Glaube
Ja - wenn Glaube eine Jacke wäre, wie würde sie wohl aussehen? Ist sie eine reine Festtags-jacke oder trägst Du sie auch in der Woche lebbar mit auf? Hat sie kleine Mottenlöcher vom Straucheln? Mit Farben, Gefühls-Stoff oder doch eher Mode abhängig kleidet Dich diese Jacke?
Gehen wir mit ihr wie ein Fähnchen im Wind um? Oder schmiegen wir uns angenehm zufrieden hinein, wenn alles perfekt nach unserem Plan läuft? Wenn nicht, wie dann?
Glaube wird benützt um Kriege zu führen, manipulative Unterschiede in den heischenden Vordergrund zu spielen oder klare Scheide-wänden von Hautfarben, Herkunft und anderer Fremdheit zu erzeugen. Religion und Glaube als
Botschaft für grauenhafte Attentate bean-sprucht.
Nicht der Glaube benützt den Mensch - der Mensch benützt Glauben als sein ureigenes Deckmäntelchen. Je nach Machtpotenzial oder egoistischer Richtungsschnur. Gestalten Grenzen, Vorurteilsschubladen wie zwischen-menschlich funktionale Eiszeiten mit einsamen Sozialasylanten am düsteren Gesellschaftsufer. Worthülsen abgeschossen in künstlich glänzender Oberfläche. Wertigkeiten flüchten ins endlose Nichts.
Religion wie Glaube töten nicht! Werden dennoch als fanatische wie provokante Hand-lungsbasis aktiv missbraucht. Plakative Hassparolen legen Bibel, Koran, Talmud aus für Trennung, Prügelstrafe oder Tod. Rücksichts- wie gnadenlos jedem Individuum gegenüber.
Der Wert Leben grausam gebeugt. Taten die nachhaltige Gesellschaftsgräben ziehen.
Wo wir Kenntnis empfangen das Kleinkinder
als Munition eingesetzt werden. Säen Ängste, Unsicherheiten und Hilflosigkeit. Sind wir aufrichtig bereit und willig reale Solidar-brücken zu bauen?
Oder doch eher gefangen in der Nische ohne Eigenverantwortung und Rückgratlos? Hemmt uns Angst wie ein dicker Kokon? Nimm deutlich wahr, dass uns abwechslungsreichen Erlebnis-knöpfe und Regenbogenfarben Kraft und Zuversicht schenken.
Vielfalt zu akzeptieren, was auch Glaubens-Vielfalt bedeutet? Oder darf es nur diesen einen großen Gott oder Allah geben? Vielleicht ist alles ein Gott unter verschiedenen Herkunfts-wurzeln?
Deshalb ein Waffenhemd anlegen statt Dialogworte und Verständnis anzuwenden? Setzen wir ein mutiges Zeichen das wir uns nicht sprachlos ins Unsicherheitsnetz abdrängen lassen.
Steht Glaube nicht viel mehr für Liebe, Frieden und Toleranz? Warum verbiegen wir ihn so? Oder besser gefragt, wie leben wir diesen tagtäglich mit uns selbst und dem Nächsten? Ist unser Glaube ein zufälliges Statement oder wichtiger Lebensgrundlage?
Leere Phrase oder erfüllen wir diesen mit wahrem Daseins-Sinn? Hinterfragt das Leben jeden Einzelnen stets aufs Neue, wo er wie damit leben will?
Wenn ja - mit welcher Eigenverantwortung? Stülpen wir nicht all zu oft unsere Erwartungshaltungen über die Glaubensjacke?
Warum? Unsere Sehnsüchte, Wünsche und Gebete mögen in einem ge-segneten Lichtermeer real humane Erfüllung finden...
Bitten still wie inbrünstig aus unserer wachsend unendlichen Liste hervor. Doch, wenn es Gott gibt, wann fragen wir ihn - was er möchte? Darf er uns auch um etwas bitten? Hören wir seine Stimme? Besser gefragt, wollen wir ihm Gehör geben? Wie immer er in welcher Sprache auch heißen möge...
Stattdessen murmeln oder hören wir - wie konnte er das zulassen? Ist das Liebe? Wo bitte ist da welche Form von Liebe? Wo bleibt da das Gewissen? Blindlings abgetaucht ins stumme Entziehen? Wie mancher Refleximpuls in vielen Alltagsdingen? Verlässlich wie treu nehmen wir Begegnungen und Erlebnisvielfalt im Hier und Jetzt wie wahr.
Spüren wir wirklich - wo der Glaube uns über etliche schwierige Lebensspur hinweg trägt? Bietet für Kümmernisse Lösungen an. Tröstet Tränen mit Zuversichtskraft. Wärmt und balanciert aus mit seiner wirksamen Jacke. Glaube ist überdimensionaler Horizont - den jedes Individuum chancenreich für sich entdecken darf.
Nimmst Du diese kostbare Möglichkeit an? Glaube möchte ehrlich reflektierte Gegenwart in uns selbst. Das buntblühende Lehrfeld ist jeden neu erwachenden Tag üppig, In persönlichen Erlebnislandschaften wie durch mediale Beeinflussungen. Erkenntnisse können achtsam förderliche Ernte finden.
Wie eckige - runde - fremde - faltige - glatte - kritische - bejahende und mehr Knöpfe gibt es suchend gütige Atemwege, um ans individuelle Ziel zu gelangen. Glaube beginnt tief in uns selbst.
Glaube liebt lebt leuchtet in vielen Gesichtern! Eines davon ist bewusst wie intuitiv Deines. Glaube an Dich - wie Gott schon lange an Dich glaubt. Lass sinnvolles Gewicht in Glauben einfließen.
Und wenn Du es wirklich in Dir spürst
frage Dich:
Wie möchtest Du im Heute den Glauben säen für die Geburt des kommenden Morgens?
Frage Dich bitte: Was bedeutet Glauben im Hier und Jetzt für Dich?
Mit was könntest Du in erfüllen oder er Dich?
Mit welchen Knöpfen möchtest Du Deine Glaubensjacke lebendiger gestalten?
Bist Du bereit Deinen eigenen Glauben kennen
zu lernen?
In mit Gegenwartsatem innig zu schöpfen wie aus einer Quelle in lebbaren Alltag?
Loraine
2015