Ein kleiner Hase hoppelte Nachts durch den Schnee.
Der Himmel war schwarz und klar, und man konnte die Sterne und den Mond sehen. Der Hase blieb stehen und betrachtete staunend den Mond. Er hatte ihn noch nie gesehen und dachte, er wäre ein Schneeball, weil er so silbern glitzerte.
"Warum fällt er denn nicht herunter?", fragte er laut.
Ein Schneehuhn, das gerade vorbeiging, hörte das."Meinst du etwa den Mond da oben?", fragte es und schaute auch hoch.
"Mond?", fragte der Hase.
"Hör mal", sagte das Schneehuhn weiter. "Das ist nur der Mond. Er hängt immer da oben, genauso wie die Sonne am Tag.
Als kleinen Schneeküken habe ich mir aber auch die merkwürdigsten Dinge ausgedacht. Ich war fest überzeugt,auf dem Mond würden nur Schneehühner leben."
Das Huhn ging weiter und der Hase hoppelte auch seiner Wege.
Auf einmal sah er eine weiße BLume.
Als er näher kam, sah er, dass ein winziges Wesen darauf saß.
Es sah aus wie ein Mädchen; mit heller Haut und dunklem Haar. Es hatte ein weißes Kleid an.
"Hör mal kleiner Hase", sagte sie.
Der Mond ist eine Kugel voller Träume. Es gibt dort ein Schloss mit tausenden Spiegeln, und in jedem kann man einen schönen Traum sehen."
"Und wie komme ich dahin?", fragte der Hase neugierig.
"Hier."
Die Fee zog einen Zauberstab hervor und schwang einen goldenen Bogen um den Hasen. Ehe er sich´s versah, war er in eine Seifenblase geschlossen und flog hoch und immer höher.
Auf dem Mond sah er direkt das silberne Schloss.
Er besah sich alle Spiegel.
In dem einen sah er seine seine ganze
Familie: Sie lebten auf einer immergrünen Wiese mit den besten Kräutern. Davon erzählte seine Mutter immer.
In einem anderen den Traum des Schneehuhns: Viele von ihnen tummelten sich im Schnee, sicher vor Feinden.
Auch sah er Menschen, zum Beispiel,wo eine Hochzeit gefeiert wurde.
Irgendwann kam er zu dem letzten Spiegel.
Die Fee saß daruf, als ob sie schon wartete.
"Hallo", sagte sie. "Hier ist noch Platz für deinen Traum".
"Oh.", erwiderte der kleine Hase. Er dachte kurz nach und sagte:
"Ich brauche eigentlich nur eines. Mein Traum wäre, dass alles in meinem Leben so schön bliebe, wie es war."
Und im Spiegel war zu sehen, wie er und seine Familie friedlich im Bau schliefen.
Da bekam er heimweh und bat die Fee, ihn nach Hause zu bringen.
Sie tippte ihn kurz mit ihrem Stab an,
und der Hase schlief friedlich neben seiner Mutter.
Es waren Sommerferien. Aber Anna war schon sehr früh wach, und ging sofort in den Garten.
Anna wollte nämlich etwas Besonderes sehen: Frühmorgens, wenn die Sonne noch tief im Osten hängt, haben der Himmel und die Wolken besondere Farben. Der Himmel war mal lila, mal orange und dann rosa.
Die pfirsichfarbenen Wolken sahen besonders weich und fluffig aus.
Anna saß auf den Stuhl und konnte den den Blick gar nicht abwenden.
Sie merkte nicht, dass auch ihre Mama durch die Tür ging und sich neben sie
stellte. "Strawberry Sherbet.", hörte sie ihre Mama plötzlich murmeln.
"Was?" Anna drehte sich herum.
"Ach nichts", sagte Mama. "Das Rosa der Wolken erinnert mich nur an einen Erdbeernachtisch."
Anna machte große Augen. "Können wir den machen?" fragte sie flüsternd.
Mama kicherte. "Oder Zuckerwatte."
"Nein nein. Ach komm, lass uns bitte Erdbeeren plücken gehen."
Beim Erdbeerfeld roch es wunderbar süß.
Sie plückten die roten Beeren, bis ihr Korb voll war. Anna hatte sich beim Naschen extra zurückgehalten, damit sie keine Bauchschmerzen bekam und den
Nachtisch nachher essen konnte.
In der Küche pürierte Mama die Erdbeeren mit ein paar Geheimzutaten, und Anna durfte zuschauen.
Am Ende hatte sie auf ihren Porzellanteller zwei rosane Kugeln. "Das ist Sorbet.", erklärte Mama.
Der Himmel war hellblau und wolkenlos an diesem Nachmittag und sie aßen draussen.
Anna aß extra ganz langsam, damit sie jeden Löffel des eiskalten Sorbets genießen konnte.
Nachts im Bett sah sie die Wolken nochmal vor sich, und war sich sicher, dass ein so leckere Nachtisch nur aus der Küche eines verzauberten
Wolkenschlosses stammen konnte.
Bei dem Wort "Regenwald" denkst du sicher an einen tropischen Regenwald, in dem kunterbunte Vögel mit riesigen Schnäbeln, freche Affen und Tiere, deren Namen du noch nie gehört hast, leben.
