Und auf einmal war er weg
Ich saß wie jeden Abend wieder mal alleine auf meiner couch. Nichts ungewöhnliches seit ich verheiratet bin saß ich stets alleine mit meinem Glas Rotwein und schaute Fern oder hörte Musik und sang leise dazu. Mein Mann kam meist spät in der Nacht nach Hause von seiner Arbeit was ich nicht für ungewöhnlich fand. Schließlich hatten wir ein Haus was wir abbezahlen mussten und er war Alleinverdiener. Wie gerne hätte ich auch meinen Teil dazu gesteuert aber das wollte er nicht. Mein
Mann war bei einem riesigen Unternehmen beschäftigt. Am Anfang unserer Beziehung war er immer am Nachmittag zu Hause was sehr schön war wir konnten reden über seinen Tag über die Probleme die wir hatten. Bis dann immer häufiger das Telefon klingelte und er musste weg. Jetzt war es schon das fünfte Jahr hintereinander das er jeden Tag so spät erst nach Hause kam. Ich lag meist schon im Bett und schlief oder lag wach und hoffte das nichts passiert ist. Na ja Morgens hatten wir uns auch kaum etwas zu sagen. Ich versuchte ein Gespräch an zu fangen aber meist blockte er ab wenn es um seine Arbeit ging. Er sagte meist nur ist alles
in Ordnung. Ist halt viel zu tun mehr kam nicht rüber von ihm. Ich schaute ihn nur an und dachte mir im geheimen wo ist mein Mann hin den ich mal so geliebt habe. Aber gleichzeitig dachte ich, wenn erst mal das Haus abbezahlt ist, dann geht es uns wieder etwas besser und er ist auch mittags wieder zu Hause. Jetzt saß ich hier und wartete es war unser vierter Hochzeitstag und ich hatte alles so schön gemacht. Sein Lieblingsessen gekocht den Tisch schön gedeckt mit Kerzen und natürlich der Rotwein der durfte nicht fehlen. Ich weiß ich trinke zu viel Wein am Abend aber was will man machen wenn man selber kaum einen kennt oder nur Frauen die
verheiratet sind das ist ja nicht schlimm das bin ich ja auch aber sie haben Kinder das was wir nicht hatten. Sie haben abends kaum Zeit auf ein Gläschen Wein vorbei zu schauen oder das sie abends mal Leute eingeladen haben das Kind könnte ja aufwachen wenn es zu laut ist. Also mache ich es mir alleine gemütlich und trinke meine Einsamkeit runter. JA so nenne ich es schon Einsamkeit runter trinken. Aber nicht das ihr jetzt denkt ich mache es schon früh am morgen. Nein nur abends ich bin keine Alkoholikerin. Nun gut. Ich saß am Tisch und wartete wie fast jeden Abend auf meinen Mann das Essen war noch im Ofen. Die Kerzen brannten sie waren
schon zur Hälfte abgebrannt und ich saß immer noch wartend am Tisch. Ich schaute zum Telefon herüber vielleicht ist etwas passiert. Nein da hätte sich schon die Polizei gemeldet oder das Krankenhaus. Aber vielleicht ist ihm doch etwas zugestoßen und man hat ihn nicht gefunden weil er im Graben liegt zu tief um es von der Straße aus sehen zu können. Ich erhob sich und wankte leicht angetütelt zum Telefon. Ich nahm den Hörer ab und wählte die Nummer von ihrem Mann. Es tutete aber niemand ging ran. Ich probierte es an seiner Arbeit auch da schlug es fehl das jemand den Hörer abnahm. Ich setzte mich wieder und wartete. Ich hörte ein
