass das Märchen vom Rotkäppchen nur eine Geschichte ist. Irgendjemand hatte sich die ausgedacht, die Wölfe die sie hier sah waren dagegen lebendig.
Chantal hatte ein bisschen Angst vor den Wölfen und zog ihre Eltern schnell weiter zu den Giraffen. Dort fragte Chantal ihre Eltern: „Mama, was macht die Giraffe, wenn sie Halsweh kriegt? Ihre Mutter wusste darauf eine pas-sende Antwort und sagte: „Dann bekommt sie vom Tierpfleger einen sieben Meter langen Schal.“ Chantal schaute ihre Mutter an und sagte: „Oh, toll, so einen langen Schal will ich auch“ Ihre Mutter sagte: „Na, du kannst Dir so einen Schal ja zu
Deinem Geburtstag wünschen, das dauert ja nicht mehr so sehr lange, bis Du Geburtstag hast. Inzwischen waren sie schon ein bisschen müde und machten sich auf den Heimweg.
Am nächsten Tag erzählte Chantal im Kindergarten von ihrem Zoobesuch. Da wurde die Kindergärtnerin nach draußen gerufen. Als sie zurückkam, hatte sie ein Kind da-bei, dass auch hier in den Kindergarten sollte. Die anderen Kinder sahen das Mädchen an, und fanden sie irgendwie seltsam. Es hatte eine ganz dunkle Haut, und auch die Haare waren so komisch gekräuselt. Erst wollten sie alle nicht mit diesem seltsamen Mädchen spielen. Dann erinnerte
sich Chantal daran, dass ihre Mama ihr erzählt hatte, dass viele der Tiere im Zoo aus einem anderen Land kamen. Chantal war gleich klar, dass dieses Mädchen auch aus einem fremden Land kommt. Sie fragte Chantal das Mädchen: „Wie heißt Du denn?“ Das Mädchen sagte: „Ich heiße Ayoma und komme aus Nigeria“ Chantal fragte wei-ter: „Warum bist du zu uns gekommen?“ Ayoma sagte: „Weil die Menschen in Nigeria sehr arm sind,“ und Chantal sagte: „Das ist doch aber nicht gerecht, wenn manche Menschen ärmer sind als andere, nur weil sie woanders geboren sind ...“
Die anderen Kinder und die Kindergärtnerin stimmten Chantal zu und schon bald erzählte
Ayoma viel von ihrem Heimatland. Die anderen Kinder erzählten von Deutschland. Schon bald war Ayoma bei allen anderen im Kindergarten gern gesehen. Als Ayoma Geburtstag hatte, machte ihre Mutter Kokos-Bananen-Pudding, den alle in Nigeria sehr liebten, und der sehr schnell von allen Kindern aufgegessen war.