18. kapitel
Noch immer pumpte das Adrenalin durch meine Adern und ließ mich ununterbrochen grinsen. In welches Gesicht ich auch blickte, überall sah ich die gleiche Euphorie, das gleiche Strahlen in den Augen.
Nachdem alle Klassen mit ihren Darbietungen durch waren, verließen die Zuschauer die Reihen und strömten in das Atrium, in dem Stehtische an den Fensterfronten aufgestellt worden waren, sie waren mit dunkelrotem Stoff bespannt und erinnerten in ihrer Form, an dicht aneinandergereihte Sanduhren.
Leise Musik drang aus den versteckten
Lautsprechern und schafften neben dem harmonischen Lichtspiel eine angenehme Atmosphäre.
Ich stand an einem der Tische und nippte an dem Glas, das mir kurz zuvor von Toby in die Hand gedrückt worden war. Mein Blick glitt durch die Glaswand nach draußen, wo am Wegesrand brennende Fackeln den Weg wiesen.
Dieser Abend war die Erfüllung meiner Träume. Ich hatte auf einer Bühne gestanden und es mit jedem Schlag meines Herzens, mit jedem Atemzug, genossen.
Das Tanzen lag mir im Blut. Ich konnte und wollte nichts anderes. In diesem Moment war ich einfach nur
glücklich.
Ich dachte nicht daran, dass mein Vater vor wenigen Wochen einen Herzinfarkt erlitten hatte. Dass meine Mutter tot war und ich befürchten musste, irgendwann so zu enden wie sie. Dass ich die einzige war, die Dawson sehen und fühlen konnte. Dass ich ihn niemals meinen Freunden oder meinem Vater würde vorstellen können. Es kümmerte mich nicht. In diesem Moment war mein Leben perfekt.
„Du warst atemberaubend!“ Überschwänglich drückte Dad mich an seine Brust. Tränen glitzerten in seinen Augen, die er sich schnell fort wischte. „Ich bin so stolz auf dich.“ Ein Kloß
bildete sich in meinem Hals als ich mich aus der Umarmung löste.
Den weiteren Abend verbrachte ich mit meinen Freunden. Dad und Richard verabschiedeten sich recht bald, da mein Vater sehr erschöpft war und sie noch eine eineinhalbstündige Autofahrt vor sich hatten. Immer wieder ließ ich meinen Blick suchend durch die Menge gleiten. Doch von Dawson keine Spur. Wo steckte er bloß?
Am späten Abend hatte ich endlich einmal einen kurzen Moment für mich. Toby wurde von Stacy in Beschlag genommen. Er hatte den ganzen Abend versucht, sich vor ihr zu verstecken, doch irgendwann war er ihr doch in die
Fänge geraten. Hin und wieder warf er mir einen mitleidigen Blick zu, den ich mit einem breiten belustigten Grinsen erwiderte. Ich konnte manchmal so gemein sein.
Beth und Carson hatten sich davongeschlichen. Ich hatte keine Ahnung, wo sie steckten, aber ich wollte mich auch nicht auf die Suche nach ihnen machen. Ein leises Stimmchen in meinem Kopf sagte mir, dass die beiden jetzt wohl nicht gestört werden wollten.
Aus der Ferne beobachtete ich Cora. Sie schmiegte sich an Raffael, der sich gerade mit einem Mann unterhielt, der ihm sehr ähnlich sah. Vermutlich sein Vater. Soweit ich wusste, waren Cicelys
Eltern sehr reich. Sie gehörten ganz sicher zu den VIP-Gästen. Die mit den vollen Brieftaschen, welche nach diesem Abend hoffentlich nicht mehr ganz so voll sein würden.
„Eine großartige Leistung“, sagte plötzlich jemand dicht an meinem Ohr. „Ihre Mutter wäre sicher stolz auf Sie.“ Überrascht stellte ich fest, dass Mr Kendrix dicht neben mir stand. Der Duft seines Rasierwassers stieg mir in die Nase, ein Geruch, der mir seltsam vertraut vorkam. Ich zuckte mit den Schultern.
