Kurzgeschichte
Lebensmüde - Sudan wurde eingeschläfert am 19.03.2018

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"Sudan ist tot"
Veröffentlicht am 29. Februar 2016, 20 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Andrea Minutillo
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich - eindeutig rot - freiheitsliebend - in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt - nach außen der Fels in der Brandung - die Person, auf die man sich verlassen kann - auch mal anlehnen, kein Problem - ein dunkles samtiges Rot also - richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand - Struktur - Kunstschule Zürich - zahlreiche Ausstellungen in der Region - flippig - flapsig - bunt in mir drin - auch mal ...
Sudan ist tot

Lebensmüde - Sudan wurde eingeschläfert am 19.03.2018

Noch bestaune ich die herrlichen Farben des Sonnenuntergangs

Es ist ruhig geworden um mich herum

Die Menschen - - - armselig gierig

Eine bleischwere Müdigkeit legt sich auf meine Augen

Ich lechze nach Erleichterung

nach Gesellschaft


und nicht zuletzt nach Frieden


Meine Beine

sie wollen die Bürde nicht mehr tragen

Kraftlos sacke ich zusammen

Ohne einen Hoffnungsschimmer

ohne Willen

etwas zu ändern


Einfach aufzustehen


Es ist so schön still in diesem Moment

müde


Noch bestaune ich die herrlichen Farben des Sonnenuntergangs

Es ist ruhig geworden Um mich herum


Die Menschen - - - armselig gierig

Eine bleischwere Müdigkeit legt sich auf meine Augen

Ich lechze nach Erleichterung Nach Gesellschaft Und nicht zuletzt nach Frieden

Meine Beine Sie wollen die Bürde nicht mehr tragen Kraftlos sacke ich zusammen Ohne einen Hoffnungsschimmer

ohne Willen

ohne den Willen etwas zu ändern einfach aufzustehen

Es ist so schön still in diesem Moment

An mir wird gedrückt und gezerrt

Aufgeregte Stimmen um mich herum

Und nun bin ich wach Benommen, aber wach! Sie zerren an mir! Menschen!

Ich setze alle Energiereserven frei! Doch es reicht nicht aus zu weich meine Knie Und dann ...

Dunkelheit. Es klappert und wackelt Lautes Getöse


















Endlich Ruhe Endlich wieder Ruhe Hinter mir Ein frischer Luftzug Licht Vor mir - - - Stöcke Sie schubsen mich Doch sie tun mir keinen Schmerz an Sie bringen mich dazu, mein Gefängnis zu verlassen Rückwärts Rückzug

Vor mir liegt Steppe

Und in der Luft …

Rieche ich …

Kann es wirklich sein?

Beinahe bin ich aufgeregt.



Ich rieche Artgenossen!



























Die Idee kam mir bei der Fernseh-Reportage:


Die Letzten Ihrer Art Das Ende der weißen Nashörner









Und nun ist es geschehen ...

Sudan ist tod.

Das wohl bekannteste Nashorn der Welt. Mit 45 Jahren ist das altersschwache Tier eingeschläfert worden.

Die letzten beiden seiner Art sind seine Tochter und Enkelin.

Eine Fortpflanzung ist eventuell möglich dank eingefrorener Spermien ...





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Hörbuch

Über den Autor

Frettschen
Ich
- eindeutig rot
- freiheitsliebend
- in mir drin schon mal unsicher, beinahe verklemmt
- nach außen der Fels in der Brandung
- die Person, auf die man sich verlassen kann
- auch mal anlehnen, kein Problem
- ein dunkles samtiges Rot also
- richtig viel Farbe - dicke Haufen davon auf der Leinwand
- Struktur
- Kunstschule Zürich
- zahlreiche Ausstellungen in der Region
- flippig - flapsig - bunt in mir drin
- auch mal nachdenklich
- manchmal introvertiert
- stets auf der Suche nach Neuem
- in meinem Bereich versteht sich
- Sternzeichen Löwe
- Querdenker und Rebell
- reiße mir die guten Seiten des Alltags unter die Nägel
- manchmal erwische ich auch die weniger Guten,
doch die schüttele ich hastig ab

ich liebe:
- einsame Orte
- den Wind
- das Geklapper der Taue an den Masten
- ob an Fahnen oder Booten, ist mir egal
- die Ruhe im Wald
- der Schutz eines Baumes - wenn man sich darauf einlässt
- das Eintauchen in die Arbeit an der Staffelei
- wenn`s gelingt
- das sichere und untrügliche Gefühl,
etwas Besonderes entstehen zu lassen
- das Spielen mit unserer Sprache
- gutes Essen
- ein unerwartetes Lächeln
- Musik - alle Richtungen
- am besten schön laut
- Tanzen
- Ausdruck
- Profil
...