Geräusch ich sprang auf, ging zur Tür von wo das Geräusch kam und öffnete die Türe. Da stand mein Mann. Ich fiel ihm heute in die Arme was ich vor 4 Jahren das letzte Mal gemacht hatte und er schaute mich nur mit großen fragenden Augen an. Ob ich wieder zu viel getrunken hätte fragte er mich nur. Da wurde es mir klar. Er hatte unseren Hochzeitstag vergessen. Den hatte er doch nie vergessen. Immer dachte er daran. Nur heute nicht. Ich fragte ihn ob er nicht wüsste was heute wäre. Er schüttelte nur seinen Kopf, ging an mir vorbei und direkt ins Badezimmer, wo ich kurz darauf die Dusche hörte. Ich wartete ungeduldig, bis er endlich fertig
war und sprach ihn auf unseren Hochzeitstag an. Er lächelte mich an und sagte zu mir als ob er ihn vergessen hätte. Er wollte mich doch bloß ärgern. Er holte ein kleines Kästchen aus seiner Jackentasche und überreichte es mir. Ich habe mich wie ein kleines Kind gefühlt in diesem Moment.Ich packte es schnell aus und öffnete langsam die kleine Schachtel. Ich traute meinen Augen kaum da lag ein Ring mit der passenden Kette dazu. Ich umarmte meinen Mann den ich schlagartig alles verziehen hatte was in der letzten Zeit passiert war und freute mich nur das er mich immer noch so lieben musste wie am ersten Tag. Da war ich mir sicher. Nun übergab ich
meinem Mann mein Geschenk. Er machte es auf, staunte und legte es auf den Tisch. Er fragte mich woher ich denn soviel Geld hätte. Natürlich hatte ich mir das Geld angespart was auch sonst. Ich meinte nur zu ihm:“ Weißt du nicht mehr das du dir das Auto so sehr gewünscht hast ich habe es gespart jeden Monat etwas Geld auf die Seite gelegt oder wenn etwas extra kam wie Lohnsteuer das habe ich auch immer weggesperrt. verzeih mir aber das war es mir wert. Ich weiß wie hast du arbeitest und ich wollte dir etwas gutes tun. Wir können das Auto morgen abholen.“ Damit hatte ich ins schwarze getroffen. Das Auto. Ich hatte heute Nacht die
schönste Nacht meines Lebens gehabt aber die sollte auch nicht ohne Folge sein.
Einen Monat später als ich dachte es wird wieder es herscht wieder Harmonie zwischen uns wurde es mir jeden Morgen übel. Ich konnte seinen Kaffeeduft nicht mehr riechen ich trank meinen Tee in der Hoffnung das diese Übelkeit wieder verschwindet. Aber nichts dergleichen jeden Morgen das selbe. Ich bat meinen Mann einen Mann in seiner Pause ein paar Medikamente für diese Übelkeit zu besorgen, da ich ja weg konnte. Ich hatte keinen Führerschein. Er nickte drückte mir noch einen Kuss auf die Wange und
weg war er wieder. Ich konnte ja mit niemanden reden. Ich hatte ja keinen hier und mit meinen Eltern hatte ich auch keinen Kontakt mehr. Ich weiß zwar immer noch nicht wieso aber wenn sie meinten es müsste so sein dann sollten sie machen. Nach meinem Frühstück machte ich mich wie jeden Tag an die Hausarbeit es war ja nicht viel da ich es ja jeden Tag sauber machte aber was so anfiel machte ich schnell weg und konnte mich vor die Glotze setzen. Was anderes machte ich auch nicht. Rausgehen wollte ich schon lange nicht mehr ich verschloss mich immer mehr. Abends kam mein Mann mal pünklich nach Hause. Er hatte mir alles
besorgt was ich brauchte und wollte gerade eine Pille ein schmeissen, da gab er mir noch etwas anderes in die Hand und meinte nur:“ Bevor du die Pillen nimmst mach einen Test. Ich habe den Verdacht das du Schwanger bist so wie du dich jeden Morgen fühlst.“ Ich nahm die Pillen nicht und wartete bis zum nächsten morgen ab.
