Fantasy & Horror
Akuma Kap. 26

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"Akuma Kap. 26"
Veröffentlicht am 25. Februar 2016, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Wer weiß schon was "morgen" für dich bereit hält. Aktuell überarbeite ich Insane und mein Leben und möchte ersteres bald hier hoch laden.
Akuma Kap. 26

Akuma Kap. 26

Sommer 2015, Aokigahara

Das Zimmer war kalt. Nicht die Temperatur, doch Emotional. Die Wände, weiß. Der Boden, weiß. Die Möbel – weiß. Alles weiß. Mizusu und Chaos waren die einzigen Farbtupfer in dem Raum. Hinter ihnen öffnete sich die Tür und Doktor Onimura kam herein. Er reichte beiden Teenagern die Hand und setzte sich dann hinter seinen großen Schreibtisch. „Was kann ich für euch tun?“, fragte er und stützte die Ellenbogen auf den Tisch. „Unser Freund ist hier. Yuki Tsukiya. Wir möchten ihn gern besuchen“, erklärte Mizusu. Die Miene des Arztes

verdunkelte sich. „Yuki, hm?“, murmelte er. Dann sah er auf und Chaos erkannte sofort, dass die Lage ernst war. „Nun, ich muss euch leider enttäuschen. Momentan ist es niemandem gestattet Yuki Tsukiya zu besuchen. Sein psychischer Zustand hat sich weiter verschlechtert. Ich könnte mit Ihnen in den Beobachtungsraum, von dort aus kann man ihn sehen“, erklärte der Arzt. Dann stand er auf, ging zu einem Regal und zog eine Schatulle hervor. Er kam zurück und stellte sie auf dem Schreibtisch. Das Holz war schwarz und der Deckel mit der Zeichnung einer japanischen Kirsche verschönert. Mizusu erkannte die Schatulle. Es war

die, die Yuki von seiner Großmutter bekommen hatte. Die in der seine Vergangenheit liegen sollte. „Woher haben Sie die?“, fragte die 16 – Jährige ungläubig. „Nun, die hat Yuki mit hergebracht, aber wir mussten sie ihm abnehmen“, erklärte der Arzt. „Wissen Sie was darin ist?“ „Nein, aber Yuki´s Großmutter meinte es wäre etwas aus seiner Vergangenheit. Das Problem ist nur wir wissen den Code nicht und auch nicht was die Inschrift auf dem Boden bedeuten soll“, schilderte Mizusu. Der Arzt drehte das Kästchen und runzelte die Stirn. „Darunter kann ich mir auch nichts vorstellen“, meinte Doktor Onimura und gab die Schatulle der 16 –

Jährigen. „Dar ich sie behalten, bis Yuki wieder nach Hause kommt?“, fragte sie und war überglücklich, als der Arzt ihrer Bitte zustimmte. Dann steckte Sie die Schatulle in ihre Umhängetasche. Kurz darauf standen Doktor Onimura und Mizusu im Beobachtungsraum vor einer großen Glasscheibe, von wo aus sie in das Zimmer auf der anderen Seite schauen konnten. Dort drüben saß Yuki, doch er war nicht mehr derjenige, den Mizusu in Erinnerung hatte. Der Junge hinter dem Glas war ängstlich, saß lediglich in einer Ecke des Raumes, mit den Knien an die Brust gezogen. Seine Haare waren mit der Zeit länger geworden und standen zerzaust ab. Er

wippte immer zu vor und zurück, vor und zurück, ganz so, als wolle er sich beruhigen. Doch es gelang ihm nicht. Der Arzt redete, doch egal wie sehr Mizusu sich versuchte zu konzentrieren, sie verstand kein Wort. Ihre gesamte Konzentration lag bei Yuki und dem Leid, was sie für ihn empfand. Je länger die 16 – Jährige ihren Freund betrachtete, desto schwieriger war es für sie an Ort und Stelle zu bleiben. Schlussendlich hielt sie es nicht mehr aus. Wie konnte man einen Menschen nur so behandeln? Sie drehte sich um, setzte einen Fuß vor den anderen, bis sie vor der Tür stand, die sie von Yuki trennte. Mizusu sog die Luft tief ein,

dann öffnete sie die Tür.

Winter 1910, Aokigahara

Ich stand da. Wackelig, unsicher, konnte mich kaum halten auf meinen dünnen Beinen. Doch ich wollte mich nicht wieder hinsetzten. Vorsichtig schob ich einen Fuß über den Fußboden. Als dieser wieder sicher stand folgte ihm der andere. So arbeitete ich mich Stück für Stück durch den Raum. Vorbei an den Schwestern, vorbei an Doktor Onimura. Ich hatte in diesem Augenblick nur ein Ziel vor Augen: Das Fenster. Ich wollte hinaus sehen. Den Wald mit all seiner Schönheit sehen. Die Anstrengung stahl mir den Atem, doch das war es mir Wert. Endlich hatte ich

das Fenster erreicht. Ich stütze mich auf dem Fensterbrett ab, um meine Beine wenigstens ein bisschen zu entlasten. Und lag der Wald, ruhig und friedlich. Doch als ich genauer hinsah, glaubte ich, einen Schatten zu erkennen. Was er real? Oder war mein Körper zu erschöpft und spielte mir einen Streich? Ich beschloss nichts über den Schatten zu sagen. Stattdessen drehte ich mich um und ließ mich langsam an der Wand hinunter gleiten, bis ich auf dem Boden saß. Sofort kamen die Schwestern zu mir, halfen mir auf und wieder ins Bett. Dieses Mal wurde ich nicht festgekettet, sondern zugedeckt. Ein ungewohntes Gefühl. Doch es war schön. Doktor

Onimura trat an das Bett heran und kniete sich hin, sodass ich ihm in die Augen sehen konnte. „Das war vielleicht ein bisschen viel für den Anfang, was? Aber keine Sorge, bald sind deine Beine wieder stark genug. Ruh´ dich jetzt erst einmal aus. Bis morgen“, lächelte er und strich mir die Haare aus der Stirn. Was sollte das? Ich war doch nicht sein Sohn. Aber ich ließ ihn gewähren, da meine Freiheit nicht von kurzer Dauer sein sollte. In den nächsten Tagen übte ich jeden Tag zu gehen. Anfangs taten mir davon die Beine sehr weh, doch mit der Zeit wurden sie stärker und es tat weniger

weh.

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Chaos_Valentin
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