„Mag sein. Ich weiß nicht genug über sie, um das beurteilen zu können.“ Mr Kendrix zog seine Augenbrauen
zusammen und zupfte seine Manschettenknöpfe zurecht.
„Ich kannte Clare sehr gut. Wir waren viele Jahre Tanzpartner. Sie können mir glauben, sie wäre stolz auf Sie.“ Warum spürte ich plötzlich ein kleines Flattern in der Magengegend? Normalerweise vermied ich es, über meine Mutter zu sprechen oder allzu lange über sie nachzudenken. Zu tief saß der Schmerz, der ihr früher Tod hinterlassen hatte, zu groß war die Wut, die ich verspürte, wenn ich daran dachte, dass es auch anders hätte laufen können. Meine Kehle war wie ausgetrocknet. Ich traute meiner Stimme nicht, also schwieg ich und nickte
stumm.
„Sie reden nicht gern über Sie.“ Es war keine Frage, er stellte eine Tatsache fest. Ich biss mir auf die Unterlippe. Jetzt bloß nicht heulen Mira! Wieder hob ich bloß die Schultern. Worauf lief dieses Gespräch hinaus?
„Wissen Sie, ich wusste nichts von ihrer Krankheit. Es war ein Schock, als Sie sagten, dass sie tot ist. Als sie schwanger wurde, zog sich Clare aus der Öffentlichkeit zurück. Ich hatte seitdem keinen Kontakt mehr mit ihr. Hätte ich früher davon erfahren, dann hätte ich... ach ich weiß auch nicht, ich hätte IRGENDETWAS getan.“
Plötzlich wirkte der sonst so sorgsam auf
sein Auftreten bedachte Mann mit dem kühlen Blick, der nicht viele Worte verlor, klein und niedergeschlagen. Ich fühlte mich mit der Situation vollkommen überfordert. „Sie hätten nichts tun können“, sagte ich nach einer Weile in die bedrückende Stille hinein. Er wirkte nicht sehr überzeugt
„Warum haben Sie den Kontakt abgebrochen?“, wollte ich schließlich wissen. Dieses Gespräch verlief in eine Richtung, von der ich nicht wusste, ob ich sie wirklich einschlagen wollte. Zwar vermied ich es die meiste Zeit über, über meine Mutter nachzudenken, aber in diesem Moment, verspürte ich den Drang, mehr über diese Frau zu
erfahren und vor mir stand jemand, der sie auf eine ganz andere Art und Weise kannte als ich oder mein Dad.
„Sie wollte es so“, sagte er knapp. Tiefes Bedauern schwang in seiner Stimme mit. Konnte es sein, dass...? Nein. Das war unmöglich! Meine Mutter hatte mir früher immer erzählt, dass es für sie immer nur meinen Vater gegeben hatte. Was, wenn Cicelys gehässige Bemerkung vom Vortanzen tatsächlich der Wahrheit entsprach?
„Wissen Sie warum?“, hakte ich nach. Mit erschöpftem Blick strich er sich über die kurzen Bartstoppeln. Er wirkte mit einem Mal so furchtbar müde. „Ich denke, Sie kennen den Grund“, sagte er
schließlich. Ich verengte die Augen zu Schlitzen. Was sollte das denn heißen?
Doch noch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, traten Liam und zwei Personen, die ich nicht kannte, an unseren Tisch heran.
„Hey Mira, ich möchte dir jemanden vorstellen. Das sind Elise und Walter Cross. Ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen und schüttelte die dargebotenen Hände.
Elise Cross war eine wunderschöne Frau in den Dreißigern. Ihr dunkelbraunes Haar trug sie als kurzen Bob, der ihre hohen Wangenknochen betonte. Das enganliegende schwarze Cocktailkleid umspielte ihre perfekte Figur und sie
trug Schuhe, für die man vermutlich einen Waffenschein benötigte.
Ihr Begleiter war dagegen regelrecht farblos. Sie gehörte zu den Frauen, neben denen man sich zwangsläufig klein und unwichtig fühlte. Dennoch strahlte sie keine kühle Arroganz aus, wie Cicely es tat, ganz im Gegenteil. Ihr Lächeln war echt und ihre Augen strahlten Güte und Wohlwollen aus.