Der Wecker klingelte und ich war immer noch wach lag da und dachte darüber nach was wohl wäre wenn ich Schwanger bin. Ist dann mein Mann überhaupt noch zu Hause oder bleibt er dann über Nacht in der Firma. Mein Mann wachte nur schwer auf als ich schon auf der Toilette
war und hatte den Test gemacht. Ich wartete gespannt ab was wohl anzeigen würde ein oder 2 Striche. Hinter mir ging die Tür auf. Erschrocken schaute ich über meine Schulter obwohl ich wusste das es nur mein Mann sein konnte. Aber irgendwie fühlte ich mich ertappt.- Ertappt bei einer Sache die geheim bleiben sollte. Mein Mann schaute was ich machte und ging erst mal aufs Klo. Ich schaute auf den Streifen und traute meinen Augen nicht. 2 Striche zu sehen. Mein Mann schaute mir über die Schulter und murmelte nur hab ich es doch gewusst. Ich wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte. Ich fühlte mich so hilflos. Ich wartete ab bevor ich
einen Termin bei einer Ärztin machen würde. Ich machte das was ich jeden Tag tat und kümmerte mich nicht mehr darum was der Test anzeigte. Meine Gedanken waren bei meinen Sendungen. Am Abend kam mein Mann nach Hause und legte mir einen Zettel vor die Nase. 12.05. 10.00 Uhr stand drauf. Ich fragte was das wäre. Er meinte nur dazu das es mein Termin sei den ich bitte wahrnehmen sollte. Ich nickte nur mehr nicht. Als dann der Tag kam an dem ich meinen Termin hatte blieb mein Mann zu Hause und fuhr mich zu der Ärztin. Er kam sogar mit rein aber untersuchen lassen wollte ich mich dann doch alleine, also blieb er im Wartezimmer sitzen und
wartete. 10 Minuten später kam ich aus dem Behandlungszimmer draußen im Auto hatte ich es ihm gesagt:“ Ich bin Schwanger wir bekommen ein Baby. Man kann zwar noch nichts sehen aber beim nächsten Termin bekomme ich ein Bild. Freust du dich?“ Mein Mann nickte und küsste mich auf die Wangen. Auf den Mund wie früher habe ich schon seit einem Jahr keinen mehr bekommen. Ich machte mir darüber auch keine Gedanken. Ich dachte immer er liebt mich trotzdem und war nur im Stress wegen seiner Arbeit die andauernden Überstunden und so weiter. Ich fragte mich die ganze Fahrt über wie es wohl weiter gehen würde mit uns mit dem
Baby soll ich meine Eltern anrufen oder soll ich es bleiben lassen. Ich fragte meinen Mann was er davon halte- Er meinte nur das würde er mir überlassen egal wie ich mich entscheiden würde es wäre das richtige. Ich beschloss erst einmal zu warten. Nach ein paar Monaten ich war jetzt im 5. Monat überging es mir und ich nahm den Hörer des Telefons und wählte die Nummer meiner Eltern. Sie meldeten sich und ich zögerte kurz. Als meine Mutter wieder auflegen wollte sagte ich etwas. Meine Mutter war erschrocken als sie meine Stimme hörte Aber sie legte nicht auf sie hörte mir zu was ich ihr zu sagen hatte und eröffnete dann das sie Oma wird.
Sie stotterte etwas man hörte das sie ganz außer Atem war und wusste nicht recht was sie sagen sollte. Ich entschuldigte mich für den Anruf das es falsch gewesen war das ich überhaupt mich gemeldet hatte und legte wieder auf. Auf der Couch versuchte ich mich zu entspannen aber irgendwie sollte es mir nicht recht gelingen. Ich sprach viel mit meinem Baby im Bauch und hoffte das alles gut gehen würde. Von meinem Mann konnte ich ja keine Hilfe erwarten wieso auch er war eh kaum da. Erst als ich im Bett lag und schlief kam er nach Hause. Ich wurde meist wach wenn er die Dusche anmachte und sich danach ins Bett legte. Ich dachte mir auch nie etwas
dabei wenn man Arbeitet dann muss man duschen man schwitzt ja auch.
Als ich am nächsten Tag aufwachte war mein Mann schon weg. Ich ging ins Bad drehte den Hahn von der Wanne auf und ließ warmes Wasser einlaufen. Heiß durfte ich ja nicht mehr wegen meinem Baby. Nach meinem ausgiebigem Bad ging ich in die Küche um mir einen Tee zu machen. Ich schaute auf den Tisch hinter mir wo immer der Zucker stand und sah ein Blatt Papier. Ich nahm es hoch und las den Brief meines Mannes.
