Kurzgeschichte
Die kleine Gießkanne

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Es war einmal eine kleine Gießkanne die an der Fensterbank irgend eines Wohnhauses zwischen den Zimmerpflanzen stand. Sie war meistens circa halb gefüllt weil ja das Wasser immer ein wenig von ihrem Inhalt verdunstete. Die Gießkanne war darüber oft sehr traurig. Wie gern wäre sie randvoll gewesen und allzeit zum gießen bereit. So kam es das sie eines Tages bis zum Randvoll gefüllt wurde um eine neue große Palme neben der Fensterbank zu gießen. Schwer war das Wasser und viel hatte sie zu schleppen und letztlich wäre fast ihr alter Henkel bei der harten

Arbeit noch gebrochen. So kam es das sie wieder froh wurde als sie wieder eine halbvolle Kanne war. Es wurde zwecks Bedarf eine große Kanne noch angeschafft für die Palme und die kleine Gießkanne verrichtete wieder ihr übliches Tagwerk auf der Fensterbank wie zuvor. Sie war nun heilfroh nicht mehr die schwere Last tragen zu müssen die sie sich oft ausgemalt hatte und wurde somit aus dem Schicksalsschlag, den so könnte man es wohl nennen was ihr passierte, wieder klug. Sie freute sich ihres tun`s und erledigte es von nun an dankbarer und voller Gewissheit um ihr Glück. Und wenn sie nicht wieder unzufrieden wurde gießt sie sicher heute

noch halb voll gefüllt und glücklich.

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Text und Coverbild:

2016 © Simon Käßheimer