„Elise, es freut mich, dass Sie unserer Einladung gefolgt sind“, begrüßte nun auch Mr Kendrix die schöne Frau. Seine Haltung war von einer Sekunde auf die nächste wieder vollkommen professionell. Das emotionsgeladene Gespräch, das wir eben noch geführt
hatten, schien nie stattgefunden zu haben.
„Aber wo haben Sie Mr Taylor gelassen?“, fragte er mit einem gespielten Vorwurf in der Stimme. Elises Lächeln erstarb. Ein ernster Ausdruck legte sich auf ihre Züge. „Mr Taylor ist leider aus gesundheitlichen Gründen verhindert“, erklärte sie kurz angebunden. Mr Kendrix hob eine Augenbraue. „Ich hoffe, es ist nichts Ernstes.“ Elise schüttelte den Kopf. „Ich kann dazu nichts sagen Kylan. Wie dem auch sei“, fuhr sie in einem freundlicherem Ton fort und wandte sich nun mir zu.
„Es freut mich sehr, Sie kennenzulernen
Mira. Sie waren großartig auf der Bühne. Eine solche Ausstrahlung, wie Sie sie haben, sieht man nicht oft.“ Ich bedankte mich höflich und wartete, dass sie weitersprach.
„Es ist wirklich bemerkenswert, dass Sie es als Erstsemester geschafft haben, eine der Hauptrollen zu ergattern. Ich weiß, wie streng Mr Kendrix und alle Beteiligten der RDA bei der Auswahl der Tänzer für diesen besonderen Abend sind. Jedes Jahr kommen wir den weiten Weg hier her, um nach neuen Talenten Ausschau zu halten. Ich weiß natürlich, dass Sie noch am Anfang stehen, dennoch möchte ich, dass Sie darüber nachdenken, Ihren Horizont zu
erweitern.“
Verständnislos sah ich sie an. „Taylor-Talents ist immer auf der Suche nach außergewöhnlichen Künstlern, die mehr als nur über eine gewöhnliche Begabung verfügen. Wir suchen das gewisse Etwas. Und ich denke, dass Sie dieses Etwas in sich tragen. Sie würden gut zu uns passen, nach Beendigung Ihrer Ausbildung natürlich“, fügte sie mit einem Augenzwinkern in Mr Kendrix Richtung hinzu.
Dieser stöhnte. „Jedes Jahr versuchen Sie auf´s Neue, mir meine Schüler abspenstig zu machen. Sie müssen damit aufhören Elise“, sagte er lachend.
Elise schob ungerührt eine Karte über
den Tisch.
Ich drehte sie zwischen meinen Fingern und betrachtete sie gedankenverloren. Die Karte war schwarz. Auf der einen Seite befanden sich die Kontaktdaten von Elise, auf der anderen der Umriss eines silbernen Sterns. Daneben stand in silbernen verschlungenen Buchstaben „Taylor-Talents“ und darunter, etwas kleiner, „sei außergewöhnlich!“
Aus irgendeinem, mir unbegreiflichen Grund, erinnerte mich der Stern an Dawsons Tattoo. Wie gern hätte ich ihn jetzt an meiner Seite gehabt.
„Sie müssen sich nicht sofort entscheiden.“, holte mich Elise aus meinen Gedanken.
"Denken Sie in Ruhe darüber nach. Sie würden uns während Ihrer Ausbildung über Ihre Fortschritte auf dem Laufenden halten und im Anschluss setzen wir uns dann zusammen, um über Ihre Zukunft und einen möglichen Vertrag zu sprechen.“
Total ausgelaugt parkte ich den Ford in der Auffahrt und schleppte mich die Stufen der Veranda rauf. Das Adrenalin hatte längst nachgelassen und ließ stattdessen eine stetig wachsende Müdigkeit zurück.