Guten morgen Schatz
Ich werde heute nicht wieder nach
Hausse kommen. Ich habe es mir sehr lange durch den Kopf gehen lassen. Ich habe meine Sachen mitgenommen und werde auch nicht wieder kommen. Ich werde natürlich jeden Monat Geld auf dein Konto überweisen. Es soll dir an nichts fehlen aber meine Liebe zu dir ist nicht mehr das, was es mal war. Ich hoffe du kommst schnell drüber hinweg und dem Baby soll es auch an nichts fehlen. Ich werde zu meiner Freundin ziehen, deshalb auch meine Überstunden. Entschuldige und verzeih mir aber es muss dir ja auch aufgefallen sein das es nicht mehr das war. Du wirst auch wieder jemanden finden. Ich wünsche dir alles Gute.
Dein Henry
Ich las und las immer wieder diese Zeilen und konnte meine Tränen nicht verbergen. Ich sprach jeden Tag mit meinem unserem Baby und konnte es nicht fassen was mein Noch Ehemann mir damit antat. Ich und jemand neues finden auf welchem Trip war er denn. Gerade als ich den Brief zum bestimmt 1000 Mal zu lesen anfangen wollte und meine Tränen wieder die Wangen herunter liefen klingelte es auf einmal an der Haustür. Ich wischte mir die Tränen weg und ging zur Tür. Ich öffnete zögernd einerseits Hoffnung das Henry vor der Tür stand andererseits
Angst das er es ist. Ich bekam einen riesigen Schock als ich meine Mutter vor mich sah aber auch erleichtert das sie da war. Ich fiel ihr um den Hals egal was sie dachte ob sie es wollte oder war sie nur da um mich wieder fertig zu machen? Das war mir alles egal. Ich musste doch mal meine Gefühle jemandem zeigen. Ich bat meine Mutter herein und schwupp saßen wir am Tisch in der Küche und tranken zusammen einen Tee. Sie schaute mich immer wieder fragend an sie wusste was los war sie kannte mich das mit mir etwas nicht in Ordnung war. Aber ich rückte nicht raus damit. Sie vergewisserte sich nach dem Baby und hatte ein strahlen im
Gesicht. Jetzt wusste ich das meine Mutter sich freute. Sie tätschelte meinen Bauch der schon so aussah als ob ich Zwillinge bekommen würde und hob eine Tasche vom Boden auf, gab sie mir und meinte etwas für das Baby. Ich schloss meine Mutter in die Arme und konnte meine Tränen nicht mehr länger zurück halten. Ich erzählte ihr alles. Ich zeigte ihr den Brief den mein Mann hinterlassen hatte und sie las ihn aufmerksam durch. Sie bat mich ein paar Sachen zusammen zu packen und erst mal ein paar Tage mit zu ihr zu kommen. Ich tat es auch vielleicht war es auch im Moment das beste ich käme auf anderer Gedanken. Also ging ich ins
Schlafzimmer hinüber zum Schrank und packte ein paar Klamotten ein. Natürlich hatte ich vorsichtshalber meine wichtigen Papiere mit genommen.
Bei meinen Eltern angekommen kamen mein Vater und mein Bruder raus und umarmten mich stürmisch. Alle wollten wissen wie es mir ging wie es meinem Baby ging das war aber zu viel. Ich fing wieder an zu weinen. Meine Mutter klärte meinen Bruder und Vater auf was mein Mann gemacht hatte.
