Ein Schwanz bleibt ein Schwanz
Eine idiotische Vorstellung von Liebe.
Ich paare mich mit ihr.
Langsam,
schnell,
uneinsichtig.
Sie schreit
und füllt den Raum mit Verblendung.
Die Tapeten schweigen,
der Fernseher bietet mir
alternative Telefonnummern
zur Befriedigung.
Dann kommt sie.
Laut und bedürfig.
Ich bin veränstigt,
rezitiere Gedichte von
Gottfried Benn
und verzichte auf
jeglichen intellektuellen Aspekt.
Ich liebe dich,
flüstert sie in das Kissen
und meint ausdrücklich mich.
Aber meine Venen sind schon
träge,
mein Blut läuft langsam.
Ich erfriere unter ihr
und erkläre das Periodensystem.
Ich erzähle von meiner Mutter.
Sie war Alkoholikerin.
Ich schlage vor Grünkohl
mit Mettwurts zu besorgen.
Aber sie liebt mich.
Unnachgiebig,
leidvoll,
ohne Resigantion.
Ich erfinde Krankheiten.
Ansteckende,
fürchterliche,
tödliche,
unheilbare Krankheiten,
die meine Familie seit
Generationen belasten.
Ich liebe dich,
haucht sie an meine Brust
und versenkt ihre roten Nägel
in meinem Rücken.
Ja meine Güte,
was soll ich noch tun.
Ich schmeisse sie runter von mir,
sehe ihr ins Gesicht
und dann mache weiter ich,
was zu tun ist.
Es ist August
und wieder und wieder
drängen Katzengesänge
durch das offene Fenster
in den Raum.