Gedichte
Adalberts Kühlschrank

Adalberts Kühlschrank

Die Extrawurst nach Starmanier

bezieht mit Stolz ihr Hauptquartier im Oberfach ganz nah am Licht. Ein andrer Ort gefiel ihr nicht. Tief unten reift ein Camembert in seiner dunklen Schachtel. Er denkt - er sei, wer weiß wie wer - ein Nest für eine Wachtel? Der Dosenfisch hat mopsfidel die Lasche aufgezogen. Er lugt voll Wollust aus dem Sud.

Das Blech ist nun verbogen.

Die Gurken hat man reingelegt, und Eier in die Sole. Das hat den Adalbert bewegt. Er hat ja nicht viel Kohle. Es gibt sogar noch Mahlkaffee, der die Gerüche bindet der Speisereste vom Buffet, bis Adalbert sie findet. Doch dann hat sich das Bier verkühlt an einem schlimmen Tage. Es schäumt vor Wut, hat Zorn gefühlt, stellt die Vertrauens-Frage,

wie man es hielte mit dem Alter, der Haltbarkeit, dem Thermostat. Das kam vor den Bewohner-Rat und dann vor Adalbert, den Halter. Der lässt sich Zeit und sagt nicht viel, weil er ganz gerne gammelt. Das ist für ihn mehr als ein Spiel, dass er so vieles sammelt.

(c) tulpenrot