„Ich wusste es das Schwein auf kurz oder lang musste es ja so kommen. Was er sich alles erlaubt hatte.“
Ich fragte was denn vorgefallen sei das sie so reagieren. Mein Bruder erzählte mir alles bei einer Tasse Tee. Jetzt verstand ich auch wieso meine Eltern nichts mehr mit mir zu tun haben wollten. Jetzt war ich froh das er fort war und konnte mich jetzt ganz auf meine bevorstehende Geburt vorbereiten im Kreise meiner Familie. Mein Vater hatte natürlich eine super Idee. Als wir ungestört waren bot er mir an in die Wohnung unter meinen Eltern einzuziehen. Es sollte eigentlich für meinen Bruder sein aber er hatte sich in denen Jahren wo ich nicht mehr zu Hause bei meinen Eltern war den Dachboden ausgebaut und eine 4 Zimmerwohnung
daraus gemacht. Meine Eltern hatten ein großes Haus mit einem schönen großen Garten: Ich konnte nicht nein sagen bei dem Angebot was mein Vater hatte und stimmte zu. Also erzählte er es am Abendtisch und meine Eltern planten den Umzug. Sie meinten ich solle mich schonen und sie würden es machen. Sie hätten genug Helfer. Ich entschloss aber mit zu fahren aber musste versprechen nichts zu tragen. 2 Monate später war es dann soweit und der Umzug in mein neues altes zu Hause kam. Wir fuhren mit 3 Autos zu meiner alten Wohnung. Dort angekommen, fing ich an wieder an die alte Zeit mit Henry zu denken. Ich begann zu zittern. Ich wollte nichts
zurück in das Haus. Ich konnte nicht. Alles würde mich daran erinnern was in den letzten Tagen dort passiert ist der Brief auf dem Tisch und so weiter. Ich beschloss im Auto zu warten bzw draußen. Als ich etwas meine Beine vertreten wollte und mich gerade umdrehte stockte mir der Atem. Henry kam die Straße entlang. Er grüßte mich von weitem so als ob nie etwas geschehen war. Er spurte sich und kam auf mich zu. Er fragte mich was hier los sei. Ich antwortete ihm aber nur Bruchstückweise. Ich wollte mit ihm nicht reden konnte auch meine Tränen nur schwer unterdrücken, aber ich wollte nicht das er sieht das ich leide. Nein ich
wollte stark sein und war es auch. Als mein Vater raus kam und Henry die Meinung sagte war er auf einmal ganz kleinlaut. Es tut ihm ja so leid und das mit der anderen war doch nicht so das wahre wie er es am Anfang gedacht hatte. Er bat mich um ein Gespräch unter 4 Augen. Ich vertröstete ihn das er mir seine Nummer geben solle das ich mich bei ihm melden würde wenn es mir nach reden zu mute wäre. Er gab mir seine Nummer und stellte auch keine weiteren Fragen. Am Abend als alles eingepackt war fuhren wir wieder in Richtung Elternhaus. Ich fuhr mit einem Freund von meinem Bruder mit, mit dem ich mich auf Anhieb sehr gut verstanden
hatte. Er war lustig und konnte über alles lachen. Auch ernste Gespräche konnte er führen. Er wollte wissen wie ich das denn alles schaffe mit dem Baby Geburt und all das. Das war mir unangenehm diese Fragen und erwiderte nur das es ja noch 3 Monate dauern würde bis das Baby zur Welt käme. Er gab sich auch mit dieser Antwort zufrieden aber ich denke mal das es ihm aufgefallen ist das es mir unangenehm war über dieses Thema zu reden mit jemandem den ich erst seit einem Tag kannte. Also schwiegen wir die paar Meter bis Zu Hause. Ausgeräumt hatten wir dann erst am nächsten Tag. Die Männer trugen das Zeug in die Wohnung
und Lars der Freund meines Bruders war auch wieder dabei. Ich freute mich irgendwie ihn wieder zu sehen auch wenn es mir unangenehm war nach dem Gespräch gestern im Auto. Es schien als er sich auch freute mich zu sehen.
Schnell waren die Sachen in der Wohnung und auch aufgebaut. Ich machte mich an das dekorieren und Lars half mir dabei. Er hatte ein echtes Händchen dafür die Dinge so zu stellen das es nicht zu aufgeräumt aussah aber auch nicht zu durcheinander. Ich lies ihn machen. Als wir fertig waren kochte ich ihm einen Kaffee und mir einen Tee. Wir kamen uns auch schnell näher und ein paar Wochen später waren wir auch
