Kurzgeschichte
Geh und Leb! - Forumsbattle 48

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"2. Platz, über den ich mich unheimlich freute"
Veröffentlicht am 17. Februar 2016, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Schnief
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Über den Autor:

Kurzgeschichten nicht nur für Kinder und Erinnerungssplitter aus meinen Leben findet ihr auf meinen Profil.
2. Platz, über den ich mich unheimlich freute

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               Geh und Leb!

                      von

                    Schnief

   

Thema "Schreckt am Morgen"

Wortvorgaben:

Berge, Brand, Fettnäpfchen,

Kostümverleih, Latte, Menetekel,

Morgenrock, Morgenschock,

Schneekugel


Text und Cover Schnief

Die ersten warmen Sonnenstrahlen, die über die Berge kamen, erreichten die kleine Bucht des einsamen Sees und kitzelten Mattes. Doch Mattes nahm sie gar nicht wahr, er saß gedankenverloren auf dem Steg und schaute den kleinen Fischen zu, die sich im kristallklaren Wasser neben dem Steg tummelten. Seine Angel hatte er ausgeworfen, achtete aber nicht auf sie. Unweit auf dem See angelte ein älterer Herr, der ebenso die Ruhe genoss, denn er saß sichtlich entspannt in seinem kleinen Ruderboot.

Diese morgendliche Stille zerriss Mattes Handy, dass sich mit einem lautstarken „Look you`re got a message“ meldete.

Seine eben noch so entspannten

Gesichtszüge verhärteten sich, als er wie in Trance hinter sich griff und tastend suchte. Schließlich fand er sein Handy, sein Gesicht entspannte sich wieder, als er Mecks Nachricht las. „Dreamer, machst du heute wieder Blau? Gestern hast du die Rückgabe der Matheklausur verpasst. Fusselbirne hat sie mir schließlich mitgegeben, ich soll dir ausrichten, wäre schön, wenn du mal wieder mit deiner Anwesenheit glänztest. Die Latte hat er ziemlich hoch angesetzt, hast sie aber mit Bravour gemeistert. Wir wollen am Nachmittag zumKostümverleih, um uns für den Abi Gag diesen monströsen Morgenrock mit den Flatterbändern zu besorgen“.


Da Meck erkannte, dass Mattes seine Whats App Nachricht gelesen hatte, schrieb er gleich weiter:
„Komm mit, das Leben geht weiter. Sie hätten es gewollt!  Denk an Marta, sie hat schließlich das Stück „Menetekel“  geschrieben.“

In Mattes tobte seit diesem erlebten Morgenschock vor vier Wochen, ein Brand der Gefühle.

Warum, wieso, weshalb?“, fragte er sich ständig, dabei griff er in die Tasche seines blauen Anoraks und umfasste liebevoll die kleine Schneekugel, die ihm Marta kurz vor dem tödlichen Unfall geschenkt hatte.


Wieder meldete sich sein Handy. Er schaute nach, Meck schickte wieder eine Nachricht. „Was ist, kommst du? – mit hoffenden Smileys.“

Es dauerte eine Weile, bis schließlich Mattes antwortete: „Ich komme, wo treffen wir uns?“ „Vor dem Fettnäpfchen um 15.30 Uhr.“ Mattes steckte sein Handy ein und schnappte sich seine Angel. Als er sich auf den Weg machen wollte, blickte er noch kurz über den See und blieb an dem freundlichen aufmunternden Gesicht des alten Mannes im Ruderboot hängen. Mattes kam es vor, als wollte dieser sagen:

„Geh und leb!“











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schnief
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Andyhank Sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr, sehr schöne Geschichte! Ich finde, das Thema "Schreck (und nicht Schreckt :D) am Morgen" ist gut getroffen. Und prima behandelt. Natürlich, zeitbewusst, spannend und kein Deut langweilig - das zeichnet deine Story aus. Dein Cover ist saustark und gebührt eigentlich extra Bonus! Topp - Daumen hoch, meine Liebe. :)
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Lieber Andy,
Ich sage jetzt einfach nur herzlichen Dank, denn irgendwie bin ich immer noch sprachlos und freue mich einfach riesig.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Ich freue mich auch immer riesig, wenn du mich mit Herzchen zuschüttest. :)
Doch für dich muss es was besonderes sein, immerhin bist du nun in der Jury. Na, da bin ich ja mal gespannt ... :D
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Und ich werde mein Bestes geben, grins
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Ich habe deine kleine Geschichte sehr gern gelesen, auch wenn der Morgenschock hier nur aus rückwärtiger Sicht ins Bild gerückt wird. Obgleich vieles zwischen den Zeilen unausgesprochen bleibt, werden die Emotionen des Lesers stark angesprochen.
Alle Wörter hast du flüssig eingearbeitet!
Eine Stelle, die mir auffiel, ist die mit der Schneekugel "... die Marta ihm kurz vor dem tödlichen Unfall schenkte." Hier solltest du schreiben, ... "geschenkt hatte", die vollendete Vorvergangenheit, das ist logischer.

Die Auswertung ist noch nicht beendet.
Liebe Grüße
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebe Fleur,
Ich freue mich sehr, dass dir die Geschichte gefiel. Jetzt nachdem das Ergebnisbuch da ist werde ich selbstverständlich den Satz ändern.
Ich danke dir herzlich für alles.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks Gänsehautgeschichte vom Feinsten. Am Anfang weiß man noch nicht was da los ist. Doch Stück um Stück lüftest Du ein Geheimnis und lässt die Leser in die Seele eines traurigen Jungen schauen, der von Freunden umgeben ist, die für ihn sorgen.
Deine Geschichte hat mich berührt, erzählt sie doch, das wir nicht nur dem äußeren Schein trauen solle,
Danke dafür. LG vom Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebes Tintenkleckschen,
Ich freue mich sehr, dass dir meine kleine Geschichte gefiel.
Danke dir für alles.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Gefällt mir überaus gut!
Auch die Art und Weise, wie du hier sehr geschickt die Vorgabewörter untergebracht hast ... genial!
Mir gefällt diese "wortkarge" Geschichte zwischen dem Mann im Ruderboot und dem Jungen.
Es sind nicht immer die Worte, die ganze Bände sprechen ...
Ein feiner Text, der auch zwischen den Zeilen einiges zu bieten hat. ♥
Vor langer Zeit - Antworten
schnief Liebes Frettschen,
Es freut mich sehr, dass dir meine kleine Geschichte gefiel.
Danke dir für alles.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
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