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FLEURdelaCOEUR 
Ich habe heute auch von seinem Tod gelesen.
Du hast sehr berührend über diese Nashörner geschrieben ...

Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Machara Ein Ende, dass erleichtert....nach einem Anfang der nichts Gutes versprach. Sehr emotional geschrieben...hat mir sehr gut gefallen.
Vor langer Zeit - Antworten
Lessa Ich habe lange gewartet mit meinem Kommentar, weil ich ihn nicht recht in Worte fassen konnte. Das kann ich zwar noch immer nicht, aber ich kann's ja auch nicht ewig rausschieben.
Mich überkommt bei dem Gedanken daran, wie wir mit unseren Mitlebewesen auf diesem Planeten umgehen, meist um der Profitgier willen, heißer Zorn. Ob das nun Nashörner sind, denen die Hörner abgeschnitten werden, Haie, denen die Flossen abgeschnitten werden und die dann zurückgeworfen werden, oder Elefanten, Wale, Hühner in Massentierhaltung, wo die "unerwünschten" Hähnchen dann geschreddert werden, oder was auch immer.
In sofern freut mich der 'positive' Ausgang des Gedichts, denn da das Nashorn ja Artgenossen riecht, ist es wohl - noch - in der freien Wildbahn vertreten.
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Du freust dich zu früh, meine liebe Lessa
auch in diesem Fall ist der Mensch das große Arschloch, das erst erwacht, wenn die Karre platt ist.
Ich habe diese Geschichte nach einer Reportage geschrieben. Es handelte sich bei diesem Nashorn um ein Weibchen. Sie waren froh, eines gefunden zu haben. Es gibt nämlich tatsächlich noch EINEN Bullen dieser Art. Er wird streng bewacht und mit den wenigen Weibchen, die es noch gibt, zusammengebracht.
Doch der Bulle ist alt und hat keine Lust mehr auf knackige Nashornkühe! Nun wird gerätselt, wie man dem alten Herrn sein Sperma entlocken kann ...
Du findest Bilder im Internet dazu - sehr skurril! Der Bulle heißt "Sudan" du findest die Bilder aber leichter unter "die letzten Nashörner".
Dort kannst du dir den Opa betrachten. Selbst einem Laien fällt auf, das es ein wirklich altes Tier ist. Ich werde die Sache auf jeden Fall im Auge behalten. Mal sehen, was sich der Mensch nun ausdenkt, um die Art der weißen Breitmaulnashörner zu retten ... wie sehr die wenigen Tiere leiden müssen, damit Mensch sein Gewissen wieder beruhigt ...
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Hallo Frettschen
mir gefällt, wie einfühlsam Du zwei so unterschiedlichen Ebenen literarisch miteinander verwebst. Deine Worte berühren sanft das Herz, erzeugen Mitleid mit Mensch und Tier und appelieren doch in ihrer Sanftheit an unsere Vernunft endlich zu begreifen das es schon 5 vor 12 und fast zu spät ist.
Menschen haben die Möglichkeit zu entscheiden,Tiere und Umwelt sind abhängig von unserem Handeln.
Möge Klugheit und Umsicht, über Dummheit und Niedertracht den Sieg davon tragen, wünscht sich von ganzen Herzen die Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Danke für deinen wunderbaren Komentar! Da gibt es nichts hinzu zu fügen. Und ja - hoffentlich kriegen wir noch die Kurve! Für die Nashörner allerdings scheint es zu spät zu sein. Es wird wohl nur noch mit einer künstlichen Befruchtung "fruchten" können, doch auch dafür wird dem alten Bullen noch was abverlangt ...
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Anders und besonders Gefällt mir. Lg Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Sehr schön geschrieben und bebildert. Kann es aber sein, dass der Text auf S. 6 doppelt ist? Oder ist es so gewollt?
LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Es ist gewollt.
Denn die ersten Zeilen können durchaus die Gedanken eines Menschen sein, der des Lebens müde ist - oder sich eben in einem vorübergehenden Tief befindet. Dann folgt die Geschichte zu der Reportage um die letzten weißen Breitmaul-Nashörner.
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Nee, ich meinte NUR auf Seite 6. Das erste hab ich schon verstanden.
Vor langer Zeit - Antworten
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