Krimis & Thriller
Schattenwege - Kapitel 7

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"Schattenwege - Kapitel 7"
Veröffentlicht am 21. Februar 2016, 12 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
© Umschlag Bildmaterial: Iakov Kalinin - Fotolia.com
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Schattenwege - Kapitel 7

Schattenwege - Kapitel 7

Calvin

Ich beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Dieser Tag begann irgendwie schon beschissen. Und im Moment hatte ich das Gefühl, das ich mich in einigen Dingen einfach überschätzt hatte. Vielleicht war es viel zu schwierig, jemanden zu beauftragen, um den Boss der Polizei etwas in die Schranken zu weisen. Ihr klar zu machen, dass es in dieser Welt noch andere Menschen gab, die genauso viel, wenn nicht sogar mehr Macht hatten als sie.

Dieser Gedanke machte mich wütend. Alex war ein guter Mann. Er freute sich regelrecht, als ich ihm erklärte, dass er Faith Hollister ein wenig Angst einjagen durfte. Aber er hatte es versaut. Und zwar richtig. Jetzt lag es wieder mal in meiner Hand, die Wogen zu glätten und meinen Onkel wieder gut zu stimmen. Hailey beschäftigte mich immer noch. Sie spukte in meinem Kopf herum. Es war mir nicht möglich, einfach abzuschalten. Meinen Wagen hatte ich gut getarnt in einer Einmündung versteckt,

sodass mich niemand entdecken konnte. Die Bäume gaben mir den nötigen Schutz. Jetzt musste ich nur noch meine Chance nutzen. Hollister und dieser verdammte Cop waren damit beschäftigt, Alex in die Mangel zu nehmen. Zugegeben, er tat mir schon ein wenig leid, aber es war eine gute Möglichkeit der Ablenkung. Ich konnte mich völlig ungestört dem Wagen nähern, in dem Hailey saß. Entschlossen nahm ich meine Waffe vom Beifahrersitz. Hailey würde nicht freiwillig mitgehen, das war mir klar, also brauchte ich ein Druckmittel.

Langsam öffnete ich die Tür und bewegte mich in geduckter Haltung vorwärts. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Die Gefahr, von den Beiden entdeckt zu werden, war sehr hoch. Doch dieses Risiko ging ich ein. Ich konnte es mir nicht leisten, meinen Onkel noch einmal zu enttäuschen. Endlich hatte ich den Wagen erreicht. Hailey saß vorn. Sie beobachtete die Situation genauso wie ich vor wenigen Minuten. In ihr musste die Angst stärker verankert sein als in mir. Ich wollte ihr nicht

weh tun. Das hatte sich geändert. Ich erinnerte mich zurück an den Abend, als Ariana mich anrief. Kurz bevor sie sich das Leben nahm. Bevor ich aus der Zeitung lese musste, welchen Weg sie für sich gewählt hatte. Den einfachen, unkomplizierten. Ich wusste nicht so recht wie ich damit umgehen sollte, als sie mir am Telefon mitteilte, das Hailey meine Tochter war. Ich schluckte schwer, weil ich es einfach nicht glauben konnte. Aber Ariana sagte immer die Wahrheit. Hailey hatte eine Familie, in der es ihr gut ging. Sie bekam alles was

sie wollte. Und dann sowas. Die kurze Affäre, die ich mit Ariana führte, hatte also Konsequenzen. Ich schrie sie am Telefon an, warum sie ausgerechnet jetzt mit der Sprache heraus rückte. Völlig aufgewühlt gestand sie mir, das sie keinen anderen Ausweg mehr sah, als mich einzuweihen. Mein Onkel gab mir den Auftrag, bevor ich mit Ariana telefonierte. Und als ich erfuhr, welche Familie ich als nächstes auslöschen sollte, blieb mir fast der Whisky im Hals stecken. Ich konnte keinen Rückzieher machen. Wenn ich meinem Onkel erklärt hätte, dass

Hailey meine Tochter war, hätte er mich gleich mit umbringen lassen. Er hegte einen Hass gegen diese Familie, den ich in kleinster Weise verstand. Sie müssen nur alle weg, sagte er immer. Für mich waren solche Aufträge kein Problem. Aber das hier schaffte Verwirrung in meinem Kopf. Warum gab Ariana Hailey damals zur Adoption frei? Ich war bereits an der hinteren Tür des Wagens angekommen. Dann sah ich sie. Hailey. Ihr ganzer Körper war angespannt. Was musste sie innerlich bloß durchmachen. Aber ich hatte jetzt keine Zeit mehr

darüber nachzudenken, ich musste handeln. Langsam zog ich die Beifahrertür auf. Dieser Idiot von Cop hatte nicht einmal zugeschlossen. Er dachte eben nicht weit genug voraus. Hailey starrte mich erschrocken an. Und als sie erkannte, wer da vor ihr hockte, verstand sie. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. “Nein!” sagte sie und ihre Lippen zitterten vor Angst. “Ganz ruhig. Steig aus dem Wagen!” sagte ich ruhig. Ich wollte sie nicht noch mehr verängstigen. Hailey schüttelte den Kopf.

“Tun Sie mir nichts, bitte.” Ich reichte ihr meine Hand. “Du hast jetzt keine Wahl.” Sie schaute nach vorn. Vielleicht erhoffte sie sich, dass die beiden, die immer noch an Alex hingen, etwas mitbekommen würden. Aber dem war nicht so. In der Zwischenzeit hatte sich mein Plan geändert. Mir fiel auf, dass der Schlüssel noch im Zündschloss steckte. Das war wie ein Geschenk für mich. “Wenn du schreist oder irgendwelche anderen Faxen machst, dann endet das hier nicht

gut. Haben wir uns verstanden? Ich werde jetzt in den Wagen steigen. Du bleibst wo du bist.” Ich wartete Haileys Reaktion gar nicht erst ab. Mit schnellen Schritten ging ich um den Wagen herum. Jetzt war es mir egal ob die beiden mich sahen. So schnell konnten sie nicht reagieren. Als ich einstieg, sah ich wie Hollister mit bekam das etwas nicht in Ordnung war. Aber dafür war es zu spät. Ich startete den Wagen und fuhr mit quietschenden Reifen davon

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LinneaHazel

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FindYourselF Oh oh, wie unachtsam, und das von meinem Lieblingsprotagonisten. Und das Calvin in einem Verwandschaftsverhätlnis zu Hayley steht dachte ich mir irgendwie schon, aber der Vater? Oh da sind noch viele Fragezeichen in meinem Kopf, also schön weiterschreiben Liebes ;)
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Spannend geschrieben und macht Lust, auf mehr.

Ganz liebe Grüße, Angelika
Vor langer Zeit - Antworten
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