Das Haus kam mir nach Dads Abreise seltsam leer vor. Es geht im gut, er wird
bald aus der Reha nach Hause zurückkehren. Kein Grund melancholisch zu werden, redete ich gedanklich auf mich ein.
Auf dem Weg ins Badezimmer schälte ich mich aus meinem Abendkleid, es war das selbe, das ich zum Abschlussball in Mrs Caprices Tanzschule getragen hatte, und ließ es auf dem Boden liegen. Ich würde mich morgen darum kümmern. Jetzt brauchte ich ein Schaumbad und danach eine Mütze voll Schlaf.
Ich öffnete die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Benommen blinzelnd blickte ich mich in dem von Kerzenschein erhelltem Zimmer um und entdeckte den Menschen, den ich den
ganzen Abend herbeigesehnt hatte, entspannt in der Badewanne liegen.
Hohe Schaumberge versteckten seinen nackten Körper vor meinen Blicken. „Du kannst wohl Gedanken lesen“, hauchte ich atemlos und spürte, wie sich ein Lächeln auf meine Lippen schlich.
Ich überwand die Distanz zwischen uns und setzte mich auf den Wannenrand. Meine Hand glitt in das warme Wasser. Fragend sah Dawson mich an. „Die zwei Dinge, die ich mir im Moment am meisten gewünscht habe, an einem Ort“, beeilte ich mich zu erklären.
Sein Blick verdunkelte sich als er mich musterte. Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich nichts als meine Unterwäsche
trug, einen BH aus cremefarbener Spitze und das passende Höschen.
Ich hätte rot werden sollen, doch ich spürte keine Scham, nicht vor ihm. Während ich heute in meine Bewegungen auf der Bühne versunken war, wurden mir die Gefühle, die ich Dawson gegenüber empfand, nur allzu deutlich bewusst.
Anfangs dachte ich, dass ich einfach nur perfekt in die Rolle des liebenden Teenagers geschlüpft war und ihre Gefühle annahm, doch es war genau anders herum. Ich projizierte MEINE Gefühle auf die Rolle, die ich verkörperte.
„Mach die Augen zu“, wisperte ich und
beugte mich zu einem flüchtigen Kuss nach vorn. Mit der nassen Hand zog ich kleine Kreise über seine Wange. Dawson erschauderte unter meinen Berührungen.
Ich vergewisserte mich, dass seine Augen noch immer geschlossen waren, nahm all meinen Mut zusammen und schlüpfte auch noch aus den letzten Kleidungsstücken, die ich trug.
Dann stieg ich über den Wannenrand und ließ mich Dawson gegenüber in das warme Wasser gleiten. Sofort entspannte ich mich. Ein wohliges Seufzen kam über meine Lippen.
Dawson öffnete die Augen und sah mich erstaunt an. Ich legte meine Beine über seine, Haut auf Haut. Es fühlte sich
großartig an, so richtig.
„Wo warst du heute?“, fragte ich neugierig. Dawson grinste. „Immer in deiner Nähe. Du warst fantastisch.“ Überrascht sah ich ihn an. „Du warst da? Warum hast du nicht..“, „Es war dein Abend Prinzessin“, unterbrach er mich. „Ich wollte, dass du ihn in vollen Zügen genießt, ohne dabei Angst haben zu müssen, dass man dich für verrückt hält.“ „Oh!“, war alles, was ich hervorbrachte. „Aber jetzt bin ich ja hier“, scherzte er. Ich zog einen Schmollmund. „Für meinen Geschmack noch immer zu weit weg.“ Er schenkte mir ein diebisches Grinsen und sagte: „Na dann komm doch her!“
Ich drehte ihm im Schutz der
Schaumberge den Rücken zu, hielt die Luft an und rutschte dichter an ihn heran. Dawson schlang von hinten seine Atme um mich und drückte mich an seine nackte Brust. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken, seinen Herzschlag an meinem Rücken. Ich wäre zu gern in ihn hineingekrochen und nie wieder herausgekommen.
Eine Weile saßen wir einfach nur schweigend da, hingen beide unseren Gedanken nach und malten Muster auf die Haut des jeweils anderen. „Woran denkst du?“ Ich überlegte einen Moment, wie ich meine Bedenken zum Ausdruck bringen sollte.