Aber der Regenwald, von dem ich ich dir jetzt erzähle, ist ganz anders.
Ich fand ihn, als ich mich einmal in einem Laubwäldchen verlief.
Es war Herbst und der Wald hatte einen roten Teppich. Ich bin vorher aber nie weiter gegangen, als bis die Blumen blühten. Im Frühling gab es hier sehr viele, aber nur vorne.
Jetzt dachte ich, wollte ich Pilze sammeln gehen.
Der Waldboden war aber auf einmal ganz anders und verwildert. Ich musste aufpassen, dass ich nicht über Wurzeln stolperte.
Ich war ganz in Gedanken versunken, als mich plötzlich das Bellen eines Hundes aufschreckte!
Sofort begann ich zu laufen, aber ich blickte immer hinter mich, falls da wirklich ein Hund war! Und dabei wusste ich doch, dass man bei Hunden nicht laufen soll.
Ich sah gar nicht wo ich war, blieb aber stehen, um zu verschnaufen.
Da tropfte etwas auf meinem Kopf.
Ich sah auf und es war das Schönste, was ich je gesehen habe.
Vorher war der Himmel noch grau, und ich wusste, dass es bald zu regnen beginnen würde.Aber da wo ich stand, war der Himmel strahlend blau. Jeder Baum hatte auf den Blatt Regentropfen, die wie Glasperlen schimmerten.
Staunend sah ich mich um. Ich hörte lieblchen Vogelgesang. Und dann genau vor mir, setzte sich eine Nachtigall. Ja, aber das Besondere an ihr war, dass sie ganz weiß war! Alle anderen Tiere, denen ich dort begegnete, waren weiß: Die Eihhörnchen, die Rehe und Kaninchen.
Die Tiere waren aber ganz zahm.
Obwohl die Sonne sehr warm auf die Bäume und Sträucher scheinte, verdunsteten die Regentropfen nicht. Sie tropften zwar ein paar Mal runter, aber es schien, als würde es kein Ende nehmen.
Ich blieb sehr lange dort und schaute mir alles in Ruhe an. Es fing einmal an zu regnen, aber der Regen war irgendwie überhaupt nicht störend oder kalt. Er war ganz weich wie Wattebäuschchen. Aber an mir blieben die Tropfen nicht hängen.
Den Rückweg fand ich auch ganz einfach. Ich ging einfach zur Seite raus aus dem Wald und schon stand ich bei uns auf der Straße!Zu Hause malte ich
sofort viele Bilder von dem Gesehenem. Und gleich gehe ich meinen "Regenwald" wieder besuchen!
Draussen vielen dicke, fluffige Schneeflocken vom Himmel.
Da nahm die Mutter Äpfel und begann sie auszuhöhlen.
"Heh was wird das denn?", rief der der erste Apfel, der braun-gelb gefärbt war. "Ah, ich hörte davon", sagte der zweite Apfel, der stolz auf seine rote Farbe war. Nicht ein bisschen gelb war darauf zu sehen. "Sie will uns mit allerlei Zuckerzeug füllen."
Der dritte Apfel war rot und nur auf einer Seite gelb. Er meinte: "Na hoffentlich werden wir bald gegessen, ich warte schon so lange, dass ich Angst
bekam, mit braunen Stellen aufzuwachen."
Das braun-gelbe Äpfelchen freute sich, als die Mutter Zucker und Nüsse in ihn rieseln ließ. "Oh, das wird fein schmecken."
Doch der rote Apfel sagte: "Pah, zu einem richtigen, gefülllten Apfel gehört noch mehr als Zucker und Nüsse. Du bekommst ja nur so wenig, weil du so klein bist."
Die Mutter tat noch eine Butterflocke drauf und setzte ihn in eine Schale.
Der zweite Apfel war wirklich groß und er berste und wollte noch fetter werden, als die Mutter ihn mit Gelee, Rosinen, Nüssen und Marzipan füllte. Er bekam
auch eine Butterflocke und sie setzte ihn auch in die Schale. "Siehst du", sagte er. "Ich habe, wie es mir gebührt, die besten Dinge bekommen." Doch das trübte die Freude des Äpfelchens nicht.
Der dritte aber hätte auch gerne so tolle Sachen bekommen wie der zweite. Er bekam sogar Dominosteine, aber er dachte, es wär nicht ebenso gleich so gut wie die Füllung des zweiten.
In der Schale lachte der rote Apfel ihn sehr aus, aber auch nur, weil er ebenfalls Dominosteine haben wollte. Der gelb-rote Apfel wurde auch wütend und sagte: "Ich habe sie bestimmt bekommen, weil sie besonders sind."
Die Äpfel stritten sich weiter, wer wohl
der schönste und leckerste Apfel wäre.
Doch dann nahm die Mutter die Schale und schob sie in den Backofen.
Die Äpfel wussten nichts davon und bekamen Angst. "Oh das ist das Ende", sagte der zweite. Der erste Apfel begann zu weinen und der dritte konnte vor Angst nicht mehr sprechen.
Im Ofen wurde es ohnehin bald zu heiß zum Sprechen.
Als sie dann nach einer Stunde aus dem Ofen kamen, waren sie alle gleich verschrumpelt und braun, und sie schmeckten alle gleich gut.