Zimmer elf – Augenblicke.
Sie hetzen die zeit durch regennasse strassen, nur das rauschen klebt an der türklinke von zimmer 11.
Hier atmen verlegen die stunden kippen in graublau lichtbündel durch das hohe fenster, die sich tanzend in stummen bücherregalen verfangen bis sie ermüdend, breitbeinig – als schatten – auf meiner bettdecke landen. SIE hatte diesen punkt geklebt
unsichtbar,
haltbar.
dort wo der stukk als blütenrandrose in die decke sich einband um kichernd sich in zarten wölbungen wieder aufzuwerfen. fast trotzig dann, in gelb gewunden. augenmüde beobachtung und harren , wortloses verstehen. da saß sie bewegungslos erstarrt von meinem bestaunen.
im unbeobachteten moment dieses zarte drehen einer schlittschuhläuferin – sekundenatmend .
Dann schleuderte sie wie ein band den seidigen faden hinter sich – wölbte ihren
bauch wie eine schwangere und tanzte auf dem dünnen seil
in atemloser schönheit. © Chr.v.M.