„Ich... ich hatte vorhin ein Gespräch mit
Kylan Kendrix, er ist der Leiter der RDA“, begann ich. Dawson nickte. „Ich weiß.“ Unruhig spielte ich an meinen Fingern herum. „Außerdem war er früher der Tanzpartner meiner Mutter.“ „Worum ging es in eurer Unterhaltung?“, fragte er und hauchte mir sanfte Küsse in den Nacken. Dieser Umstand erschwerte es mir nur noch mehr, mich auf das zu konzentrieren, was ich sagen wollte.
„Er meinte, dass er meine Mutter sehr gut gekannt hatte, das heißt, bevor sie schwanger wurde, sich aus der Öffentlichkeit zurückzog und den Kontakt zu ihm abbrach.“
„Und?“
„Nichts und“, erwiderte ich.
Dawson hörte für einen Moment mit seinen Liebkosungen auf.
„Prinzessin. Du würdest nicht darüber sprechen, wenn es da nicht etwas gäbe, das dich beschäftigt“, meinte er ernst. Ich zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht. Irgendetwas kommt mir an der ganzen Sache komisch vor.“
„Denkst du..?“, „Was?“, hakte ich nach, als er keine Anstalten machte, seine Frage zu beenden.
„...dass deine Mutter den Kontakt abbrach, weil sie eine Affäre mit ihm hatte und befürchtete, das Kind in ihrem Bauch sei von ihm, die Ehe zu deinem Vater aber nicht aufs Spiel setzen
wollte?“
Ich stieß hörbar die Luft aus. „Nein!“, sagte ich etwas zu schroff. Doch in Wahrheit hatte ich genau das gedacht. Aber was machte das schon? Selbst wenn meine Mutter eine Affäre mit Kylan Kendrix gehabt hätte, er konnte unmöglich mein Vater sein! Ich hatte einen Vater! Einen liebenden, aufopferungsvollen Mann, den ich über alles liebte. Nichts würde daran etwas ändern!
„Prinzessin?“
„Es ist egal was zwischen den beiden war oder nicht war“, sagte ich entschieden.
„Würdest du es denn nicht wissen wollen?“
„Nein.“
Und das stimmte. Ich verspürte nicht das winzigste Fünkchen Verlangen, herauszufinden, ob die beiden wirklich vor beinahe zwanzig Jahren ein Bett miteinander geteilt hatten. Dawson brummte etwas unverständliches, ließ es schließlich aber dabei bewenden. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, mit mir zu diskutieren.
„Was ist mit dem Angebot von dieser Frau?“, wechselte er das Thema. Dankbar griff ich seine Frage auf. „Elise? Ich weiß nicht so recht, was ich von ihr halten soll. Ich hatte so ein...Gefühl als ich mich mit ihr unterhalten habe.“
„Was für ein Gefühl?“ Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Aber dieses Angebot läuft ja nicht weg. Ich habe gerade einmal mit meiner Ausbildung angefangen, da habe ich noch viel Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen, was ich will. Natürlich ist es aufregend und der totale Wahnsinn. Ich habe mich im Anschluss des Gesprächs mal ein bisschen umgehört. „Taylor-Talents“ ist in Amerika überall bekannt. Jeder Künstler möchte einen Vertrag bei dieser Firma und sie sind auch international gut im Geschäft. Aber ich möchte im Moment nicht darüber nachdenken, vielleicht in drei Jahren England zu verlassen und alles was mir wichtig ist,
zurück zu lassen.“
Dawson brummte.
„Was ist?“
Jetzt war er es, der mit den Schultern zuckte. Er fuhr sich mit der Hand durch das feuchte Haar und brachte es so vollkommen durcheinander, was ihn aber nur noch unwiderstehlicher aussehen ließ.
„Der Gedanke, in Amerika zu leben, zieht mich irgendwie in den Bann. Ich kann es auch nicht richtig erklären, aber der Gedanke fühlt sich... richtig an.“