ein Paar. Meine Eltern freuten sich für uns und mein Bruder fand es am aller besten da er jetzt nicht mehr weit fahren musste um seinen Kumpel zu besuchen. Er zog auch sehr schnell zu mir um bei mir zu sein wenn es soweit war und das Baby kommen würde. Er wollte mich nicht alleine lassen da es nicht mehr so einfach war was alles im Haushalt anfiel. Ich machte es so gut wie es ging aber Lars lies mich nicht. Er war so fürsorglich und lieb zu mir das ich meine Vergangenheit mit Henry sehr schnell vergaß. Nacht wachte ich auf einmal mit einem starken Schmerz im Bauch auf. Ich drehte mich zu Lars um ihn zu wecken aber er war nicht da. In
diesem Moment dachte ich wieder an diesen Brief den ich so schön verdrängt hatte. Ich ging mit Schmerzen und gebeugt in die Küche und schaute mich um nichts zu sehen keinen Zettel auf dem Tisch. Ich rief nach Lars. Dann hörte ich ein Geräusch aus dem Wohnzimmer und schon stand Lars hinter mir und fragte mich was los sei. Ich weinte vor Glück und sagte ihm das es los gehen würde. Er sprang ins Schlafzimmer, schnappte meine Tasche, die ich schon seit Wochen gepackt hatte und klingelte meinen Bruder und meine Eltern aus dem Bett. Alle waren in Aufruhr. Wir fuhren zur Klinik die nicht sehr weit war und dann ging es auch
schon los. Nach 2 Stunden hielt ich mein Mädchen in meinen Armen und Lars stand neben mir und weinte vor Glück. Er machte ihm nichts aus das das Baby nicht von ihm war. Er sagte immer nur das es unser Baby war sein Mädchen und wie süß sie wäre. Ich freute mich so sehr, das ich alle um mich herum vergaß. Meine Eltern und mein Bruder waren auch jetzt bei mir und konnten das Glück noch immer nicht fassen. Jetzt waren sie Großeltern und das zeigten sie auch stolz. So wie heute hatte ich mich noch nie gefühlt. Jeden Tag kamen meine Liebsten und besuchten uns und klein Jana war der Mittelpunkt von uns allen.
Ich durfte auch sehr schnell aus dem Krankenhaus und freute mich schon auf das gemeinsame Leben mit Lars und Jana eine kleine Familie so wie ich es mir immer gewünscht hatte. Dann sollte mich die Realität wieder zurück rufen. Meine Vergangenheit holte mich ein. Es klingelte. Lars machte auf und schaute in ein fremdes Männliches Gesicht was nach mir fragte. Lars rief mich und ich kam an die Tür. Henry stand vor uns. Ich fragte ihn was er hier wolle, was ihm denn einfiel mich auf zu suchen und hier her zu kommen. Er wollte nur sein Kind sehen. Er hatte erfahren das ich das Kind bekommen hatte und wollte SEIN Kind sehen. Ich schaute Lars an er
nickte und ich bat Henry herein. Eins stellte ich aber sicher es war nicht mehr Henrys Kind sondern Lars sein´s. Lars hatte die Vaterschaft anerkannt und die Adoptionspapiere waren auch schon am Jugendamt. Henry konnte das alles nicht so recht begreifen aber nahm es so hin. Ich wusste nicht wie er reagieren würde als er wieder ging aber er hinter lies mir wieder einen Brief still und heimlich lag er im Briefkasten.
Hallo liebes.
Ich hoffe euch geht es gut. Schade das ich diesen Fehler gemacht habe und dich verlassen habe. Aber die Zeit kann ich
leider nicht zurückdrehen. Ich hätte es gerne ungeschehen gemacht aber ich habe gesehen, das du glücklich bist und über meine Dummheit hinweg gekommen bist. Ich hoffe das wir irgendwann wenn du es auch möchtest Freunde werden können auch schon wegen Jana. Auch wenn es schwer ist das es nicht zu mir Papa sagt sondern zu deinem Freund. Ich würde aber gerne ein Teil von Jana werden auch wenn nur als der Onkel.
Wünsche euch eine schöne Zeit ich lasse dir Zeit mit deiner Entscheidung mit der Freundschaft.
Liebe Grüß Henry
Lars und ich lassen den Brief gemeinsam durch und beschlossen auch mit meinen
Eltern zusammen das gegen eine Freundschaft nichts einzuwenden wäre Solang er auf Distanz hielt und nicht all zu oft käme.
Ich hatte nach all diesen für mich schrecklichen Dingen die mir passiert waren neuen Lebensmut bekommen ging jeden Tag mit meiner Tochter auf den Spielplatz und hatte auch andere Familien getroffen wo sich eine innige Freundschaft entwickelte. Henry kam fast jedes Wochenende bei uns und wir verstanden uns alle super. Die Vergangenheit hatten wir alle hinter uns gelassen. Als die Scheidung durch war heiratete ich Lars und Henry hatte auch
endlich eine Freundin gefunden mit der er sich bestens verstand. Sie kam auch immer mit und so wuchsen wir zu einer richtig großen Familie zusammen.
ENDE