Fantasy & Horror
Akuma Kap. 27

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"Er war wie ich..."
Veröffentlicht am 28. Februar 2016, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Wer weiß schon was "morgen" für dich bereit hält. Aktuell überarbeite ich Insane und mein Leben und möchte ersteres bald hier hoch laden.
Er war wie ich...

Akuma Kap. 27

Sommer 2015, Aokigahara

Die Tür flog auf und Yuki zuckte zusammen. Ganz so, als wolle er sich vor etwas schützen, riss er die Arme hoch und hielt sie über den Kopf. Mizusu schrak innerlich vor dieser Reaktion zurück, doch äußerlich stürmte sie in den Raum, direkt auf Yuki zu und nahm ihn in den Arm. „Hey, alles wird gut. Ich bin jetzt da“, flüsterte sie und drückte ihn an sich. Anfangs sträubte Yuki sich gegen den Kontakt, doch nach einigen Sekunden erkannte er ihren Geruch, Erinnerungen strömten in seinen Kopf und seine Muskeln entspannten sich. Mizusu atmete

erleichtert auf. Jedoch blieb dieses Bild nicht lange bestehen. Hinter der 16 – Jährigen waren Doktor Onimura und zwei Pfleger in den Raum gekommen. Sie packten Mizusu und rissen sie und Yuki auseinander, doch der 17 – Jährige wollte seine Freundin nicht gehen lassen. Er sprang auf und schlug einen der Pfleger mit einem gezielten Schlag nieder. Mizusu unterdrückte einen Aufschrei. Ihr Freund stellte sich vor sie, entschlossen niemanden vorbei zu lassen. Mizusu ging auf ihn zu und schloss ihn von hinten in die Arme. „Yuki, bitte nicht. Bitte beruhige dich“, flüsterte sie. Der 17 – Jährige drehte sich um und erwiderte Mizusu´s Geste.

Er legte seinen Kopf auf ihren und flüsterte: „Null, drei, eins.“ Doch die 16 – Jährige verstand die Botschaft nicht. „Bitte tu, was sie dir sagen, dann kann ich bald wiederkommen“, bat Mizusu uns löste sich aus der Umarmung. Sie sah auf und erkannte Trauer in seinen Augen. Es tat ihr leid, dass sie die Botschaft nicht verstand, doch sie würde ihr Bestes tun, um es herauszufinden.

Frühling 1911, Aokigahara

Kurze Tage und lange Nächte zogen an mit vorbei und ich erlang mit der Zeit immer mehr Freiheiten. Allerdings durfte ich mein Zimmer noch immer nicht verlassen. Doch im Gegenzug dafür hatten sie mir einen Block und Kohle zu zeichnen gegeben. Meistens saß ich auf der Fensterbank, wenn es regnete oder der Nebel durch den Wald schlich. Und jedes Mal sah ich am Rand des Waldes einen Schatten zwischen den Bäumen stehen. An diesem Tag war es der Nebel, der mir Gesellschaft leistete. Ich hatte das Fenster geöffnet, doch dicke Metallstäbe

verhinderten eine potentielle Flucht. Zwar dachte ich jeden Tag darüber nach, wie ich hier raus kommen könnte, doch momentan erwies es sich als sinnvoll, sich ruhig zu verhalten. Ich sah nach unten und wieder sah ich den Schatten. Doch heute war es anders. Heute konnte ich den Schatten deutlicher erkennen, so als sei er ein Stück weiter aus dem Nebel getreten und bevor ich es bemerkte, hatte ich bereits damit begonnen den Schatten, den Wald und den Nebel auf dem Papier vor mir festzuhalten. Wieso kam mir dieser Schatten so bekannt vor? Da war ein Band zwischen uns und es musste schon sehr lange bestanden haben. Ich legte

den Block zur Seite und drückte mein Gesicht an die Metallstäbe, um ihm näher zu kommen. Dann maunzte ich, erst zaghaft, dann immer lauter und kräftiger. Es waren viele Jahre vergangen, seit dem ich einen Ton von mir gegeben hatte und meine Stimme war mir fremd. Der Schatten hörte meinen Ruf und sah zu mir auf. Erst jetzt erkannte ich seine Katzenohren und den Schwanz. Er war wie ich. Wer war er? Stille. Dann ein leises maunzen. Er antwortete mir. Und ich tat es ihm gleich. Es war ein ungewohntes Gefühl, mit jemandem so zu sprechen und auch verstanden zu werden. Doch Schritte auf dem Flur

holten mich in die Realität zurück. Ich mauzte ein letztes Mal, mit der Bedeutung, dass Menschen kamen. Die Antwort versprach, morgen wiederzukommen. Dann verschwand der Schatten und die Tür zu meinem Zimmer wurde aufgeschlossen.

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Chaos_Valentin
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