Auf dem Weg zu mir Selbst
Auf dem Weg zu mir, hör ich tief in mein Herz, was verschafft mir Glück, was macht mir Schmerz.
Ich löse mich von allen selbst gestellten Schranken,
von deinen, von meinen, von allen lästigen Gedanken.
Auf dem Weg zu mir, lausche ich in meinen Bauch,
auf Stimmen, Schreie, Wortgebrauch.
Tausend schwere Ketten sprengen,
die mich drücken, mich beengen.
Lügen brechen, frei und stumm,
nein, ich dreh mich nicht mehr um.
Vorwärts gehen, die Sterne sehn,
niemals mehr am Abgrund stehn.
Liebe, Süße nun verschenken,
brauch mich nicht mehr zu Verrenken.
Brauch keinen Thron in diesem Leben,
hab die Krone längst vergeben.
Der Schritt ist tief, den ich nun geh,
und manchmal tut er schon noch weh,
doch Lehrgeld, ist ein Schluss,
den man manchmal zahlen muss.
Herz vergeben, Herz vergib,
Tausend Dinge gehen schief.
Mach mich klein, mach mich groß,
fällt mir nichts mehr in den Schoß.
Eitelkeiten sind verschwunden,
hab in mir, mich selbst gefunden.
So trotze ich dem Trotz, dem Schein,
ich möchte nur noch selber sein.
Nehm gar nichts mit und lass nichts liegen,
nur noch hin, zum Himmel fliegen.
Nur so bin ich, gedankenfrei,
als ob die Welt ein Garten sei.
Und wenn mich Gedanken überrollen,
die niemals hätten kommen sollen,
verzaubere ich sie in Seifenblasen-Schäume,
und kunterbunte Wiesen-Träume.
So kann mich also keiner kriegen,
mich nicht beherrschen, mich nicht besiegen.
Ich muss es also doch noch tun, um einmal mehr in mir zu ruhn,
dem Leben eine Schippe schlagen,
und endlich auch einmal was wagen.
Nun geh ich hin, mit stolzgeschwelltem Kinn,
weil ich jetzt so einmalig bin.
Drum merke, schlüpf nie in enge, falsche Westen,
denn man steht sich immer selbst, am
allerbesten.